Aktionstage Politische Bildung 2011

06.04.2011, Text: Bianca Friesenbichler, Redaktion/CONEDU
"Partizipation und Zivilcourage!" lautet das Motto der diesjährigen Aktionstage mit 150 Veranstaltungen zwischen Ende April und Mitte Mai.
Von 27. April bis 15. Mai 2011 animiert eine bunte Palette von insgesamt 150 Veranstaltungen in Form von Workshops, Seminaren, Ausstellungen, Radiosendungen, Vorträgen u.v.m. zur Auseinandersetzung mit Politischer Bildung in all ihren Facetten - in diesem Jahr aus Anlass des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit zum Schwerpunkt "Partizipation und Zivilcourage".

"MitmischerInnen und EinmischerInnen zum Thema machen"
"Das Ziel der Politischen Bildung sind Menschen, die einen Beitrag zur Stärkung unserer Demokratie leisten wollen - indem sie sich im besten Fall nicht nur eigenständige Urteile bilden, sondern auch gewillt sind, diese zu artikulieren und in Handlungen umzusetzen" meint Patricia Hladschik von Zentrum polis - Politik Lernen in der Schule, welches die Aktionstage im Auftrag des BMUKK durchführt. Deshalb sei dem Zentrum polis das Segment der politischen Freiwilligentätigkeit ein besonderes Anliegen. "Die MitmischerInnen und EinmischerInnen in unserer Gesellschaft zum Thema zu machen, ist der Beitrag der Aktionstage zum Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit", so Hladschik weiter.

Veranstaltungen der Erwachsenenbildung
Neben zahlreichen Veranstaltungen für Schulen bzw. Kinder und Jugendliche werden auch viele Veranstaltungen der Erwachsenenbildung im Rahmen der Aktionstage Politische Bildung angeboten. Die Themen reichen von E-Voting über Menschenrechts- und Demokratiebildung, Antidiskriminierungs- und Antirassismusarbeit bis hin zu Fragen des interkulturellen und globalen Lernens.

So z.B. widmet sich eine Fortbildungsveranstaltung am 29. April in Salzburg dem Thema "Elektronische Demokratie und Elektronisches Wählen". Frauenhetz - Feministische Bildung, Kultur und Politik lädt am 27.4. zu einer Diskussion unter dem Titel "Öffentlichkeit und Mut: Zu Hannah Arendts Denken des Politischen" ein. Die e-LISA academy veranstaltet von 27.4. bis 15.5. einen Onlinekurs Polische Bildung. Am 28.4. veranstaltet das ETC Graz (Europäisches Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie) in Kooperation mit dem Zentrum polis eine Informationsveranstaltung zum Thema "Who is Who in der Menschenrechtsbildung und Politischen Bildung?". Die Donau-Universität Krems bietet einen Lehrgang zum Thema Politik und Medien an.

Politische Bildung international
Wer sich über den internationalen Status Quo der Politischen Bildung informieren möchte, hat dazu bei Veranstaltungen am 2. Mai in Wien und am 4. Mai in Innsbruck Gelegenheit, im Rahmen derer die Ergebnisse der zwei bisher größten vergleichenden empirischen Studien zur politischen und staatsbürgerlichen Bildung vorgestellt und deren Relevanz für Schule und Universität diskutiert werden.

Ausstellung: Menschenhandel - die Skaverei des 21. Jahrhunderts
Zahlreiche Ausstellungen, Film- und Theatervorstellungen sowie Sondersendungen von Ö1 zum Thema runden das Programm ab, darunter eine Ausstellung zum Thema Menschenhandel, die am 4. Mai in Wien eröffnet wird. Die Ausstellung zeigt auf elf Plakaten, was Menschenhandel ist, wer davon betroffen ist, wie die HändlerInnen vorgehen und welche Maßnahmen in Österreich gegen Menschenhandel getroffen werden. Patricia Hladschik meint dazu: "Uns ist es wichtig, Jugendlichen nicht nur Informationen zu geben, sondern sie auch zu einer eigenständigen Beschäftigung mit Themen anzuregen und ihnen aufzuzeigen, wie sie selbst im Rahmen ihrer Möglichkeiten verantwortungsbewusst mit einem gesellschaftlichen Hot-Spot umgehen können. Die Ausstellung zum Menschenhandel mit den begleitenden Führungen und den eigens dazu entwickelten Unterlagen für Vor- und Nachbreitung im Unterricht leistet das auf methodisch anregende Weise."

Auf der Suche nach dem Politischen in der Postdemokratie
Mit politischer Bildung im Kontext der Erwachsenenbildung beschäftigte sich jüngst auch eine Ausgabe des "Magazin erwachsenenbildung.at" und suchte Antworten auf folgende Fragen: Welche Bedeutung und welchen Stellenwert haben politische Bildung und Citizenship Education für die Erwachsenenbildung in Zeiten der Postdemokratie? Welche Rolle haben sie inne, welche Aufgaben und Ziele verfolgen sie bzw. sollten sie verfolgen? Wo und wie werden politische Erfahrungen gesammelt und wer sind die Akteurinnen und Akteure die realen wie auch die verborgenen und ausgeschlossenen? Die Beiträge der Ausgabe können unter dem angegebenen Link kostenfrei aufgerufen und gelesen werden.
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