Europäische Instrumente für Lebenslanges Lernen im Überblick

02.03.2012, Text: Carla Devall, Online-Redaktion
Kurzbericht des CEDEFOP beschreibt Zusammenhänge zwischen wichtigsten Instrumenten zur Förderung des LLL. EQR-Verweise ab 2012 in den Zeugnissen.
Das Europäische Zentrum für die Förderung der Berufsbildung (CEDEFOP) hat einen Kurzbericht zur Gestaltung des lebenslangen Lernens herausgegeben. Im Zentrum des Interesses steht die Erläuterung der europäischen Instrumente und Grundsätze, die im Sinne einer optimalen Gestaltung des lebenslangen Lernens eingesetzt werden sollen. Die AutorInnen weisen darauf hin, dass zwischen Theorie und Praxis der Anwendung noch Brücken zu schlagen sein werden, um die Zielsetzungen wie z.B. verbesserte Durchlässigkeit zu erreichen.

Europäische Instrumente und Grundsätze
Über mehrere Jahre (2004-2009) wurden sechs europäische Instrumente und Grundsätze entwickelt, die für das lebenslange Lernen erforderlich sind. Dazu zählen:

  • der europäische Qualifikationsrahmen (EQR),
  • das europäische Leistungspunktesystem für die Berufsbildung (ECVET),
  • der Europass (für Arbeitssuchende und BewerberInnen für Ausbildungsplätze),
  • der europäische Bezugsrahmen für die Qualitätssicherung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung (EQAVET)
  • Grundsätze und Leitlinien für die Ermittlung und Validierung nicht formalen und informellen Lernens und
  • Grundsätze für die lebenslange Orientierung und Beratung, um eine bessere Planung des Bildungs- und Berufswegs zu ermöglichen.

Lernergebnisprinzip: zeigen, was man kann

Für alle Instrumente ist das Lernergebnisprinzip wesentlich. Die auf Systemebene angesiedelten Instrumente und Grundsätze EQR und EQAVET bilden die Basis für die von Einzelpersonen genutzten Instrumente wie beispielsweise den Europass. Laut CEDEFOP wird die Umsetzung der Instrumente und Grundsätze „die Transparenz von Qualifikationen erhöhen, die Mobilität fördern und Vorteile für die Bürgerinnen und Bürger erbringen, indem sie ihnen die Dokumentierung ihrer Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen ermöglicht“.

Vorteile für die Einzelnen
Vorteile, die sich für die Einzelnen aus der Umsetzung der Instrumente und Grundsätze ergeben, zeigen sich u.a. in der europaweiten Anerkennung von Lernergebnissen und Qualifikationen und im Sichtbarmachen von nicht formalem und informellem Lernen. Des Weiteren soll der Zugang zum Lernen und zu Arbeitsplätzen und der Überblick über vorhandene Lernmöglichkeiten für die Einzelnen erleichtert werden.

Ab 2012: auf Zeugnissen EQR-Niveau ersichtlich
Die CEDEFOP hebt hervor, dass für das Erreichen dieser Ziele das Zusammenwirken der Instrumente und Grundsätze sowie Informationen über die Zusammenhänge zwischen diesen essentiell ist. Als Schritt in diese Richtung „werden nationale Zeugnisse und Abschlüsse ab 2012 einen Verweis auf das ihnen entsprechende EQR-Niveau enthalten. Europass-Dokumente werden auf die NQR- und EQR-Niveaustufen und auf das ECVET Bezug nehmen.“

Herausforderung: Theorie und Praxis verbinden
Die Entwicklung europäischer Instrumente und Grundsätze erfolgt auf freiwilliger Basis seitens der Länder. Nicht zuletzt bleibt die Herausforderung, die Trennung zwischen den theoretischen Konzepten und der praktischen Anwendung zu überbrücken sowie die Instrumente mit dem Arbeitsmarkt abzustimmen, das stellt auch das CEDEFOP fest. Offenheit, Dialog, Geduld und Entschlossenheit seien für eine optimale Nutzung der Instrumente gefordert.

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