Gedenkprojekte in Österreich
Wie gedenkt das offizielle Österreich? Sind die durchgeführten Initiativen würdige Gedenkprojekte oder geht es vielmehr um einen Event, das bloß emotionalisieren soll? Diese Fragen werden in einem weiteren Kapitel behandelt. Die Politik hat bei dem Thema Erinnern eine besondere Funktion. Aufschlussreiche Ergebnisse brachte eine repräsentative Umfrage unter österreichischen Politikern und Politikerinnen im Hinblick auf deren Einstellung zur Erinnerungs- und Gedenkkultur.
Erst das Dokumentieren von und das Forschen über geschichtliche Abläufe ermöglicht es, ein fundiertes und differenziertes Bild über die Vergangenheit zu vermitteln. Nicht zuletzt tragen Institutionen wie das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) und die Österreichische Gesellschaft für Exilforschung (öge) dazu bei, die Sensibilität für heutige gesellschaftliche Entwicklungen zu schärfen. Als Vermittlungsprojekt für Schüler und Schülerinnen wird die "Weiße Flecken"-Zeitung vorgestellt. Seit 2005 recherchierten Schüler und Schülerinnen zu jenen Ereignissen, die in Printmedien der NS-Zeit nicht thematisiert wurden und gaben eine eigene Zeitung heraus, mit der diese Lücken gefüllt wurden.
Mit dieser Schwerpunktausgabe der Spurensuche wird ein Beitrag zur kritischen Diskussion im Sinne von "Denken und Gedenken!" geleistet.