KundInnen fühlen sich nach Bildungsberatung besser informiert
KundInnen sind nach der Beratung motivierter ihre Pläne umzusetzen
Die Mehrheit der KundInnen geben unmittelbar nach der Beratung an, im Rahmen der Bildungsberatung die passenden Informationen erhalten zu haben. Die meisten KundInnen sagen, dass ihnen die BeraterInnen neue Handlungsmöglichkeiten für die Entscheidungsfindung und -umsetzung gezeigt hätten. Sie fühlen sich außerdem motivierter ihre Ziele zu erreichen und Pläne umzusetzen. Darüber hinaus berichten KundInnen über überraschende Ergebnisse im Zuge der Beratung. Beispielsweise waren konkrete finanzielle Fördermöglichkeiten für eine Ausbildung - wie das Fachkräftestipendium oder die Bildungskarenz - neu für einige KundInnen.
Die Befragten wurden zweieinhalb Monate nach der ersten Erhebung erneut zu den Effekten der Beratung befragt. Rückblickend schätzen die KundInnen den Effekt immer noch hoch ein, allerdings geringer als noch bei der ersten Befragung. Dies könne ein Hinweis dafür sein, dass die unmittelbaren Effekte der Beratung von den Beratungs-KundInnen überschätzt werden, so die AutorInnen der Studie. Anderseits zeige das Ergebnis, dass sich Entscheidungsprozesse und das konkrete Umsetzen von Plänen über einen längeren Zeitraum erstrecken und sich somit inzwischen die Situation verändern kann. Das könne die Beratung nicht vorwegnehmen. Außerdem könne die Bewertung auch von äußeren Bedingungen beeinflusst sein, die nicht unmittelbar mit dem Beratungsergebnis in Verbindung stehen, so die AutorInnen.
KundInnen sind mit der Kompetenz der BeraterInnen zufrieden
Die Beratungs-KundInnen geben direkt nach der Beratung an, mit dem Beratungsgespräch und der Kompetenz der BeraterInnen zufrieden zu sein - die Studie ergibt hier einen Mittelwert von 4,74 bzw. 4,79 bei einem maximalen Wert von 5 (sehr zufrieden). Auch mit dem Beratungsergebnis sind die KundInnen zufrieden, jedoch etwas weniger als mit dem Gespräch selbst. Die AutorInnen begründen dies damit, dass das Beratungsergebnis nicht nur von der Qualität der Beratung abhängig sei, sondern auch von den individuellen Voraussetzungen und Erwartungen der KundInnen sowie von den Bedingungen am Arbeitsmarkt und im Bildungssystem.
Beratungs-KundInnen nehmen häufig an Weiterbildung teil
60% der Befragten, die an der zweiten Befragung teilgenommen haben, geben an, in der Beratung konkrete Schritte bzw. weitere Aktivitäten, wie z.B. eine Weiterbildung besprochen zu haben. Laut eigener Aussage konnten immerhin 83% der Befragten die Schritte auch ganz oder zum Teil umsetzen.
Die Studie zeigt auch, dass Personen, die eine Bildungsberatung aufsuchen, häufiger an Weiterbildung teilnehmen als der Durchschnitt der Bevölkerung. Außerdem sind KundInnen nach der Beratung noch weiterbildungsaktiver als vor der Beratung. Vier Wochen nach der Beratung, gaben 45% der Befragten an, in diesem Zeitraum an Weiterbildung teilgenommen zu haben; in den letzten vier Wochen vor der Beratung waren das hingegen nur 35%.
Zur Erhebung
Die Befragung wurde zwischen Jänner 2017 und Ende Jänner 2019 mittels standardisierten Fragebogens durchgeführt. Die Personen wurden dazu direkt nach der Beratung befragt. Insgesamt umfasst die Stichprobe 2.139 auswertbare Fragebögen. Zusätzlich wurden die Personen zu einem zweiten Zeitpunkt - zweieinhalb Monate nach der ersten Erhebung - erneut befragt. Der Rücklauf für die zweite Befragung betrug 29%. Der Fokus der Erhebung lag auf der Befragung von Personen, die eine face-to-face-Beratung (also keine Telefon- oder Online-Beratung) in Anspruch genommen haben. 94% der Antworten stammen von dieser Gruppe.
Die Studie wurde im Rahmen der Initiative "Bildungsberatung Österreich" erhoben. Herausgeber der Studie ist das Österreichischen Institut für Berufsbildungsforschung (öibf).
Verwandte Artikel
Präsentation: Beratungstool zur Reflexion von Gründungskompetenz für Frauen
Am 25. April findet die Online-Präsentation eines Beratungstools für angehende Unternehmerinnen statt, das aus dem Projekt „BERatung zur Gründung für AUfstrebende Frauen (BERGAUF)“ hervorgegangen ist.Bildungsinteressierte für ihre Kompetenzen sensibilisieren
Auf erwachsenenbildung.at finden Ratsuchende Tipps und Ideen, um sich mit eigenen Stärken und Interessen auseinanderzusetzen und passende Beratungsangebote zu finden.Wissenschaftspreise der Volkshochschulen: bis 30. November einreichen
Wer hervorragende wissenschaftliche Arbeiten zur Volkshochschulbildung veröffentlicht oder Initiativen der bürgerschaftlichen Bildung realisiert hat, kann sich für die Ludo-Hartmann-Preise oder den Barbara-Prammer-Preis bewerben.Neue Veranstaltungsreihe: Beratungstreffen zwischen Wissenschaft und Praxis
Ab Mai finden kollegiale Beratungsgespräche für Erwachsenenbildner*innen statt. Die erste Veranstaltung beschäftigt sich mit dem Thema „Pädagogische Kompetenz“.Krieg und Frieden in der Erwachsenenbildung: Noch bis 5. Mai einreichen
Die 53. Ausgabe des Magazin erwachsenenbildung.at sucht Beiträge, die sich der Konfliktbearbeitung und Friedensbildung widmen.Nachlese zum Webinar: Das Beratungsgespräch in der Basisbildung
„Die Kunst, Nackten in die Tasche zu greifen“: Das Zitat des Psychiaters Ben Furmann eignet sich als prickelnde Metapher, die das Geschick der Lernprozessbegleiter/innen bei Beratungen in der Basisbildung am besten abbildet.