BFI-Projektkompendium: Europäisches Engagement zum Nachlesen

27.09.2010, Text: Michaela Schneider, BFI Österreich
Seit 1995 dokumentiert das BFI Österreich die Beteiligung der Berufsförderungsinstitute an EU-Projekten. Die jüngste Ausgabe dieses Kompendiums ist soeben erschienen.
Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer als Innovationsmotor
Den Berufsförderungsinstituten war es von Anfang an wichtig, durch die Teilnahme an EU-Bildungsprogrammen und Studienbesuchen die Möglichkeiten, die sich aus dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union ergeben haben, bestmöglich zu nützen und ihre Bildungstätigkeit im europäischen Kontext zu verankern. Die Motive dafür waren vielfältig – man wollte
  • Innovationsprozesse anstoßen oder vorantreiben,
  • Erfahrungen austauschen,
  • Kooperationspartner gewinnen,
  • Netzwerke aufbauen,
  • die berufliche Mobilität der ArbeitnehmerInnen fördern und
  • die europäische Zusammengehörigkeit stärken.


Von dieser konsequenten Öffnung und Internationalisierung profitiert das Bildungsangebot der BFIs seither, fasst Michael Sturm, Geschäftsführer des BFI Österreich, zusammen: „Transnationale Zusammenarbeit und grenzüberschreitender Know-how-Transfer liefern wertvolle Impulse für zeitgemäße, erwachsenengerechte Aus- und Weiterbildungen und verbessern damit zugleich die Jobchancen der Menschen in einem zusammenwachsenden Europa.“

Leonardo, Grundtvig und Co.
In den fünfzehn Jahren ihrer Projekttätigkeit engagierten sich die Berufsförderungsinstitute in den unterschiedlichsten EU-Bildungsprogrammen und Aktionen: 34 waren es bislang, vom 4. Rahmenprogramm bis Urban. Als Dauerbrenner über verschiedene Programmgenerationen hinweg etablierte sich freilich das Aktionsprogramm für die berufliche Bildung, Leonardo da Vinci. Knapp 40 % aller EU-Projekte führten die BFIs seit 1995 im Rahmen dieses Programms durch, während auf das Erwachsenenbildungsprogramm Grundtvig, das es allerdings erst seit zehn Jahren gibt, rund 11 % der BFI-Projektaktivitäten entfielen. Mit einem über 23%igen Projektanteil sehr beliebt waren auch EU-Strukturfondsinitiativen.

 

Projekte, Projekte, Projekte – und wer hat was davon?
Im Sinne einer arbeitnehmerInnenorientierten Bildungstätigkeit ist es den Berufsförderungsinstituten ein Anliegen, die berufliche wie persönliche Entwicklung der Menschen zu unterstützen. Dieses Ziel verfolgen die BFIs auch in ihren Projekten. Zu den Zielgruppen, die damit angesprochen werden sollen, zählen u. a. Frauen, arbeitslose bzw. arbeitssuchende Menschen, Fachkräfte, benachteiligte Personen, MigrantInnen, ältere ArbeitnehmerInnen und behinderte Menschen.

 

Leistungsschau Kompendium
Das Projektengagement der Berufsförderungsinstitute, sei es als Partnereinrichtung oder als Projektträger bzw. Koordinator, dokumentiert ihr Dachverband, das BFI Österreich, in einem eigenen EU-Projektkompendium. Aktuell sind darin 233 Projekte erfasst, die zwischen 1995 und 2009 durchgeführt wurden bzw. begonnen haben. Sie sind nach Landesorganisation, Zielgruppe, Programm, Durchführungszeitraum geordnet und mit einer kurzen inhaltlichen Beschreibung sowie einer Liste aller Kooperationspartner versehen. Das Kompendium, das sich als Service für die Landesorganisationen versteht, liegt sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch vor und kann auf der Website des BFI Österreich heruntergeladen werden.

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