OECD Studie "Bildung auf einen Blick" 2010

03.11.2010, Text: Christina Pernsteiner, Online-Redaktion
Die im Herbst erschienene Publikation erlaubt einen internationalen Vergleich der Bildungssysteme anhand einer Vielzahl von Indikatoren.
Umfangreiche jährliche Datenanalyse
In ihrem jährlichen Bericht "Bildung auf einen Blick" vergleicht die OECD Bildungsergebnisse und -erträge, Finanz- und Personalausstattung der Bildungsinstitutionen, Bildungszugang, -beteiligung und -verlauf, Lernumfeld und Organisation von Schulen. Das umfangreiche Spektrum an Indikatoren ermöglicht die Qualität und Effizienz der einzelnen Bildungssysteme zu messen und international zu vergleichen. Auch für die Bildungsteilnahme Erwachsener liegen aktuelle Zahlen vor.

Erwachsenenbildungsbeteiligung in internationalen Vergleich
Im OECD Länderdurchschnitt beteiligten sich über 40% der Erwachsenen (25-64-Jährige) in den vergangenen Jahren an formalen und/oder nichtformellen Bildungsaktivitäten. Diese Rate variiert allerdings stark zwischen den einzelnen Ländern. So beträgt die Beteiligungsquote in Neuseeland und Schweden über 60%, während sie in Griechenland und Ungarn unter 15% liegt. Österreich liegt knapp über den OECD Durchschnitt.

Personen mit höheren Bildungsabschlüssen beteiligen sich mit einer größeren Wahrscheinlichkeit an weiteren Bildungsaktivitäten im Laufe ihres Erwachsenenlebens. So sind Personen mit tertiärem Bildungsabschluss dreimal häufiger in Erwachsenenbildungsaktivitäten zu finden als Personen mit niedrigerem Abschluss.

Die Beteiligung hängt auch stark mit dem Alter zusammen. So beteiligen sich 25-34-Jährige mit einer doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit an Erwachsenenbildung wie 55-65-Jährige.

Die Geschlechterunterschiede sind generell sehr niedrig. Nur in acht Ländern beträgt der Unterschied 5% oder mehr. In Kanada, Finnland, Schweden, USA und Estonia ist die Beteiligung der Frauen höher, während in Tschechien, Deutschland und den Niederländern mehr Männer an Erwachsenenbildung teilnehmen.

Auch die Arbeitsverhältnisse beeinflussen die Beteiligung. Im Durchschnitt sind zwischen 46 und 61% der Angestellen, aber nur 32-34% der ArbeiterInnen als TeilnehmerInnen in der Erwachsenenbildung zu finden.

Insgesamt sind im OECD-Durchschnitt 52% der Erwachsenen nicht in Bildungsaktivitäten beteiligt. In Griechenland, Ungarn, Italien, Polen und Portugal beträgt die Quote sogar über zwei Drittel.

Bildungspoltische Arbeit der OECD
Die internationale Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Cooperation and Development) umfasst 30 Mitgliedsländer und hat ihren Sitz in Paris. In ihrer bildungspolitischen Arbeit stehen vor allem die Förderung leistungsfähiger Bildungssysteme und der damit verbundene ökonomische Nutzen für Individuen und Gesellschaft im Vordergrund. Neben "Bildung auf einen Blick" zählt PISA zu den bekanntesten Arbeiten der OECD. Seit neuestem gibt es mit PIAAC (Programm for the International Assessment of Adult Competencies) auch eine Studie, welche die Kompetenzen zur Teilnahme am Arbeitsleben von Erwachsenen misst. Die ersten Ergebnisse sollen 2011 erscheinen.
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