Konsultationspapier: EU-Strategie bis 2020

14.12.2009, Text: Bianca Friesenbichler, Redaktion/CONEDU
Wissen wird von der Europäischen Kommission als entscheidender Faktor zur Erreichung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums und weniger Arbeitslosigkeit gesehen.
Am 24. November 2009 veröffentlichte die Europäische Kommission das Arbeitsdokument "Konsultation über die künftige EU-Strategie bis 2020". Die neue Strategie schließt an die gegenwärtige Lissabon-Strategie an und hat nachhaltiges Wirtschaftswachstum und die Schaffung von neuer Beschäftigung zum Ziel.

Ziele bis 2020
Aufgrund der Wirtschaftskrise habe die EU an Widerstandskraft verloren. Sie müsse daher noch intensiver zusammenarbeiten, um sich aus der Krise vollständig zu befreien. Anzustreben seien eine nachhaltigere Marktwirtschaft, eine intelligentere, ökologischere Volkswirtschaft sowie mehr Wohlstand durch Innovation und eine bessere Ressourcennutzung. Immer wieder werden ein anhaltendes Wirtschaftswachstum und die Schaffung neuer Arbeitsplätze, um gegen Arbeitslosigkeit vorzugehen, als letzte Ziele genannt.

Ziele und Maßnahmen im Bildungsbereich
Wissen wird von der Europäischen Kommission als entscheidenden Faktor zur Erreichung der angestrebten Ziele genannt. "Wissen ist der Motor für nachhaltiges Wachtum. Bildung und Forschung, Innovation und Kreativität geben den Ausschlag in einer sich rasant ändernden Welt", heißt es im Papier der Kommission. Und weiter: "Durch die Stärkung des Bildungswesens lassen sich Ungleichheit und Armut am effektivsten bekämpfen". Angesprochen werden in diesem Zusammenhang vor allem bestehende Basisbildungsmaßnahmen für junge Menschen und MigrantInnen und das Verhindern frühzeitiger Schulabgänge, sowie Strategien zur Chancengleichheit und zur Verbesserung von sozialem Zusammenhalt.

Qualifikationen werden im Papier als entscheidend für das Wirtschaftswachstum beschrieben. "Lebenslanges Lernen gewährleistet gute Übergänge zwischen Arbeits- und Beschäftigungsverhältnissen und schützt vor Humankapitalverlusten durch langfristige Arbeitslosigkeit", so die Europäische Kommission. ArbeitnehmerInnen sollen über die Qualifikationen für eine wissensbasierte Wirtschaft verfügen. Zusätzlich gelte es, Qualifkation und Bedarf aufeinander abzustimmen.

Auf universitärer Ebene sollten Maßnahmen zur Aufwertung der europäischen Universitäten und ihrer Forschung zu weltweiten Eliteuniversitäten gesetzt werden.

Um die zu erstrebenden Ziele bis 2020 tatsächlich erreichen zu können, sollten dem Papier zufolge die europäischen Bildungssysteme und Arbeitsmärkte grundsätzlich überdacht werden.

Konsultationsprozess
Die EU bittet um Stellungsnahmen zu den Ideen im Konsultationspapier. In Österreich wird derzeit - koordiniert vom Bundeskanzleramt - an einer gemeinsamen Stellungnahme gearbeitet, die bis zum Jänner 2010 vorliegen soll.
Weitere Informationen: