WIFI: Meisterbrief ist "harte Währung" am Arbeitsmarkt

17.09.2012, Text: Katharina Velik, Online-Redaktion
WIFI Steiermark verzeichnet einen Höchststand bei der Nachfrage nach Meisterausbildungen. BMWFJ erstattet 1/3 der Prüfungsgebühren.
Der Meistertitel ist im Handwerk die höchste Qualifikationsform. Mit diesem Titel sind HandwerkerInnen befähigt, einen Betrieb zu führen und Lehrlinge auszubilden. Zudem dürfen etliche Handwerke ausschließlich von einem Meisterbetrieb angeboten werden.

Meisterausbildungen boomen
Die Nachfrage für die Meisterausbildung verzeichnet seit Jahren einen kontinuierlichen Anstieg, so das WIFI Steiermark in einer Presseinformation zum Thema. Mit 1.000 Steirerinnen und Steirern, die sich in Meisterschulen auf die Meisterprüfung vorbereiten, hat die Nachfrage demnach gar den vorläufigen Höchststand erreicht. Claus Rosenberg, Leiter des Bereichs Technik am WIFI Steiermark, sieht die Meisterprüfung "mehr den je als eine interessante Alternative zu akademischen oder schulischen Laufbahnen".

Wunsch nach beruflicher Selbständigkeit 
Hauptmotivationen für das Absolvieren der Meisterausbildung sind laut WIFI der Wunsch nach beruflicher Selbstständigkeit, beruflichem Aufstieg und Absicherung. "Vor allem in Österreich zeugt der Meisterbrief von hoher Qualität und genießt entsprechend hohes Ansehen" so Rosenberg weiter.

In fünf Modulen durch die Meisterprüfung
Die Vorbereitungszeit auf die Prüfung beträgt in etwa ein Jahr. Die Prüfung selbst umfasst einen fachlichen, unternehmerischen und berufs- und arbeitspädagogischen Teil. Der fachliche Teil wird durch jeweils ein praktisches, ein schriftliches und ein mündliches Prüfungsmodul abgedeckt. Die Unternehmer- und Ausbildungsprüfung machen die Struktur der Meisterprüfung komplett. Die Ausbildung zum gewerblichen Meister ist vom Industriemeister zu unterscheiden. Zweiterem fehlt eine kaufmännische Ausbildung zur Unternehmensführung.

Meisterprüfungsaktion des BMWFJ
Neben den vielen steirischen Betrieben fördert auch das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend die Meisterausbildung. Grundgedanke des Ministeriums ist es, Gesellen und Gesellinnen zu motivieren, Meister- und Befähigungsprüfungen in Handwerk und Gewerbe abzulegen und dadurch die persönliche Qualifikation zu stärken. Das BMWFJ versteht die Maßnahme als ihren Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. Nach einer erfolgreich abgelegten Meisterprüfung wird vom Ministerium seit 1.1.2012 ein Drittel der Prüfungsgebühr rückerstattet. Für die Bewilligung der Förderung ist ein Antragsformular zusammen mit einer Kopie des Prüfungszeugnisses und eines Nachweises der Zahlung der Prüfungsgebühr per Post, E-Mail oder Telefax an das BMWFJ zu senden. Zur Gruppe der Förderungswerber gehören all jene Personen, die im Zeitraum vom 1. November 2011 bis 31. Oktober ihre Meister bzw. Befähigungsprüfung in Österreich positiv absolviert haben. Das Förderungsansuchen kann noch bis 31. Dezember 2012 beim BMWFJ eingebracht werden.
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