Bis 2021 erhöhen sich Anforderungen am Arbeitsmarkt

08.08.2019, Text: Lucia Paar, Redaktion/CONEDU
Das prognostiziert der Qualifikations-Barometer des AMS. Er zeigt Arbeitsmarkt- und Kompetenztrends auf. (Serie: Arbeit und Erwachsenenbildung)
Ein Blick in die Zukunft: Digitale Kompetenzen werden am Arbeitsmarkt noch wichtiger werden, so der Qualifikations-Barometer.
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Der AMS Qualifikations-Barometer berichtet über Arbeitsmarkt- und Kompetenztrends. Seine Prognose: Bis 2021 werden digitale Kompetenzen in nahezu allen Branchen an Bedeutung gewinnen und auch insgesamt werden sich die Kompetenz- bzw. Qualifikationsanforderungen am Arbeitsmarkt erhöhen.

Digitale Kompetenzen sind gefragt

In nahezu allen Branchen zeigt der Barometer, dass digitale Qualifikationen wichtiger werden. In der Baubranche erfolgt die Bauplanung z.B. mittlerweile überwiegend digital. Auch in der Elektrotechnik und Elektronik zeigt sich dieser Trend. Laut den AutorInnnen braucht es aufgrund der zunehmenden Gebäude-Automatisierung und dem Trend zu "Intelligenten Gebäuden" entsprechende Kompetenzen. Auch durch die Zunahme des Online-Handels seien immer mehr E-Business-Kenntnisse im Einzelhandel, im Außendienst und im Vertrieb gefragt.

 

Im Bereich Soziales und Gesundheit bringt es Vorteile am Arbeitsmarkt, wenn man mit Informations- und Dokumentationssystemen umgehen kann, schreiben die AutorInnen des Barometers. Die Anwendung von Datenanalyse-Methoden (Stichwort: "Big Data") wird zudem in allen Wissenschaften bedeutender, so der Barometer.

Wer gut qualifiziert ist, punktet am Arbeitsmarkt

Ob in der Baubranche oder im Bereich Elektronik, Elektrotechnik und IT: Gut qualifizierte Personen sind gefragt. Wer höher qualifiziert ist, werde auch im Bereich Maschinenbau, KFZ und Metall bessere Chancen auf eine höhere Position haben: Während Betriebe ihre Produktion teilweise ins Ausland verlegen, bleiben Bereiche wie Entwicklung, spezialisierte Fertigung oder Wartung und Service im Inland. Auch Spezial- und Zusatzkenntnisse werden Vorteile am Arbeitsmarkt bringen, so die AutorInnen.

 

Diese Tendenz zeige sich auch im Bereich Reinigung und Hausbetreuung: Ein Lehrabschluss oder auch spezielle Reinigungskenntnisse erhöhen die Chance am Arbeitsmarkt. Zugleich stellt der Bereich laut Barometer aber trotzdem eine Chance für den Berufseinstieg geringqualifizierter Arbeitskräfte dar, wenn diese die Möglichkeit haben, eine außerordentliche Lehrabschlussprüfung (LAP) abzulegen. Eine außerordentliche LAP ermöglicht es, auch ohne Lehrverhältnis zur Prüfung zugelassen zu werden, z.B. wenn man die entsprechenden Kompetenzen auf anderem Wege bereits erworben hat.

 

Im Bereich Soziales und Gesundheit werden Managementaufgaben und betriebswirtschaftliches Know-how wichtiger werden, sagen die AutorInnen. Im Bereich Wissenschaft, Bildung, Forschung und Entwicklung brauche es zunehmend Kenntnisse des Projektmanagements, vor allem für die Auftrags- und Förderungsakquise.

 

Serie: Arbeit und Erwachsenenbildung

Weiterbildungen in Vorbereitung auf die Erwerbsarbeit und in deren Kontext bilden einen großen Teil der Bildungsteilnahmen in Österreich. Erwachsenenbildung im Kontext von Arbeit betrifft somit viele Menschen unmittelbar – auch ErwachsenenbildnerInnen. Wie sich ihr Beruf gestaltet und entwickelt, sind Fragen, die berühren. Wie verändern sich Arbeitsbedingungen von ErwachsenenbildnerInnen und das Lernen am Arbeitsplatz durch aktuelle Entwicklungen wie Digitalisierung? Welche Inhalte arbeitsmarktorientierter Erwachsenenbildung sind derzeit relevant? Und welche Verbindungslinien kann es zwischen emanzipatorischer und arbeitsmarktorientierter Erwachsenenbildung geben? Rund um die Themenkreise Arbeitsmarktorientierte Bildung, Erwachsenenbildung als Beruf und Lernen am Arbeitsplatz zeigt und reflektiert die Serie Konzepte, beschreibt und diskutiert Wandel und macht Beispiele guter Praxis einem breiten Publikum bekannt. Alle bisher zur Serie #ebarbeit erschienenen Beiträge finden Sie hier.

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