2013 wird "Europäisches Jahr der Bürgerinnen und Bürger"

03.01.2013, Text: Thomas Sommerer, Online-Redaktion
"Europäisches Jahr der Bürgerinnen und Bürger 2013" soll die Menschen über ihre Rechte und Möglichkeiten als EU-BürgerInnen aufklären. (Serie EU-Jahr 2013, 1)
Fast die Hälfte der EU-BürgerInnen weiß nicht über ihre Rechte Bescheid. Dies ergab eine Erhebung der Europäischen Kommission. Das europäische Jahr 2013 findet deshalb unter dem Titel "Europäisches Jahr der Bürgerinnen und Bürger" statt, um die Menschen über ihre Rechte zu informieren. 2013 werden europaweit zahlreiche Veranstaltungen unter diesem Motto stattfinden. Auch österreichische Organisationen sind an der Initiative beteiligt. 
 
20 Jahre EU-BürgerInnenschaft
Im Maastrichter Vertrag von 1993 wurden die Grundpfeiler der Europäischen Union festgelegt. Zu diesen Grundpfeilern gehört auch die UnionsbürgerInnenschaft mit ihren einhergehenden Rechten. Die UnionsbürgerInnenschaft erhält jede und jeder, die bzw. der StaatsbürgerIn eines EU-Landes ist. Sie ersetzt nicht die StaatsbürgerInnenschaft, sondern ergänzt sie. Ihre Rechte umfassen etwa die freie Mobilität im gesamten EU-Raum oder auch die aktive Beteiligung an Entscheidungsprozessen auf europäischer Ebene. Um das 20-jährige Bestehen dieser BürgerInnenschaft zu feiern, entschloss sich die Europäische Kommission, das "Europäische Jahr der Bürgerinnen und Bürger" für 2013 auszurufen. 
 
Bewusstsein für EU-Rechte schärfen 
Immer mehr EuropäerInnen nutzen das Recht auf freie Mobilität. So lebten im Jahr 2009 schätzungsweise 11,9 Millionen UnionsbürgerInnen in einem anderen Mitgliedstaat als dem ihrer Herkunft. 2010 stieg diese Zahl auf 12,3 Millionen an. Trotzdem sind sich aber nach wie vor nur wenige Menschen über ihre Rechte als EU-BürgerIn bewusst. Fast jede/r Zweite hat das Gefühl, nicht gut über seine/ihre Rechte Bescheid zu wissen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die im Auftrag der Europäischen Kommission durchgeführt wurde. "Wenn Europäer ihre Rechte nicht kennen, können sie sie auch nicht wahrnehmen", bemängelt Viviane Reding, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission in einer Aussendung. Reding ist aber optimistisch: "Das Europäische Jahr wird dazu beitragen, dieses Defizit zu beheben".
 
Breitgefächertes Angebot
Für das Europäische Jahr 2013 wurde ein Budget von einer Million Euro bereitgestellt, das in die europaweiten Veranstaltungen fließen soll. Die geplanten Veranstaltungen umfassen neben Vorträgen oder Workshops auch Ausstellungen und Schulwettbewerbe. Sie informieren über bildungspolitische und rechtliche Möglichkeiten innerhalb der europäischen Grenzen, wie etwa länderübergreifende Bildungsangebote (Erasmus) oder die Anerkennung von länderspezifischen Qualifikationen. Außerdem ist eine Plattform zum Austausch von nationalen, lokalen und europaweiten Organisationen in Planung.
 
Europäisches Jahr 2013 in Österreich
Auch österreichische Organisationen beteiligen sich mit diversen Veranstaltungen am Europäischen Jahr 2013. Die Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung (ÖGPB) hat schon 2012 eine Förderung für Projekte im Zusammenhang mit dem europäischen Jahr ausgeschrieben. Auch das Zentrum polis, Serviceeinrichtung zur politischen Bildung in österreichischen Schulen, hat das Europäische Jahr in ihr Programm aufgenommen. 2013 finden unter dem Motto "beteiligen und mitgestalten" Aktionstage statt, die sich der politischen Bildung im Rahmen des EU-Jahres widmen. Die Aktionstage umfassen Workshops, Ausstellungen, Filme oder Radiosendungen und finden österreichweit von 23. April bis 9.Mai 2013 statt.
 
Weitere Informationen:

Serie: Europäisches Jahr 2013