Social Media in der Weiterbildung

11.03.2011, Text: Reinhard Lechner u. Wilfried Hackl, Redaktion/CONEDU
Eine aktuelle Studie zeigt, wie Facebook, Twitter und Blogs nicht nur zum Lernen, sondern auch für die Durchsetzung von Anliegen der Weiterbildung genutzt werden können.
Warum ist es sinnvoll, dass erwachsene Lernende ihre Erfahrungen in Blogs und sozialen Netzwerken zugänglich machen? Die National Coalition For Literacy (Gesellschaft für die Entwicklung von Bildung in den USA, kurz: NCL), hat eine Studie zur Nutzung Sozialer Medien in der Weiterbildung durchgeführt.

Grassroots advocacy - Die AkteurInnen gestalten das Internet
Im Rahmen der Studie aus dem Vorjahr wurden zahlreiche Blogs durchforstet und analysiert. Die Auswertung ergab, wo im Internet Kommunikation über Weiterbildung stattfindet und wer am Austausch beteiligt ist. Daraus erarbeitete NCL Strategien, um für die Weiterbildung die sogenannte "Grassroots Advocacy" verbessert nutzbar zu machen. Dieses Phänomen bezeichnet unabhängige Zusammenschlüsse von Menschen für ein Thema. Grassroots Advocacy ist bisher als politischer Aktivismus unter Nutzung von Facebook und Twitter aus dem Iran oder aus China bekannt. Für die Weiterbildung bedeutet eine - frei übersetzt - Basisanwaltschaft, dass ihre AkteurInnen sich zu ihnen wichtigen Themen via Internent selbst engagieren und damit die Auswahl der Inhalte mitbestimmen. NCL hat mittlerweile ihre eigene Facebook-Seite und einen Blog.

Engagement 2.0 - Ein neuer Kurs
Einen Kurs zu den Kommunikationswerkzeugen des Web 2.0 in Österreich veranstaltete das Bundesinstitut für Erwachsenebildung (bifeb) 2010 bereits zum dritten Mal. Die TeilnehmerInnen lernten dabei, interaktive Tools des Internets zu verwenden, darunter Blogging oder das Einbinden von Videos. Im Anschluss reflektierten sie den kommunikativen Wert der medialen Werkzeuge für die politische Öffentlichkeit, den Lernraum dazu stellte eine virtuelle Plattform dar. Wie die beiden Kursleiter Karl Staudinger und David Röthler in einem Artikel berichten, besuchten die TeilnehmerInnen die Kurspattform auch nach Kursende regelmäßig, daraus entstand eine Webcommunity als eine neue Form, mit der Lernende Kontakt untereinander halten. Diese Form der Kommunikation über Initiativen im Web zu forcieren, kann eine Zukunftsperspektive für die Weiterbildung sein. Auch im Frühjahr 2011 wird der Kurs wieder durchgeführt.

erwachsenenbildung.at
Auch das Portal www.erwachsenenbildung.at ist seit über einem Jahr auf Facebook und Twitter präsent. Indem sie den jeweiligen Seiten "folgen" (Twitter) oder auf "gefällt mir" (Facebook) klicken, wählen die User selbst aus dem Informationsangebot und entscheiden, ob sie die verfügbaren Beiträge kommentieren oder mit anderen teilen wollen. Dadurch werden die Artikel und Ankündigungen im eigenen Netzwerk der User verbreitet und unterstützen damit das Anliegen einer Basisanwaltschaft für die Erwachsenenbildung.
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