Bildungsstatistik 2010: Das BFI verzeichnet weitere Zuwächse

13.05.2011, Text: Katharina Moser, BFI Österreich
Das Geschäftsjahr 2010 brachte ein Plus von 7 Prozent bei den Unterrichtseinheiten und 3 Prozent bei den Kursteilnahmen.
Konsolidierung auf hohem Niveau
Die Schulungszahlen der Berufsförderungsinstitute (BFIs) erreichten 2010 mit fast 20.000 Kursen für mehr als 230.000 TeilnehmerInnen neue Höchstwerte. In den meisten Bundesländern gab es sowohl bei den vom Arbeitsmarktservice (AMS) beauftragten als auch bei den frei finanzierten Kursen weitere Steigerungen. "Wir haben die Ergebnisse des Erfolgsjahres 2009, in dem es Zuwächse von über 25 % gab, noch einmal übertroffen", freut sich der Geschäftsführer des BFI Österreich, Dr. Michael Sturm. "Allerdings kündigte sich bereits seit der Jahresmitte ein Abflauen des wirtschaftskrisenbedingten Schulungsbooms an. Das Budget des Arbeitsmarktservice wurde im Herbst 2010 deutlich zurückgefahren und etliche Maßnahmen zur Krisenbekämpfung liefen aus. Vor diesem Hintergrund sind die Ergebnisse umso erfreulicher."


Stärkste Sparten: Technik und Transport
Der Fachbereich Technik/Verarbeitung/Transport mit Ausbildungen für Baugewerbe, Holz- und Metallbearbeitung, Elektrotechnik und Elektronik sowie zahlreichen Lehrgängen für Beschäftigte in der Logistikbranche war auch 2010 mit über 500.000 Unterrichtseinheiten (19 %) neben den Arbeitsmarktschulungen (vermittlungsunterstützende und Beschäftigungsmaßnahmen) der stärkste. Das erweiterte Kursprogramm zu den Themen Umwelt, Energie und Sicherheit erfreute sich zunehmender Nachfrage.

 

Wachsende Bedeutung der überbetrieblichen Lehrausbildung
Die überbetriebliche Lehrausbildung an den Berufsförderungsinstituten verbuchte Zuwächse von 19 %. 2010 nutzten bereits 5.000 Jugendliche, die keine Lehrstelle in einem Betrieb gefunden hatten, die Chance einer Lehrausbildung beim BFI. Aktuell hat sich die Lehrstellensituation zwar etwas entspannt, Sturm geht aber davon aus, dass die überbetriebliche Lehrausbildung weiterhin ein fixer Bestandteil des Berufsbildungssystems bleiben wird. "Die Lehrlinge können in den modern ausgerüsteten überbetrieblichen Lehrwerkstätten in der ganzen Bandbreite ihrer Berufsbilder ausgebildet werden. Dadurch ist sie der betrieblichen Lehre qualitativ zumindest ebenbürtig", so Sturm.

 

Zuwächse bei Wirtschaft und Management, Rückgänge am EDV- und IT-Sektor
Um 11 % mehr Teilnahmen verzeichneten die Seminare und Lehrgänge im Bereich Wirtschaft, Management und Recht. Dazu gehören die von der Paritätischen Kommission Bilanzbuchhaltungsberufe akkreditierten Ausbildungen für Buchhaltung, Bilanzbuchhaltung und Personalverrechnung, zahlreiche Kurse im Bereich Office Management und eine wachsende Zahl an Kompaktkursen und mehrsemestrigen Diplomlehrgängen für Betriebswirtschaft, Personalentwicklung, Controlling und Management sowie für Werbung, PR, Marketing und Kommunikation. Eine gewisse Sättigung scheint sich hingegen auf dem EDV-Sektor einzustellen. Hier gab es in einigen Bundesländern leichte Einbrüche.

 

Zweiter Bildungsweg: Berufsreifeprüfung am BFI weiter im Aufwärtstrend
Der stetige Anstieg von TeilnehmerInnen- wie AbsolventInnenzahlen setzte sich auch im Jahr 2010 fort. Im Kursjahr 2010/11 bereiteten sich über 15.000 Personen am BFI auf die Berufsreifeprüfung vor, das waren um rund 2.000 mehr als 2009. Davon waren fast ein Drittel Lehrlinge, welche Lehrgänge im Rahmen der aus Bundesmitteln geförderten "Lehre mit Matura" absolvierten. Es wurden über 6.000 Teilprüfungen abgelegt, die Erfolgsquote lag bei 83 %.

 

Kennzahlen im Vergleich zu 2009 im Überblick


   Anzahl Zuwachs 
 Kurse  19.923  +0,6 %
 TeilnehmerInnen  231.635  +2,8 %
 Unterrichtseinheiten  2.786.873  +6,7 %
 Angestellte  1.953  +11,0 %
 Honorarkräfte  6.425  -0,1 %