Grundsicherung im Bildungsbereich

06.04.2012, Text: Michaela Habetseder, Salzburger Bildungswerk/Ring ÖBW
Das Steirische Volksbildungswerk will Identitätsverlust und Abwanderung der Bevölkerung mit regionalen Bildungsangeboten gegensteuern.
Schon seit längerem gibt es in der Steiermark Regionen, in denen eine ausgewogene Versorgung mit einem Mindestangebot im Bildungsbereich nicht mehr gewährleistet ist. "Die wesentlich reduzierten Weiterbildungsmöglichkeiten wirken sich negativ auf die Entwicklung  aus und führen auch zu Identitätsverlust, Resignation und Abwanderung", ist Gerald Gölles vom Steirischen Volksbildungswerk überzeugt. Diesem Umstand möchten die ErwachsenenbildnerInnen mit ihrer Arbeit gezielt entgegenwirken.

Gemeinden sind unverzichtbare Partner
"Wir konzentrieren uns mit unseren Bildungsangeboten bewusst auf jene Bereiche, die direkt zur Stärkung des Bildungswerkes mit örtlichen, regionalen und überregionalen sowie betriebs- und gruppenbezogenen Einrichtungen führen", berichtet Gölles weiter. Dabei stützt sich das Volksbildungswerk vor allem auf die Zusammenarbeit mit den Gemeinden: "Sie sind für uns die idealen Partner zur Umsetzung von Bildungsmaßnahmen im Gesellschafts- und Kulturbereich", meint der Landesgeschäftsführer. 

Regionale Grundsicherung braucht Personal und Infrastruktur
Das Volksbildungswerk kann dabei auf positive Synergieeffekte aus funktionierenden Netzwerken auf nationaler, regionaler wie auch auf kommunaler Ebene zurückgreifen. Vor Ort sind es etwa die örtlichen Bildungswerke, Gemeinden und andere Partnerorganisationen, deren Bildungsarbeit vom Volksbildungswerk unterstützt wird. "Zur Grundsicherung im Bildungsbereich braucht es ehrenamtliche und hauptamtliche MitarbeiterInnen (Software), aber auch die entsprechende Infrastruktur (Hardware) zur Gewährleistung zeitgemäßer Lehr- und Lernorte außerhalb der Landeshauptstadt Graz", bringt es Gerald Gölles auf den Punkt. Da soll lebenslanges Lernen nicht nur im "Generationenjahr 2012" auf eine bemerkenswerte Art und Weise formal und informell passieren: Durch die Angebote des Volksbildungswerkes treffen sich Alt und Jung, um erfolgreich miteinander und voneinander kompetenzorientiert zu lernen oder sich persönlich in der Gruppe weiterzubilden.

Lebenslanges Lernen in den Regionen
Je regionaler das Erwachsenenbildungsangebot, desto effizienter: Gemäß dieser Devise werden vom Steirischen Volksbildungswerk professionell unterstützte und begleitete Bildungsangebote, die eine gesellschaftliche, kulturelle, persönliche und wirtschaftliche Weiterentwicklung in der Steiermark fördern, durchgeführt. Die Arbeit des Volksbildungswerkes orientiert sich dabei auch am Europäischen Referenzrahmen für Lebenslanges Lernen und den dort geforderten Schlüsselqualifikationen wie etwa "Lernkompetenz", "Kulturelle Kompetenz" oder "Interpersonelle, interkulturelle, soziale und Bürgerkompetenz".

Strategie der Erwachsenenbildung/Weiterbildung 2011-2015
Mit diesem Bildungsansatz möchte das Steirische Volksbildungswerk einen wesentlichen Beitrag zur kürzlich von der Steiermärkischen Landesregierung erstmals beschlossenen "Strategie der Erwachsenenbildung/Weiterbildung im Rahmen des lebensbegleitenden Lernens" für die Jahre 2011 bis 2015 leisten. In der Strategie ist u.a. von der Notwendigkeit einer flächendeckenden Grundsicherung des Bildungsangebotes die Rede. Insbesondere bildungsbenachteiligte Menschen sollen erreicht werden.
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