ESF-Programm 2007-2013 unter der Lupe

30.09.2011, Text: Bianca Friesenbichler, Redaktion/CONEDU
Der zweite von vier geplanten Evaluierungsberichten des Programms "ESF Beschäftigung Österreich 2007-2013" liegt jetzt vor.
Halbzeit: Das derzeit laufende ESF-Programm "ESF Beschäftigung Österreich 2007-2013" wird im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) für den Bereich der Erwachsenenbildung evaluiert. Die Evaluation wird in vier Berichten veröffentlicht, wovon kürzlich der zweite unter dem Titel "Halbzeitbewertung 2011" erschienen ist. Basis ist eine breit angelegte quantitative Erhebung, die auf Ergebnissen einer qualitativen Erhebung in der ersten Evaluierungsphase aufbaut.

ESF-Projekte fördern Bildungsbeteiligung
Befragt wurden u.a. Projektträger. Die Befragung ergab, dass insgesamt 4.729 Personen ESF- und BMUKK-geförderte Bildungsangebote im Wintersemester 2009/2010 besucht haben. Darunter haben etwa 1.300 Personen an Angeboten der Basisbildung teilgenommen, 800 Personen befanden sich in Hauptschulkursen und über 2.200 TeilnehmerInnen in Angeboten zur Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung. Diese Zahlen erlauben den Schluss: ESF-Projekte fördern die Beteiligung an Weiterbildung in Österreich.

ESF-Projekte fördern Vernetzung von ErwachsenenbildnerInnen
Etwa zwei Drittel der Träger gaben an, ihre Zielgruppen u.a. über MultiplikatorInnen zu erreichen. Ergebnis: Ein Großteil der Öffentlichkeitsarbeit erfolgt über Kooperationen mit relevanten Einrichtungen, Vernetzung durch Veranstaltungen und Präsenz auf Messen. Alle Projektträger waren angehalten, sich im Rahmen des jeweiligen Projektverbundes mit den PartnerInnen zu vernetzen. Die Evaluierung ergab, dass 80% der Projektträger die aktuelle Situation im Projektverbund mit ESF-PartnerInnen häufig reflektieren. Voneinander zu lernen, Zielgruppen besser zu erreichen, Synergieeffekte und gemeinsame Zukunftsplanung wurden als weitere Vorteile der Vernetzung genannt.

ESF-Projekte als Arbeitsfelder für ErwachsenenbildnerInnen
Die Studie untersuchte die Struktur der MitarbeiterInnen in ESF-geförderten Bildungs- und Beratungsangeboten. Zum Erhebungszeitpunkt waren insgesamt über 1.100 Personen mit der Umsetzung der Angebote betraut. Die Tätigkeitsfelder umfassten Lehre, Beratung und Administration. Über 500 Personen davon waren angestellte MitarbeiterInnen, über 600 freie DienstnehmerInnen oder WerkvertragnehmerInnen.

TrainerInnen sind hoch qualifiziert
Im Rahmen der Evaluierung wurden über die Projektträger hinaus auch die TrainerInnen und BeraterInnen hinsichtlich ihrer eigenen Aus- und Weiterbildungssituation befragt. Ergebnis: Sie verfügen durchwegs über einen Universitätsabschluss und verfügen im Schnitt über 8,4 Jahre Berufserfahrung in der Erwachsenenbildung.

Mundpropaganda ist wichtigster Zugang zu Kursen
Auch die TeilnehmerInnen von Bildungs- und Beratungsangeboten wurden befragt. Hauptkriterium war ihre Zufriedenheit mit ihrem Kurs bzw. der Beratung. Als wichtigster Zugangsweg zu ESF- und BMUKK-geförderten Kursen erweist sich laut der Evaluierung die Mundpropaganda. Familienmitglieder, FreundInnen und Bekannte machten einen Großteil der TeilnehmerInnen auf den Kurs aufmerksam. Primäre Zugangswege zur Bildungsberatung sind das Internet, aber ebenso Familie, Bekannte wie auch Zeitschriften und Beratungsstellen.
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