Weiterbildungsakademie zieht Zwischenbilanz

10.07.2009, Text: Johanna Steiner, Online-Redaktion
Die Weiterbildungsakademie Österreich (wba) wurde 2007 gegründet und zog Ende Juni 2009 eine erfolgreiche Zwischenbilanz: Bereits 150 AbsolventInnen haben eine Zertifikat erworben.
Die wba ist ein europäisches Pioniermodell mit dem Ziel der Professionalisierung der Erwachsenenbildung. Ohne selbst ein Anbieter von Weiterbildung zu sein, zertifiziert sie die auf vielfältige Weise erworbenen Kompetenzen von in der Erwachsenenbildung tätigen Personen und sorgt durch verbindliche Aus- und Weiterbildungsstandards für Qualitätssicherung und Transparenz. Nach zweijähriger Tätigkeit zieht die wba Zwischenbilanz und stellte bei einem Pressegespräch im Wiener Museumsquartier ihre 150. Absolventin, Birgit Schall, Erwachsenenbildnerin in Wien, vor.

wba sichert Qualität der Erwachsenenbildung
Mit jährlich rund vier Millionen TeilnehmerInnen an über 170.000 Weiterbildungsangeboten und rund 100.000 Beschäftigten stellt die Erwachsenenbildung den größten heimischen Bildungssektor dar. "Die bestmögliche Qualität der vielfältigen Angebote der Erwachsenenbildung sicherzustellen, ist ein wesentliches Ziel des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur", so Ministerialrat Ernst Koller, Leiter der Abteilung Erwachsenenbildung, II/10 , im bm:ukk. "Die wba sorgt durch ihr Zertifizierungsangebot für ErwachsenenbildnerInnen für einen Professionalisierungsschub."

Fünf Schritte zum wba-Gütesiegel 
Mit ihrer Anmeldung erhalten die Studierenden ein eigenes Online-Portfolio auf www.wba.or.at, in das sie all jene Kompetenznachweise eintragen, die im Curriculum der Weiterbildungsakademie verlangt werden. Die so genannte "Standortbestimmung" überprüft, welche Qualifikationen bereits vorhanden sind. Fehlende Kompetenzen erwerben die wba-KandidatInnen in akkreditierten österreichischen und internationalen Weiterbildungseinrichtungen. Nach der Bestätigung des Kompetenzportfolios durch den Akkreditierungsrat können die zwei aufeinander aufbauenden Abschlüsse wba-Zertifikat und - nach einer mindestens vierjährigen Praxistätigkeit als Erwachsenenbildner/in - wba-Diplom erworben werden.

wba als internationales best-practice-Beispiel
"Die wba wird international als 'best-practice-Beispiel' für die Professionalitätsentwicklung des Personals in der Erwachsenenbildung und die Anrechnung von informell und nonformal erworbenen Kompetenzen herangezogen", so Margarete Wallmann, Direktorin des Bundesinstitutes für Erwachsenenbildung (bifeb) und Vorsitzende des Lenkungsgremiums der wba. "Quantitativ hat sich die wba über Plan entwickelt, qualitativ hat sie eine Bedeutung erlangt, die auf die gesamte internationale Erwachsenenbildung ausstrahlt", bestätigt Wilhelm Filla, Generalsekretär des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen (VÖV) und Vorsitzender des Kuratoriums der wba.

Kooperation aller Erwachsenenbildungseinrichtungen
Die wba wurde 2007 als Gemeinschaftsprojekt der zehn größten Erwachsenenbildungsverbände Österreichs und des Bundesinstitutes für Erwachsenenbildung (bifeb) ins Leben gerufen. "Es war uns von Beginn an klar: Nur wenn jeder der Partner sich aktiv an der Umsetzung der Weiterbildungsakademie beteiligt, hat sie die Chance als ,Qualitätssiegel’ österreichweit und international anerkannt zu werden", so Wallmann. Mit dem bifeb, einer Einrichtung des bm:ukk, als Träger der wba ist ein Modell für die Zusammenarbeit von öffentlicher Hand und gemeinnützigen Verbänden gelungen, das nach eigenen Angaben europaweit beispielgebend ist.

Vision universitäre Anbindung
Ziel der wba ist es, in naher Zukunft eine Anbindung an die Universitäten zu erreichen sowie EU-relevante Entwicklungen im Bereich Erwachsenenbildung maßgeblich mit zu gestalten. Ein Master of Lifelong Learning in Kooperation mit mehreren Universitäten ist in Vorbereitung. An einer Anpassung des Curriculums an die Erfordernisse des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR), der sich derzeit in Entwicklung befindet, wird laufend gearbeitet. Im Juli 2009 wird die ISO-Zertifizierung der wba abgeschlossen.

(Quelle: Pressemitteilung der wba)
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