Gesundheit und Soziales: Das BFI bildet aus

23.11.2012, Text: Michaela Schneider, BFI Österreich
Gesundheits- und Sozialberufe gelten als krisensicher. Mit dem demografischen Wandel steigt der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften.
Praxisnahe Qualifizierungsangebote und langjährige Erfahrung
Fünf Jahre nach seiner Gründung nahm das Berufsförderungsinstitut 1964 Gesundheitsausbildungen auf: In Kooperation mit Kuranstalten bildete es HeilbademeisterInnen und HeilmasseurInnen aus. Seitdem sind Schulungsangebot wie -volumen deutlich angewachsen. Heute betreibt das BFI u. a. vier Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege sowie eine Akademie für Physiotherapie und führt Fachhochschul-Studiengänge für Gesundheits- und Sozialmanagement sowie Pflegemanagement durch. Laut BFI-Bildungsstatistik 2011 entfielen 6 % der Teilnahmen und 7 % der Unterrichtseinheiten an den Berufsförderungsinstituten auf den Fachbereich Gesundheit/Soziales/Wellness.

BFI: Bildungspartner seit bald 50 Jahren
Über fünf Jahrzehnte hinweg etablierte sich das BFI mit qualitativ hochwertigen und zukunftsorientierten Aus-, Weiter- und Fortbildungen, etwa in den nichtärztlichen Gesundheitsberufen und in den Sozialbetreuungsberufen: in der Pflege, in den medizinisch-technischen Diensten, in der Massage und in den Sanitätshilfsdiensten. Zahlreiche diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern bzw. -pfleger, PflegehelferInnen, HeimhelferInnen, PhysiotherapeutInnen, ErgotherapeutInnen, LogopädInnen, RadiologietechnologInnen, gewerbliche, medizinische und HeilmasseurInnen, Operations-, Ordinations- und LaborgehilfInnen absolvierten am BFI ihre Ausbildung.

Das Beispiel BFI Salzburg
Allein das BFI Salzburg bildete seit 1989 rund 2.200 Personen aus. Waltraud Gruber-Hofmann, Direktorin der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege am BFI Salzburg, erklärt diesen Erfolg so: "Pflege heißt, dem anderen mit Achtsamkeit zu begegnen, das Handeln nach wissenschaftlichen Kriterien auszurichten und die organisatorischen Rahmenbedingungen mitzuberücksichtigen. An diesem Leitsatz orientieren wir uns." Dementsprechend sieht Karl Schwaiger, Pflegedirektor im Krankenhaus Hallein, im BFI einen "wichtigen Faktor zur Sicherung von qualifiziertem Personal".

Die Neuregelung der medizinischen Assistenzberufe
Die Basis für einen Teil der nichtmedizinischen Gesundheitsberufe, die sog. Sanitätshilfsdienste, bildet derzeit ein Gesetz aus den 1960er Jahren. Im September 2012 gelang es mit dem Medizinische-Assistenzberufe-Gesetz (MABG), sie auf eine neue Rechtsgrundlage zu stellen und um zusätzliche Berufsbilder zu erweitern. Zu den medizinischen Assistenzberufen zählen
  • Desinfektionsassistenz,
  • Gipsassistenz,
  • Laborassistenz,
  • Obduktionsassistenz,
  • Operationsassistenz,
  • Ordinationsassistenz,
  • Röntgenassistenz und
  • medizinische Fachassistenz.

Das Gesetz tritt am 1. Jänner 2013 in Kraft. Eine Ausbildungsverordnung ist in Vorbereitung. Zur Mitarbeit an der Entwicklung von Curricula, mit der das Gesundheitsministerium die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) beauftragte, sind auch die Berufsförderungsinstitute eingeladen.

Das umfangreiche Bildungsangebot sichtbar machen
Um die Angebotsvielfalt im Fachbereich Gesundheit/Soziales/Wellness jenseits von Kursprogrammen und Onlinedatenbanken prägnant darzustellen, ließ das BFI 2011 einen zweiminütigen Videojingle sowie einen 20-Sekunden-Spot produzieren. Sie fassen die verschiedenen Schulungsmöglichkeiten in Wort und Bild kompakt zusammen und kommen beispielsweise auf den Websites von Landesorganisationen und Dachverband, aber auch auf YouTube zum Einsatz.

Prognosen für eine Wachstumsbranche
Die Europäische Kommission machte schon 2007 darauf aufmerksam, dass 2050 nahezu doppelt so viele über 65-Jährige in der EU leben werden wie zu Anfang des Jahrtausends. Dadurch steigt der Bedarf an qualifiziertem Personal in Gesundheitsversorgung, Betreuung und Pflege. Internationale ExpertInnen sind sich darin einig, dass dies Folgen für den Bildungssektor hat. Die Herausforderung liegt nicht allein darin, mehr Ausbildungsplätze zu schaffen, um einem Fachkräftemangel vorzubeugen. Auch neue Kompetenzen sind nötig. Interkulturalität und Diversität sind nur zwei Aspekte, die in Zukunft von GesundheitsdienstleisterInnen stärker zu berücksichtigen und bereits jetzt Teil des BFI-Angebots sind. Nicht zuletzt geht es um eine Aufwertung mancher Berufe. Höheres Sozialprestige, eine angemessene Entlohnung, weiterführende Bildungswege und Aufstiegschancen tragen maßgeblich zur Attraktivität bei.

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