Neue berufsbegleitende Ausbildung für Schweißprofis am BFI

21.01.2013, Text: Michaela Schneider, BFI Österreich
Eine neue Stahl-/Alubaunorm verlangt qualifiziertes Personal zur Überwachung von Schweißarbeiten.
Lehrgang für SchweißwerkmeisterInnen
Als erstes Berufsförderungsinstitut überhaupt hat das BFI Steiermark in Leoben am Standort Erzstraße den Lehrgang "IWS – International Welding Specialist" im Programm. Die Ausbildung ist von der Schweißtechnischen Zentralanstalt (SZA) zertifiziert; nach einem aufwendigen Verfahren ist das BFI Steiermark seit 13. November 2012 stolz auf die SZA-Urkunde. Die AbsolventInnen – SchweißwerkmeisterInnen – erhalten nach erfolgreich abgelegter kommissioneller Prüfung als objektiven Kompetenznachweis ebenfalls ein SZA-Zertifikat. Der erste Kurs startet am 22. Februar 2013 in Kooperation mit der Böhler Schweißtechnik Austria GmbH, einer globalen Branchenführerin in Sachen Innovation.

Werkseigene Produktionskontrolle soll Qualität sichern
Die ÖNORM EN 1090 verpflichtet die Hersteller von Stahl- und Aluminiumtragwerken zur werkseigenen Produktionskontrolle (WPK). Diese soll gewährleisten, dass die erzeugten Tragwerke festgelegten Anforderungen entsprechen. Bis Ende Juni 2014 haben die Unternehmen noch Zeit, ihre Fertigung an die neuen Vorgaben anzupassen. Nach dieser Übergangsfrist muss u. a. Folgendes geregelt sein:
  • die Qualifikation des eingesetzten Personals,
  • die verwendeten Halbzeuge,
  • ihre Lagerung und Verarbeitung,
  • die angewendeten Schweißverfahren,
  • die Überprüfung der Bauteile auf Konformität mit den Anforderungen,
  • der Umgang mit fehlerhaften Bauteilen.

Ist das erfüllt, gibt es eine CE-Kennzeichnung. Das Inverkehrbringen tragender Bauteile ohne CE-Kennzeichnung ist in der EU nach Mitte 2014 verboten.

Wer ist hierzulande betroffen?
Die neuen Standards sind österreichweit für rund tausend Betriebe verbindlich – von kleinen Schlossereien bis zu industriellen Stahlbauunternehmen, z. B.
  • Schweißbetriebe,
  • Betriebe, die im Stahl- und/oder Aluminiumbau tätig sind,
  • Maschinenbau,
  • Metallbau,
  • Tragwerksbau,
  • Kranbau,
  • Anlagenbau.

BFI deckt neuen Qualifikationsbedarf mit einer Spezialausbildung ab

Die national wie international nötigen Kompetenzen vermittelt das BFI Steiermark in berufsbegleitender Form. Je nach Vorkenntnissen können die angehenden Schweißaufsichtspersonen direkt in den IWS-Hauptlehrgang einsteigen oder erst einen Vorbereitungskurs absolvieren. Wer eine vierjährige Fachschule/Werkmeisterschule abgeschlossen, eine gewerbliche Meisterprüfung abgelegt oder einen Lehrabschluss in einem metallverarbeitenden Beruf hat, dem steht die 242 Unterrichtseinheiten umfassende SchweißwerkmeisterInnen-Ausbildung offen. Für jene, die die genannten Voraussetzungen nicht mitbringen, ist der Vorbereitungslehrgang mit 88 UE gedacht. Besonders positiv für die TeilnehmerInnen: Die Schweißnormprüfungen nimmt das BFI Cert vor Ort ab. Steirische Klein- und Mittelbetriebe unterstützt die Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft m. b. H. (SFG) mit Förderungen.

Starke Partner
Garanten für die Qualität der IWS-Ausbildung sind nicht zuletzt die Partner, die das BFI Steiermark sich dafür ins Boot geholt hat. Vor allem die exklusive Kooperation mit der Böhler Schweißtechnik zielt darauf ab, "die MitarbeiterInnen der Unternehmen mit bestem Know-how auszustatten und sie optimal auf ihre künftigen Aufgaben vorzubereiten", erklärt der stellvertretende Geschäftsführer des BFI Steiermark, Harald Senkl. Daneben setzt das BFI Steiermark auch auf die bewährte Zusammenarbeit mit den vom Wirtschaftsministerium akkreditierten Zertifizierungsstellen BFI Cert und SystemCERT.

Wo Sie Näheres erfahren
Von Mitte Jänner bis Mitte Februar 2013 informiert das BFI Steiermark in einer landesweiten Kampagne über die SchweißwerkmeisterInnen- bzw. IWS-Ausbildung. Stationen der Roadshow sind Weiz, Deutschlandsberg, Mürzzuschlag, Rottenmann und Leoben. In den jeweiligen Bildungszentren lädt das BFI zu kostenlosen Fachvorträgen. Darüber hinaus veranstaltet das BFI Leoben in der Erzstraße regelmäßig Infoabende. Rund um die Uhr abrufbar sind Details auch auf der Website des BFI Steiermark.
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