Perspektiven für die steirische Bildungslandschaft

09.12.2009, Text: Bianca Friesenbichler, Redaktion/CONEDU
Am 23. November wurden die Ergebnisse des Projekts PERLS, in dem es um Ist-Stand und Zukunft der steirischen Erwachsenenbildung im Kontext des LLL geht, präsentiert.
Am 23. November fand im Landesarchiv des Landes Steiermark die Abschlussveranstaltung des Projekts PERLS - "Perspektiven der Erwachsenenbildung im Rahmen des lebenslangen Lernens in der Steiermark" statt. Die Ergebnisse des Projektes, die einen Rahmen für künftige Entwicklungen der Erwachsenenbildung in der Steiermark vorgeben sollen, wurden präsentiert und diskutiert.

Projektergebnisse
Elke Gruber, Professorin an der Universität Klagenfurt und wissenschaftliche Leiterin des Projektes, präsentierte die wesentlichsten Ergebnisse des in sechs Schritte untergliederten Projektes, das wissenschafltiche Analysen ebenso wie partizipative Prozesse beinhaltete.

Zunächst wurde in Form einer Bildungslandkarte der Ist-Stand der steirischen Erwachsenenbildung erhoben. Dazu war es nötig, eine umfassende Begriffsbestimmung von Erwachsenenbildung vorzunehmen und Grundvoraussetzungen für AnbieterInnen zu bestimmen. Danach konnten schließlich von 550 Anbietern, welche über Datenbanken gefunden wurden, 380 kategorisiert werden. Um Tendenzen und Perspektiven der bzw. für die steirische Erwachsenenbildung entwickeln zu können, wurden in einem zweiten Schritt konkrete Leitlinien und ein Selbstverständnis für die Erwachsenenbildung in der Steiermark formuliert. In Schritt 3, 4 und 5 wurden aufeinander aufbauend Vorschläge zu Förderkriterien, zu einer rechtlichen Verankerung sowie zu einem Beirat für die Erwachsenenbildung in der Steiermark entwickelt. Ein 6. Schritt diente zur Formulierung der Herausforderungen und künftigen Perspektiven der steirischen Erwachsenenbildung.

Herausforderungen und Perspektiven der Erwachsenenbildung in der Steiermark
Elke Gruber ging genauer auf künftige Herausforderungen und Aufgaben der steirischen Erwachsenenbildung ein, die sich auf Grund der Studie ergeben. Sie appellierte wiederholt an die Bildungspolitik, die Ergebnisse der Studie zu verwerten, an den Herausforderungen gezielt zu arbeiten und die identifizierten Aufgaben wahrzunehmen. Es handelt sich dabei um folgende Herausforderungen:
  • Einbindung der steirischen Erwachsenenbildung in nationale und internationale Strategien unter Herstellung größtmöglicher Synergien und Kooperationen
  • Zusammenführung der bildungspolitisch und verwaltungstechnischen Agenden von allgemeiner und beruflicher Erwachsenenbildung
  • Erhöhung der Beteiligung an Weiterbildung (z.B. Chancengleichheit im Zugang herstellen)
  • Schaffung eines qualitätsgesicherten Angebots für alle
  • Neue Lehr/-Lernsettings und -formen (z.B. durch überinstitutionelle Zusammenarbeit)
  • Erhöhung der Mobilität und Durchlässigkeit des Lernens über die gesamte Lebensspanne (z.B. Kompetenzzentrum)
  • Ausbau von Beratung und Guidance (z.B. zielgruppenspezifische und aufsuchende Beratung)
  • Professionalisierung des Personals (z.B. Stipendienvergabe für Anerkennungsverfahren der Weiterbildungsakademie)


Hintergründe zu PERLS
Projektträger war das Bildungsnetzwerk Steiermark, die wissenschaftliche Leitung hatte die Abteilung für Erwachsenen- und Berufsbildung der Universität Klagenfurt inne. Das Projekt wurde vom Land Steiermark und vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (bm:ukk) gefördert.

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