Neuerscheinung: Methoden- und Praxisbuch der Sensorischen Aktivierung

27.07.2011, Text: Julia Goldgruber, Online-Redaktion
Das ganzheitliche Förderungskonzept für hochaltrige und demente Menschen unterstützt Erhalt und Wiederherstellung wichtiger Alltagskompetenzen.
Die Publikation "Methoden- und Praxisbuch der Sensorischen Aktivierung" von Lore Wehner und Brigitte Hute, die am Institut für angewandte Geragogik und Pädagogik in Wien beschäftigt sind, ist kürzlich im Springer-Verlag erschienen. Das Buch richtet sich an alle LeserInnen, die SeniorInnen oder Menschen mit besonderen Bedürfnissen aller Altersgruppen fördern, begleiten und betreuen.

Förderung der Alltags- und Handlungskompetenzen
Das Buch versteht sich als Hilfestellung, um eine optimale Arbeit im Bereich der Aktivierung leisten zu können und soll die LeserInnen motivieren, die vielfältigen und unterschiedlichen Methoden der Aktivierung in ihrem Arbeitsbereich mit SeniorInnen, aber auch mit Jugendlichen oder Kindern, mit Erwachsenen oder mit Menschen mit Bedürfnissen, umzusetzen. Dabei weisen die Autorinnen auf die Kunst des Verstehens und Begleitens hin, die sich dadurch auszeichnet, durch tägliches Training der Kompetenzen, eine Grundlage für mehr Lebensqualität zu schaffen. Die Handlungs- und Alltagskompetenz aufrechtzuhalten ist wesentlich, damit der zu fördernde Mensch seine Pflege- und Alltagsgestaltung aktiv miterschaffen kann. Der Kompetenzbereich wird dabei auch immer von Faktoren wie der Familie, der Wohngemeinschaft und dem Alters- oder Pflegeheim beeinflusst. Bewegung und Mobilität spielen eine wichtige Rolle, um die angesprochenen Kompetenzen zu trainieren.

Theorie, Praxis und Beispiele versammelt
Ein leicht verständlicher Theorieteil bietet notwendinges Grundlagenwissen und umfasst Aspekte wie Werte und Haltungen, Faktoren für mehr Lebensqualität aber auch Training und Wiederaufbau von Kompetenzen und gruppendynamische Prozesse in der Arbeit mit Trainingsgruppen. Anschließend erfolgt - unter Mitarbeit erfahrender AutorInnen aus dem deutschen Sprachraum - die ausführliche Präsentation der Methoden, etwa Motogeragogik, Rhythmik, Klangschalenarbeit, Trauerarbeit und Gedächtnistrainig. Der Praxisteil mit Beispielen zu verschiedenen Methoden und Themen der Aktivierung lädt zum Ausprobieren im Rahmen von Gruppenstunden ein.

Bereits zweite Publikation zu Sensorischer Aktivierung
Aufbauend auf ihrem Buch "Sensorische Aktivierung" im Jahr 2009 - das sich auf Montessori für SeniorInnen konzentriert und grundlegende Kenntnisse zur Aktivierung und zur Gruppenarbeit umfasst - präsentiert Lore Wehner in der aktuellen Publikation eine breite Zusammenstellung zahlreicher weiterer Aktivierungsmethoden. Im neuen Buch wird auch der Zugang der Einzelaktivierung behandelt, die gerade bei Menschen mit Demenz oder bei Menschen mit psychischen Erkrankungen eine immer größere Bedeutung einnehmen wird, so die Autorin.

Breit angelegte Einführung
Das Buch ist sehr umfassend angelegt und bietet in einer gut verständlichen Schreibweise vielfältige Aspekte der sensorischen Aktivierung, die durch Begriffserklärungen unterstützt und so auch für LaiInnen gut zu begreifen sind. Die Publikation richtet sich an Menschen in Tätigkeitsfeldern des Aktivierungstrainings und der -therapie sowie an Beschäftigte in sozialen Einrichtungen, um die Arbeit mit sensorischer Aktivierung mehr zu fördern -  eine Aufgabe, die auch zunehmend als Wirkungsfeld der Erwachsenenbildung erkannt wird, wie die neueste Ausgabe der Online-Zeitschrift "Magazin erwachsenenbildung.at" zeigt.

Erwachsenenbildung für ein "aktives Altern"
Mehr als ein Fünftel der österreichischen Bevölkerung ist über sechzig Jahre alt. Der Anteil der älteren Menschen wird in den nächsten Jahren weiter ansteigen, vor allem jener der über 75-Jährigen. Von fortwährender Bedeutung für die Realisierung von Lebensqualität  sind Teilhabe an der gesellschaftlichen Entwicklung, Bewältigung von Veränderungen, Erhaltung der Eigenständigkeit und Weiterentwicklung der Persönlichkeit. Dazu kann Erwachsenenbildung beitragen - aber wo liegen die Möglichkeiten und Grenzen dieses Beitrages? Die neue Ausgabe 13 des "Magazin erwachsenenbildung.at" stellt Fragen nach einem angemessenen Alter(n)sbild, nach sozialen Einschränkungen und individuellen Ressourcen für das Lernen Älterer und nach einer geeigneten Lehr-Lernkultur. Sie beinhaltet empirische Untersuchungen, theoretische Reflexionen, didaktische Leitlinien und praktische Beispiele.

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