Welchen Nutzen hat Lernen?

12.01.2012, Text: Wilfried Hackl (seit 2016: Wilfried Frei), Redaktion/CONEDU
Der "Jour fixe Bildungstheorie" begeht Ende Jänner das zehnte Semester seines Bestehens mit einer Tagung.
Seit dem Frühjahr 2007 finden in Wien jedes Semester Vorträge, ExpertInnengespräche und Workshops zu aktuellen Fragen der Bildungstheorie statt. Der "Jour fixe Bildungstheorie" legt den Fokus hierbei jeweils auf Erwachsenenbildung. Zum zehnten Semester stellen sich die VeranstalterInnen im Rahmen einer Jubiläumstagung Ende Jänner die Frage nach einem umfassenden Verständnis des Nutzens von Lernen. Worin liegt er? Fragen nach Partizipation und Gemeinwohl drängen sich auf und sollen in Vorträgen, Diskussionen und Open Space Workshops bearbeitet werden.

Kooperationsprojekt
Der Jour fixe ist eine gemeinsame Initiative vierer Organisationen, das Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK), der Ring Österreichischer Bildungswerke, der Verband Österreichischer Volkshochschulen und das Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien arbeiten hierfür zusammen. Zwei der Initiatoren, Stefan Vater (VÖV) und Wolfgang Kellner (Ring Österreichischer Bildungswerke), präsentieren passend zum Tagungsthema auch ihr gemeinsam mit Wolfgang Jütte (Uni Bielefeld) herausgegebenes Buch "Erwachsenenbildung und Sozialkapital", das im Vorjahr im LIT-Verlag erschienen ist. Das Tagungsprogramm erstreckt sich vom 26. auf den 27. Jänner 2012 und gestaltet sich abwechslungsreich, es folgt ein kurzer Überblick. Die detaillierten Informationen und Hinweise zur Anmeldung finden sich unter dem Link am unteren Seitenende

Open Space "Partizipation lernen: erfolgreiche Konzepte und die Messbarkeit ihres Erfolgs"
Erfolgreiche Konzepte partizipativen Lernens sind verstärkt mit Ansprüchen der Erfolgsmessung konfrontiert. Anhand konkreter Beispiele wie Lernende Regionen, Active Citizenship, Bildungsnetzwerke, lokale Bildungs- und Kulturarbeit usw. wird nach angemessenen Kriterien und Standards für die Erfolgsmessung gefragt werden. Welche Vorstellungen von Partizipation und Bildung stehen beispielsweise hinter Modellen und Methoden wie Sozialkapital, Kompetenzerfassung oder Lernergebnisorientierung? Inwieweit erscheint es sinnvoll, zwischen emanzipatorisch-kritischen und technokratisch-affirmativen Kriterien zu unterscheiden? Inwieweit sind Bildung und Partizipation überhaupt messbar?

Jubiläumsvortrag: Tom Schuller/London: The Wider Benefits of Learning: Exploring Individual and Social Dimensions (in englischer Sprache)
The lecture discusses the wider benefits of learning in theory and in application to political practice. Its aim is to deepen the understanding of the complex ways in which learning can benefit individuals, and to the ways in which we can provide robust evidence about the scale of these effects and the returns they represent. But how to measure these wider benefits such as improved well-being, better health or lively community life? The lecture will pay particular attention to social capital as a central concept in both the methodological and political debate. Zum Thema des Vortrags gibt es auch ein ExpertInnengespräch mit dem Referenten, für das eine Voranmeldung erforderlich ist.

Vortrag: Tom Schuller/London: Humankapital: Mädchen und Frauen überholen die Männer - und wenn schon? (in französischer Sprache)
Dass in der Schule die Mädchen ihre Mitschüler und dass an der Universität Studentinnen ihre männlichen Kollegen in ihren Leistungen übertreffen, gilt für fast jedes OECD-Land und nahezu jeden Gesellschaftsbereich. Frauen verfügen über weit mehr von dem, was Ökonomen gerne "Humankapital" nennen. Diese Entwicklung hat sich vielfach sehr positiv auf die Beschäftigungsmöglichkeiten von Frauen ausgewirkt; dennoch haben sich ihre Karrierechancen bei Weitem nicht so verbessert, wie man hätte annehmen können. Woran das liegt, wird der Vortrag zu klären versuchen.
Weitere Informationen
  • Jubiläumstagung "10 Semester Bildungstheorie"