Wie geht die Zertifizierung als Erwachsenenbildnerin vor sich?

19.08.2010, Text: Christina Pernsteiner, Online-Redaktion
Gaby Filzmoser, Geschäftsführerin der ARGE Bildungshäuser Österreich, schreibt in einem Blog über ihre Erfahrungen mit der wba-Zertifizierung.
Weiterbildungsakademie (wba) setzt auf Web 2.0
Seit 2007 zertifiziert die Weiterbildungsakademie (wba) die auf vielfältige Weise erworbenen Kompetenzen von ErwachsenenbildnerInnen nach einheitlichen Qualitätsstandards. Allein 2009 wurden 123 Zertifikate ausgestellt und 266 Anmeldungen verzeichnet. Die Kommunikation über Web 2.0 Technologien wird dabei immer bedeutsamer. "Der Austausch und die Vernetzung aller, die im Bereich der Erwachsenenbildung tätig sind, ist enorm wichtig. Der so entstehende Diskurs trägt sowohl zur Professionalisierung als auch zur besseren öffentlichen Wahrnehmung bei", erklärt die dafür zuständige wba-Mitarbeiterin Petra Steiner in einer OTS-Presseaussendung.

Gaby Filzmoser bloggt über wba-Zertifizierung
Gaby Filzmoser, Geschäftsführerin der ARGE Bildungshäuser Österreich, absolviert seit März 2010 das Zertifizierungsverfahren der wba. Als begeisterte Anhängerin von Web 2.0 hatte sie damals die Idee für einen Blog über diesen Prozess: "Die Entscheidung zur wba-Zertifizierung habe ich schon getroffen, bevor ich Geschäftsführerin der ARGE Bildungshäuser Österreich wurde. Ich habe aber die Anmeldung immer etwas hinausgeschoben. Die Idee mit dem Blog war sozusagen die 'Initialzündung' um die Anmeldung endlich auch wirklich anzugehen". Ein wesentlicher Vorteil des wba-Blogs sei dabei die Möglichkeit, Informationen und Erfahrungen in einer persönlichen Form darstellen und diskutieren zu können. Dadurch soll der Zertifizierungsprozess für Interessierte transparenter und anschaulicher werden.

wba-Zertifizierung als Selbstreflexion
Mit dem wba-Zertifikat verbindet Filzmoser im Interview einen aussagekräftigen Kompetenznachweis: "Es steht für eine bestimmte Qualität, auf die sich Organisationen oder DienstgeberInnen verlassen können, und das ist auch mein persönlicher Vorteil".

Positiv sind für sie weiters das einfache und bedienerfreundliche System (vieles wird online abgewickelt; Anm.d.Red.) und die engagierten BeraterInnen. Als Nachteil führt sie die Dauer des Verfahrens an, da es aufgrund der vielen Anmeldungen im Moment zu Engpässen bei den Zertifzierungswerkstätten (ZWS) kommt. Die ZWS bilden den Abschluß der Zertifizierung. In ihrem Rahmen werden vor allem soziale und personale Kompetenzen anhand verschiedener Praxisaufgaben überprüft.

Besonders spannend findet Filzmoser die Selbstreflexion im Rahmen des Zertifizierungsverfahrens: "Das Zusammensuchen der Nachweise an sich war schon ein interessanter Prozess. Zu sehen wieviel ich schon an Kompetenzen erworben habe. Und diese Selbsteinschätzung dann von einem Gremium bestätigt zu bekommen, war eine schöne persönliche Erfahrung".

"...im Netz haben wir uns ja eh schon kennen gelernt"
Gaby Filzmoser ist der Auffassung, dass Web 2.0 und Social Media generell noch zu wenig von ErwachsenenbildnerInnen benutzt werden: "Ich beobachte hier eine gewisse Scheu, obwohl die 'neuen' Medien eine wunderbare und einfache Möglichkeit darstellen, Informationen zu verbreiten und auch zu erhalten. Über die Web 2.0 Schienen erhalte ich viele Infos, zu denen ich sonst nicht kommen würde. Das Gegenargument der unbewältigbaren Informationsflut kann ich nicht bestätigen. Denn ich selektiere sehr genau welche Informationen und vom wem ich auf meinem Bildschirm sehen möchte."

Einen weiteren Vorteil sieht Filzmoser darin, dass durch Web 2.0 zusätzliche Vernetzungsmöglichkeiten entstehen: "Für mich sind es genau die kleinen persönlichen Kontakte, die ich so wertvoll finde. Zum Beispiel habe ich mich jemanden in der realen Welt vor kurzem vorgestellt und der Herr sagt zu mir 'Freut mich Sie persönlich zu treffen, im Netz haben wir uns ja eh schon kennen gelernt'“.

Bis Februar 2011 wird Gaby Filzmoser weiter über den Zertifzierungsprozess im wba Blog berichten. Auch anderen wba-Studierenden steht der Blog für Erfahrungsaustausch offen.

Vom Maschinenbau in die Erwachsenenbildung
Gaby Filzmoser hat eine für ErwachsenenbildnerInnen nicht untypische Karriere vorzuweisen. Sie war 19 Jahre in einem Maschinenbauunternehmen beschäftigt, bevor sie in der Weiterbildung tätig wurde. Filzmoser absolvierte eine Ausbildung zur Erlebnispädagogin und zur Diplomierten Lebens- und Sozialberaterin. Derzeit ist sie als Geschäftsführerin der ARGE Bildungshäuser Österreich tätig. Ihre Tätigkeitsbereiche reichen von der Vereinsadministration, über die Kommunikation zwischen dem Bildungsministerium, der KEBÖ und anderen bildungspolitischen Institutionen bis hin zu Qualitätsmanagement in den Häusern der ARGE.
Weitere Informationen