Neuerscheinung: Anerkennung von Bildung

13.07.2011, Text: Katharina Lierzer, Online-Redaktion
Neues Modell der Kompetenzanerkennung soll Chancengleichtheit und Handlungsoptionen gering Qualifizierter fördern.
„Anerkennung von non-formalem und informellem Lernen für Personen mit geringer formaler Qualifikation in Österreich“ ist der Titel einer Publikation von Monika Prokopp, die kürzlich in der Reihe „Studies in Lifelong Learning“ der Edition Donau-Universität-Krems (DUK)erschienen ist.

Chancengleichheit durch Anerkennung
Die im Bildungssystem erworbenen, formalen Qualifikationen eines Menschen spiegeln selten seine tatsächlichen Kompetenzen wider, so die Autorin. Die Publikation - die zunächst als Dissertation an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt approbiert wurde - geht von der Annahme aus, dass die Anerkennung non-formaler und informeller Kompetenzen einen Beitrag zur Chancengleichheit leisten kann. Prokopp widmet sich zudem der Frage, wie ein System der Kompetenzanerkennung in Österreich beschaffen sein sollte, damit vor allem Personen mit geringer formaler Qualifikation davon profitieren können.

Inhalte und Aufbau
Die Publikation ist inhaltlich in drei Teile gegliedert. Zunächst befasst sich Prokopp mit der Definition der Forschungszielgruppe - Personen mit geringer formaler Qualifikation in Österreich. Weiters thematisiert die Autorin Konzepte des formalen, non-formalen und informellen Lernens und sowie die Begriffe Anerkennung und Kompetenz. Abschließend werden relevante österreichische Initiativen, Projekte und Praktiken zur Kompetenzanerkennung beschrieben und daraufhin untersucht, ob sie den Anforderungen der Kompetenzanerkennung und Weiterbildung für die Zielgruppe entsprechen.

Mehr Handlungsoptionen durch neues Kompetenzmodell
Die Ergebnisse ihrer Forschung zielen laut Prokopp darauf ab, Wege der Kompetenzfeststellung zu beschreiben und Anregungen für die Weiterentwicklung bestehender Praktiken zu liefern. Vor allem soll jedoch die Entwicklung eines neuen Modells der Kompetenzanerkennung durch die Forschungsarbeit gefördert werden, so die Autorin. Das Buch richtet sich insbesondere an politische EntscheidungsträgerInnen, LeiterInnen von Bildungsinstitutionen und ForscherInnen. Es stellt eine profunde Analyse der Situation formal gering qualifizierter Personen in Österreich dar und zeigt neue, bislang wenig diskutierte Handlungsoptionen für diese Zielgruppe auf.

Reihe „Studies in Lifelong Learning“  
Die Reihe “Studies in Lifelong Learning” der Edition Donau-Universität Krems veröffentlicht Forschungsarbeiten des Departments für Weiterbildungsforschung und Bildungsmanagement mit dem Ziel, den nationalen Weiterbildungsdiskurs zu fördern. Mit Band 8 öffnet sich die Reihe erstmals auch für akademische Abschlussarbeiten. Der gesamte Band ist auf der Website der DUK veröffentlicht und steht zum Download bereit.

Monika Prokopp (2011): Anerkennnung von non-formalem und informellem Lernen für Personen mit geringer formaler Qualifikation in Österreich. Studies in Lifelong Learning, Bd. 8. Krems: Edition Donau-Universität Krems. 143 Seiten, 10€. ISBN 978-3-902505-12-5

Weitere Informationen