22. KEBÖ-Statistik zum Jahr 2007

17.07.2009, Text: Irina Purgstaller, Praktikantin der Online-Redaktion
Die Statistik der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ) für das Arbeitsjahr 2007 ist im Frühjahr erschienen, online verfügbar und erlaubt Vergleiche mit den Vorjahren.
Die Statistik nimmt Bezug auf die Arbeitsjahre 2002 bis 2007 und zeigt unter anderem Entwicklungen der Teilnahme-, MitarbeiterInnen- und Veranstaltungszahlen auf. Besonders im Vergleich mit der Statistik des Arbeitsjahres 2006 lassen sich deutliche Schwankungen bezüglich des Gesamtanteils der MitarbeiterInnen, in der Teilnahme und bei den Veranstaltungszahlen erkennen.

2007 weniger MitarbeiterInnen, weniger Veranstaltungen und weniger Teilnahmen

Im Vergleich mit der KEBÖ-Statistik 2006 zeigt sich für 2007, dass die Gesamtanzahl der MitarbeiterInnen in den Institutionen der Erwachsenenbildung um etwa 3% gesunken ist (von 87.023 auf 83.942). Ebenso verringert haben sich die Anzahl der Veranstaltungen (von 176.963 auf 172.157) sowie die Anzahl der Teilnahmen (von 3.002.602 auf 2.764.903). Im Vergleich zu den Statistiken der Vorjahre 2004 und 2005 lässt sich allerdings feststellen, dass derartige Schwankungen durchaus üblich sind. Während sich die Gesamtanzahl der Veranstaltungen und Teilnahmen seit 2004 - abgesehen von 2006 -  relativ konstant verhält, ist die Gesamtanzahl der MitarbeiterInnen seit 2004 (91.559) stetig gesunken.

Zuletzt sinkende Teilnahmezahlen bei mehr Hauptamtlichen
Der generelle Trend der Jahre 2004 bis 2007 verweist auf sinkende Teilnahmezahlen bei einer zunehmenden Zahl von hauptamtlichen MitarbeiterInnen. Allerdings ist offen, wie diese Entwicklung zu interpretieren wäre, zumal nur schwer eindeutige Trends erkennbar sind. Schwankungen zeigen sich über den gesamten Zeitraum von 2002 bis 2007. Vergleicht man über diese Vorjahre beispielsweise die Anzahl der hauptberuflichen MitarbeiterInnen in den Institutionen der Erwachsenenbildung, so hat sich diese von  2003 auf 2004 um etwa 5,5% verringert. Zeitgleich ist die Anzahl der Teilnahmen an Kursen und Kurzveranstaltungen um etwa 5% angestiegen (von 2.985.822 auf 3.149.231); auch die Anzahl der Veranstaltungen und der Unterrichtseinheiten hat sich zu diesem Zeitraum leicht erhöht. Von 2004 auf 2005 wurde hingegen ein Rückgang der Teilnahmezahlen um 9% verzeichnet (von 3.149.231 auf 2.876.571), gleichzeitig gab es eine leichte Erhöhung der Anzahl der MitarbeiterInnen (von 4.764 auf 4.803).

Sonderveranstaltungen am häufigsten besucht
Die meisten Veranstaltungen werden in Form von Kursen abgehalten (80.936), gefolgt von Kurzveranstaltungen (48.314) sowie Sonderveranstaltungen (31.394). Als Kurzveranstaltungen gelten Kurz- und Einzelveranstaltungen zwiwschen einer und vier Unterrichtseinheiten. Zu den Sonderveranstaltungen zählen Ausstellungen, virtuelle Seminare, Bildungsreisen, Theateraufführungen, Konzerte, Galeriebesuche, Dorfbegehungen und dergleichen. Der Großteil der Teilnehmenden besucht Sonderveranstaltungen (2.030.320). An zweiter Stelle finden sich Kurzveranstaltungen (1.161.435), dicht gefolgt von den Kursen (1.122.746).

Insgesamt höherer Gesamtanteil der Männer an Teilnahmen
Mit 53% ist der Anteil der Männer an den Teilnahmen knapp höher als jener der Frauen mit 47%. Bei genauerer Analyse der Statistik zeigt sich allerdings, dass der Frauenanteil in manchen Einrichtungen deutlich höher ist. Am deutlichsten zeigt sich dies beim Verband Österreichischer Volkshochschulen (VÖV), wo 76% der Teilnehmahmen auf Frauen zurück gehen. Auch in anderen Einrichtungen wie dem Forum Katholischer Erwachsenenbildung in Österreich oder dem Ring Österreichischer Bildungswerke zeigt sich ein ähnliches Bild. Der Anteil männlicher Teilnahmen ist hingegen besonders beim Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung (VÖGB) mit 59% höher repräsentiert. Auch das Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftskammer Österreich (WIFI) und das Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) weisen einen erhöhten Anteil der Männer auf.

Großteil der MitarbeiterInnen weiterhin nebenberuflich beschäftigt
Ähnlich zu den Erhebungen der letzten Jahre lässt sich 2007 noch immer ein überwiegender Anteil an nebenberuflich Beschäftigten (51.626) in den Institutionen der Erwachsenenbildung identifizieren. Im Ranking der Verbände weist der VÖV die höchste Anzahl an nebenberuflich Beschäftigten auf (21.078); mit knapp halb so vielen nebenberuflich Beschäftigten (11.000) folgt das WIFI auf Platz zwei. Der Anteil der ehrenamtlich Beschäftigten fällt mit 27.183 insgesamt deutlich geringer aus als jener der Nebenerwerbstätigen. Hauptberuflich Angestellte bilden noch immer den geringsten Beschäftigungsanteil (5.133).
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