ErwachsenenbildnerIn 2011

06.10.2011, Text: Katharina Lierzer, Online-Redaktion
Im November wird mit dem Staatspreis für Erwachsenenbildung der/die ErwachsenenbildnerIn 2011 gekürt. Voten Sie mit!
ErwachsenenbildnerIn 2011: Schwerpunkt Bildungsberatung
Die Redaktion interviewte die drei nominierten KandidatInnen für den Österreichischen Staatspreis für Erwachsenenbildung in der Kategorie "ErwachsenenbildnerIn 2011: Schwerpunkt Bildungsberatung" bezüglich ihres persönlichen Zugangs zu diesem noch jungen Berufsfeld. Allen drei KandidatInnen gemeinsam ist, dass sie als Bildungs- und BerufsberaterInnen durch ihre Mitgestaltung einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung dieses Berufsfeldes geleistet haben und leisten. Machen Sie sich ein Bild von den drei Nominierten und voten Sie mit!

Bildungsberatung ist Hilfe zur Selbsthilfe
Walter Hotter, Referent in der bildungspolitischen Abteilung der Arbeiterkammer Tirol, hat die Bildungsberatungslandschaft in Tirol nachhaltig beeinflusst und mitgestaltet: Seit mehr als zwei Jahrzehnten setzt er sich intensiv für eine qualitativ hochwertige Bildungs- und Berufsberatung ohne Zugangsbarrieren ein. "Die Nominierung für den Staatspreis ist eine große Ehre und Freude für mich und ich sehe sie als eine Bestätigung über die geleistete Arbeit und die Ausdauer, mit der ich Überzeugungsarbeit für die institutionenübergreifende, kostenlose und anbieterunabhängige Bildungsberatung geleistet habe", so Hotter im Interview. Kompetenzorientierte Bildungsberatung versteht Hotter als Hilfe und Begleitung zur Selbsthilfe für die Ratsuchenden. Dabei ermögliche es eine vermehrt institutionenübergreifende Vernetzung, die Bildungsberatung kontinuierlich zu verbessern.

Bildungsberatung für Menschen mit Behinderung - kein Randthema mehr
Wolfgang Stifter, seit der Gründung von "biv integrativ - Bildungsberatung für Menschen mit Behinderung" im Jahr 2001 als Bildungsberater tätig, hat maßgeblich zum Aufbau einer Bildungsberatung für behinderte Menschen beigetragen und damit auch wesentlich die Integration von Menschen mit Behinderung in der Erwachsenenbildung vorangetrieben. Die Faszination der Bildungs- und Berufsberatung liegt für Stifter in den unterschiedlichen Persönlichkeiten seiner BeratungskundInnen: "Es ist immer wieder schön zu sehen, wie Menschen sehr schwierige Lebenssituationen bewältigen und mit wie viel Energie und Selbstbewusstsein sie ihre persönliche und berufliche Zukunft in die Hand nehmen", so Stifter. Dabei sei es als Berater besonders wichtig, Ratsuchende in ihren Anliegen und als Person ernst zu nehmen sowie alle berufs- und bildungsbezogenen Fragen angemessen zu behandeln. Die Nominierung zum Staatspreis bedeutet für Stifter, dass Bildungsberatung für Menschen mit Behinderung im Feld der Erwachsenenbildung kein Randthema ist, sondern verstärkt wahrgenommen wird. Eine zukünftige Herausforderung für die Bildungsberatung in Österreich liegt für Stifter darin, auch in diesem Bereich stabile und flächendeckende Beratungsangebote dauerhaft zu etablieren.

Bildungsberatung braucht Fingerspitzengefühl und Kreativität
Margit Voglhofer, seit 1991 als Berufs- und Karrierecoach in der Berufs- und Bildungsberatung tätig, ist nominiert für ihre prägende Tätigkeit in der Qualitätsentwicklung und -sicherung der österreichischen Bildungs- und Berufsberatung. Das Erreichen sogenannter "bildungsferner" Menschen war und ist für sie dabei immer zentral. "Den Staatspreis zu gewinnen, würde für mich bedeuten, dass meine Arbeit der letzten zwanzig Jahre gewürdigt wird und dass ich am richtigen Weg bin", so Voglhofer. Vernetzung, Austausch, Qualität und Transparenz sind für Voglhofer wichtige Kriterien von Bildungs- und Berufsberatung im 21. Jahrhundert. Gegenüber Ratsuchenden ist es dabei für sie besonders wichtig, mit Fingerspitzengefühl und Kreativität realisierbare Berufs- und Bildungswege aufzuspüren, die ihre KlientInnen nachhaltig zufriedenstellen.  

Staatspreis als Aufwertung der Bildungs- und Berufsberatung
In einer modernen, wissensbasierten, sich rasch verändernden Gesellschaft haben Erwachsene im Verlauf ihres Lebens mehrere Bildungs- und Berufsentscheidungen zu treffen. Dazu Hotter: "Das Tätigkeitsfeld Bildungsberatung gewinnt dabei im Kontext des lebenslangen Lernens zunehmend an Bedeutung. Die Tatsache, dass der Staatspreis für Erwachsenenbildung 2011 einen Schwerpunkt auf Bildungsberatung legt, ist ebenso ein Beleg dafür." Auch für Voglhofer ist Bildungs- und Berufsberatung vor dem Hintergrund einer sich rasant entwickelnden Bildungslandschaft unverzichtbar. Der Österreichische Staatspreis für Erwachsenenbildung "ist eine immense Aufwertung der Berufs- und Bildungsberatung", so Voglhofer. Seine Verleihung würdigt die professionelle Beratung und Unterstützung, die den Schlüssel für nachhaltige Entscheidungen im persönlichen Berufs- und Bildungsbereich darstellen.
Weitere Informationen: