Neu: Leitfäden zur Berufsreifeprüfung

23.11.2011, Text: Carla Devall, Online-Redaktion
Leitfäden für eine kompetenzorientierte Durchführung der Teilprüfungen zur Berufsreifeprüfung in Mathematik, Deutsch und Englisch.
Pädagogische Rahmenbedingungen und erwachsenengerechte Zielsetzungen für die Berufsreifeprüfung sind bereits 2010 in der Berufsreifeprüfungscurricularverordnung (BRPCV) festgelegt worden. Damit ist auch die Durchführung der abschließenden Teilprüfungen zu adaptieren und kompetenzorientiert auszugestalten. Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) hat für eine kompetenzorientierte Durchführung der Berufsreifeprüfung in Deutsch, Englisch und Mathematik Leitfäden herausgegeben, die den in der BRPCV festgelegten pädagogischen Zielsetzungen Rechnung tragen.

Ziele der Leitfäden
Ziele der Leitfäden sind, das generelle Bildungsziel zu erreichen und die Fokussierung auf kognitive und spezifische Hanldungskompetenzen bei den abschließenden Prüfungen zu gewährleisten. Ebenso sollen die durchgehende erwachsenengerechte Umsetzung der Berufsreifeprüfung sichergestellt werden und die Informationspflicht gegenüber den PrüfungswerberInnen bezüglich der gestellten Anforderungen erfüllt werden.

Erweiterung des individuellen Handlungsradius durch Kompetenzorientierung
Das Bildungsziel der Berufsreifeprüfung ist die Vermittlung von kognitiven und spezifischen Handlungskompetenzen entsprechend den Anforderungen des Bundesgesetzes über die Berufsreifeprüfung. Hierbei ist jedoch auf das Wissen und auf die Kenntnisse, die im Rahmen der bisherigen Bildungs- und Berufslaufbahn der KandidatInnen erworben wurde, aufzubauen. Die Kompetenzorientierung zielt darauf ab, dass erworbenes Wissen und Können für die Bearbeitung und Lösung auch neuartiger Aufgaben des jeweiligen fachlichen Umfeldes zur Verfügung stehen und dass der persönliche Handlungsradius der KandidatInnen nachhaltig erweitert wird. Im Hinblick auf die abschließenden Teilprüfungen ergeben sich daraus notwendige Änderungen: Die Prüfungsaufgaben müssen nach dem erwachsenengerechten Ansatz gestaltet werden und die KandidatInnen müssen ihre spezifischen Handlungskompetenzen unter Beweis stellen können - jedoch immer im Sinne des zu erreichenden Bildungsziels.

Leitfäden wollen organisatorisch vereinfachen
Die Leitfäden richten sich an Einrichtungen der Erwachsenenbildung, Externistenprüfungskommissionen, die Schulaufsicht und die PrüfungswerberInnen. Sie sollen zu Vereinfachungen und Verbesserungen im Hinblick auf die Beratung und Information der KandidatInnen und die Kommunikation zwischen Erwachsenenbildungseinrichtungen und den Externistenprüfungskommissionen führen. Ebenso sollen sie die Zusammenarbeit zwischen Schulaufsicht und Prüfungskommission erleichtern und Orientierungsstandards für die Prüfungsvorsitzenden sein.

Umsetzung für Prüfungstermine ab 1. Juni 2012
Die Leitfäden bilden für alle Prüfungstermine ab 1. Juni 2012 die gemeinsame Grundlage für Externistenprüfungskommissionen und anerkannte Einrichtungen der Erwachsenenbildung. Während des Übergangszeitraumes bis zum 31. Jänner 2013 ist jedoch auf den spezifischen Vorbereitungsstatus der KandidatInnen Rücksicht zu nehmen. Die Leitfäden legen Richtlinien zur Erstellung von Klausuren und mündlichen Teilprüfungen bzw. Prüfungsteilen bis zur Einführung der standardisierten Reifeprüfung ab 1. April 2016 fest. Im Jahr 2014 sollen sie entsprechend den Erfahrungswerten überarbeitet werden.

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