Neuerscheinung: Interdisziplinarität – Wissenschaft im Wandel

20.07.2010, Text: Andrea Joschtl, Online-Redaktion
Die aktuellen sozialen Probleme fordern die WissenschafterInnen der Grazer URBi-Fakultät auf, sich zu vernetzten und zusammen zu arbeiten.

Die Gesellschaft erwartet sich Antworten von der Wissenschaft auf drängende soziale Fragen. Komplexe gesellschaftliche Probleme, die sich in Themen wie Gesundheit, Bildung und Migration offenbaren, verlangen aber nach gemeinsamen und übergreifenden Antworten der Fachdisziplinen. Interdisziplinäre Wissenschaft wird immer wichtiger und präsenter.

Werner Lenz, Professor für Erziehungswissenschaften und Herausgeber der Neuerscheinung weist darauf hin, dass oft genug die wissenschaftliche Erkenntnis nur dazu verwendet werd, Gewinne zu erzielen. Die Wissenschaft dürfe aber nicht allein gewinnorientiert sein, sie bedürfe unkonventioneller WissenschafterInnen, die Lebensbedingungen unserer globalisierten Welt interdisziplinär erforschen.

In diesem Zusammenhang berichtet das Buch "Interdisziplinarität - Wissenschaft im Wandel" (Löcker-Verlag 2010) über die vor erst drei Jahren gegründete Fakultät für Umwelt-, Regional-, und Bildungswissenschaft (URBi) an der Universität Graz. Die interdisziplinäre Arbeitsweise der Fakultät im Rahmen von Forschungsprojekten und neu konzipierter Lehre wird durchleuchtet und reflektiert. Herausgeber Werner Lenz war und ist Gründungsdekan dieser neuen Fakultät.  

Aus dem Inhalt
Nicht modisch … sondern notwendig - so die ersten beiden Überschriften des einleitenden Artikels von Werner Lenz. Es geht um die interdisziplinäre Fakultät, deren Notwendigkeit erkannt und anerkannt wird. Die jüngste Wirtschaftskrise wird auf das Versagen der Wirtschaftswissenschaften zurückgeführt, allenfalls haben diese jedoch zu wenige Ergebnisse anderer Wissenschaftsdisziplinen einbezogen. Der Ruf nach Interdisziplinarität wird deshalb lauter.

Auch in der Berufswelt hat sich das Wort Interdisziplinarität durchgesetzt. Flexible und mobile Menschen sind gefragt, die zwischen den Disziplinen stehen und kombinieren können. Um Interdisziplinarität an den Universitäten durchzusetzen ist es nötig, sich auf wenige Forschungsschwerpunkte zu konzentrieren. Einzelwissenschaften fühlen sich nicht mehr alleine zuständig. Auf der Suche nach Problemlösungen berufen sie sich zusehends auf Ergebnisse und Methoden anderer Disziplinen.

Das Buch besteht aus einer Vielzahl von Beiträgen zum Thema der Interdisziplinarität bzw. aus den verschiedenen Disziplinen, und ist in die sechs Bereiche Verantwortung, Reflexionen, Forschung, Lehre und Transfer, Dissertationsprojekte und Verwaltung unterteilt.

Zielgruppe
Zielgruppe dieses 2010 erschienen Buches sind ForscherInnen, Lehrende und Studierende im wissenschaftlichen Bildungssektor. Weiters erscheint die Publikation interessant für Verantwortliche in der Steuerung und Bildungspolitik tertiärer Bildung sowie die interessierte Öffentlichkeit.