2011 wird "Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit"

27.12.2010, Text: Bianca Friesenbichler, Redaktion/CONEDU
Die Europäische Kommission sieht Freiwilligentätigkeit als Beitrag zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt. (Serie Ehrenamt, Teil 1)
In der Europäischen Union sind Millionen von BürgerInnen ehrenamtlich tätig. Sie leisten durch die Investition ihrer Freizeit einen positiven Beitrag für die Gemeinschaft. Die Europäische Kommission sieht die Freiwilligentätigkeit als gelebte BürgerInnenbeteiligung, die gemeinsame europäische Werte wie wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt stärkt. Die Freiwilligentätigkeit bietet aber in weiten Teilen noch ungenutze Möglichkeiten - diese sollen durch das Europäische Jahr 2011 zum Vorschein kommen.

Erwachsenenbildung: hoher Anteil an Freiwilligen in einzelnen Verbänden
Blickt man in die Statistik der österreichischen Erwachsenenbildungsverbände (KEBÖ-Statistik), so weist diese für das Arbeitsjahr 2009 eine Anzahl von österreichweit rund 26.500 Ehrenamtlichen aus - die meisten davon im Umfeld der katholischen Erwachsenenbildung (13.994) und der Büchereien (8.494), gefolgt vom Ring österreichischer Bildungswerke (2.343). Ein Faktum, welches das Europäische Jahr 2011 von besonderem Interesse für das Berufs- und Betätigungsfeld der Erwachsenenbildung erscheinen läßt.

Ziele des Europäischen Jahres
Freiwilligen sollen im Rahmen des Europäischen Jahres Möglichkeiten zur Vernetzung und zum Austausch geboten werden. Auch können staatliche Stellen mehr über Freiwillige erfahren und freiwilliges Engagement erleichtern. Schließlich sollen die Freiwilligen dank des Europäischen Jahres mehr Anerkennung erhalten. Ziele im Konkreten sind:
  • Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für Freiwilligentätigkeiten in der EU
  • Stärkung des Potentials der OrganisatorInnen von Freiwilligentätigkeiten zur Verbesserung der Qualität von Freiwilligentätigkeiten
  • Anerkennung von Freiwilligentätigkeiten
  • Sensibilisierung für den Wert und die Bedeutung von Freiwilligentätigkeiten   


Um diese Ziele zu erreichen, fördert die Kommission den Austausch bewährter Verfahren zwischen den Behörden der Mitgliedstaaten und den Freiwilligenorganisationen. Förderschwerpunkte sind die Ausbildung der Freiwilligen, die Akkreditierung und Qualitätssicherung sowie eine effiziente Abstimmung zwischen den potentiellen Freiwilligen und den Freiwilligentätigkeiten. Die Kommission setzt sich für neue europaweite Netz-Initiativen ein, um den grenzüberschreitenden Austausch und Synergien zwischen Freiwilligenorganisationen und anderen Bereichen zu fördern.

Aktivitäten zur Kommunikation und Sensibilisierng
Die vorgeschlagenen Aktivitäten sollen sich auf Kommunikations- und Sensibilisierungsmaßnahmen wie Konferenzen, Seminare, Erfahrungsaustausch und Veröffentlichungen konzentrieren. Ähnliche Aktivitäten sind auch in den Mitgliedstaaten mithilfe nationaler Koordinationsstrukturen durchzuführen.

Europäisches Jahr seit 1983

Seit 1983 initiiert die Europäische Union jährlich eine Sensibilisierungsaktion unter dem Titel "Europäisches Jahr". Die Aktion soll die europäischen BürgerInnen informieren und den Dialog mit ihnen knüpfen, um Mentalitäten und Verhaltensweisen weiter zu entwickeln. Die EU sieht die "Europäischen Jahre" auch als Gelegenheit, die Aufmerksamkeit der nationalen Regierungen auf neue gesellschaftliche Themen zu lenken.

Weitere Informationen:


Serie Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit 2011: