Lesen auf einen Klick

17.01.2011, Text: Simone Kremsberger, Redaktion: Agnes Dürhammer, BVÖ
E-Books und E-Reader boomen. Auch Öffentliche Bibliotheken bieten E-Medien in virtuellen Zweigstellen an und machen Leihen und Lesen rund um die Uhr möglich.
Immer mehr E-Books erscheinen am Buchmarkt, immer besser ausgestattete E-Reader locken neue Leserinnen und Leser. Auch Bibliotheken bieten elektronische Medien im virtuellen Verleih an.

„Onleihe“ in Österreich
In Österreich haben bereits einige Bibliotheken digitale Zweigstellen mit der „Onleihe“ des Anbieters DiViBib eröffnet. Die Stadtbibliothek Salzburg war Vorreiter: Seit März 2009 können die Leserinnen und Leser elektronische Medien entlehnen. Mittlerweile wird dieser Service über den Onleihe-Verbund mediathek.salzburg.at in allen Öffentlichen Bibliotheken des Landes Salzburg angeboten. Ebenfalls im Frühjahr 2009 startete die Stadtbibliothek Graz ihre „Bibliothek digital“, und seit September 2010 bieten auch die Stadtbibliothek Linz und die Büchereien Wien E-Medien an.

Keine zusätzlichen Kosten
Die Bibliotheken wählen über DiViBib Medien bzw. Lizenzen aus, erwerben sie dort und bieten sie ihren NutzerInnen über die Onleihe an. Ein Digital Rights Management (DRM) sorgt dafür, dass jedes „Medienexemplar“ von nicht mehr als einer Person gleichzeitig ausgeliehen werden kann. Die NutzerInnen benötigen – neben einem Internetanschluss – nur den jeweiligen Mitgliedsausweis der Bücherei. Für die Online-Entlehnung der Medien fallen keine weiteren Kosten an. Die Rückgabe erfolgt automatisch: So können auch keine Mahngebühren entstehen.

Service für die „Digital Natives“
In erster Line sollen die virtuellen Services die „Digital Natives“ ansprechen: die Generation, die mit dem Internet aufgewachsen ist und für die das Hantieren mit elektronischen Geräten selbstverständlich ist. Hier wird es auf das Angebot ankommen, das den Jugendlichen gemacht wird: spannende Inhalte und geeignete Formate. Doch nicht nur Computerprofis interessieren sich für den neuen Service, sondern auch wenig mobile Personen oder Seniorinnen und Senioren. Die E-Bibliothek ist offen für alle.

„Library without Walls“
„Unsere Vision ist eine ‚Library without Walls’ – eine Bibliothek ohne Mauern, die 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche für alle Bürgerinnen und Bürger Österreichs zugänglich ist, nicht nur in den großen Städten, sondern auch in den kleinsten Dörfern und in den entlegensten Tälern“, so Gerald Leitner, Geschäftsführer des Büchereiverbandes Österreichs. „Was wir dafür brauchen, sind intelligente Konzeptionen, ein vernünftiges Finanzierungsmodell und eine Adaptierung des Urheberrechts. All dies wird nicht einfach zu erreichen sein, aber wenn wir an die faszinierende Vision einer ‚Library without Walls’ glauben, sollten wir dafür gemeinsam arbeiten.“

Lesen Sie mehr über die „Library without Walls“, E-Books und Bibliotheken und die Zukunft des Lesens in der aktuellen Ausgabe der „Büchereiperspektiven“ des Büchereiverbandes Österreichs. Hier geht es zur Online-Version.
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