Neuer Lehrgang für Training und Lehre mit heterogenen Gruppen

03.05.2018, Text: Lucia Paar, Redaktion/CONEDU
Vier Bildungseinrichtungen entwickelten den Lehrgang Training.Vielfalt. Wir fragen bei Manuela Burger nach, was das Besondere am Lehrgang ist.
Der trägerübergreifend konzipierte Lehrgang stellt die Arbeit mit heterogenen Gruppen in den Mittelpunkt
Grafik: CC0 Public Domain, geralt, https://pixabay.com
Manuela Burger ist Leiterin der alpha nova Akademie und Mitentwicklerin des Lehrgangs Training.Vielfalt, dessen Fokus auf Lehre und Training mit heterogenen Gruppen liegt. Im Interview mit der Online-Redaktion spricht sie über Ziele, Inhalte und die Besonderheiten des neuen Lehrgangs.

 

Lucia Paar: Wie kam es zum Konzept dieses Lehrgangs?

Manuela Burger: Wir LeiterInnen von vier Einrichtungen (Mosaik BuK Bildung und Kompetenz, lebens.bildung - Lebenshilfen Soziale Dienste, inbildung - Jugend am Werk, alpha nova Akademie) haben uns vor einiger Zeit vernetzt und nun beschlossen, einen gemeinsamen Lehrgang zu entwickeln und anzubieten. Denn wir haben alle das gleiche Anliegen: Wir brauchen ReferentInnen und TrainerInnen, die die Kompetenz haben, mit heterogenen Gruppen zu trainieren. Die Erfahrung zeigt, dass es immer mehr unterschiedliche Gruppen mit unterschiedlichen Vorkenntnissen, Lernzugängen, Sprachkenntnissen und unterschiedlichen intellektuellen Zugängen gibt. Das sind große Herausforderungen für ReferentInnen und TrainerInnen. Diese Rückmeldung haben wir auch von unterschiedlichen TrainerInnen und ReferentInnen erhalten, die z.B. im Jugendcoaching oder bei AMS Projekten tätig sind. Auch wissen wir, dass Training/Lehre in vielen Arbeitsfeldern Teil der Tätigkeit ist. Und auch hier ist es sehr oft so, dass diese Personen mit ganz unterschiedlichen Zielgruppen zu tun haben. Es geht also darum, diese Kompetenzen im Umgang mit heterogenen Gruppen bei den Vortragenden/TrainerInnen zu erweitern. Dabei geht es um inhaltliche/methodische Überlegungen und die Gestaltung von barrierefreiem Lernen und allem was es dazu braucht.

 

Was ist das Innovative/Besondere am Lehrgang?

Zum einen haben wir im Lehrgang ReferentInnen, die aus ganz unterschiedlichen Arbeitsfeldern und Disziplinen kommen, die sich aber alle mit dem Thema Barrierefreies Lernen beschäftigen oder beschäftigt haben.
Zum anderen haben wir eben die Arbeit mit heterogenen Zielgruppen im Blickpunkt. Das Innovative oder Neue am Lehrgang ist, dass man sich zuerst die zielgruppenspezifische Arbeit anschaut: Was muss ich beachten, wenn ich mit Menschen im späteren Erwachsenenalter arbeite? Was muss ich beachten, wenn ich mit Jugendlichen arbeite, mit Menschen mit Lernschwierigkeiten? Und von dem ausgehend gilt es dann den Fokus auf die Heterogenität zu legen: wie kann ich vorgehen, wenn die einzelnen Gruppen zusammentreffen oder wenn die Personen in mehreren Zielgruppen vertreten sind. Wie kann ich Lernen da gut ermöglichen?

 

Und neu ist auch, dass ein solcher Lehrgang als gemeinsames Projekt und trägerübergreifendes Angebot geschaffen wurde. So glauben wir, dass der Lehrgang eine größere Breitenwirkung haben kann.

 

Worum geht es inhaltlich und für wen ist der Lehrgang geeignet?

Es ist so konzipiert, dass der Lehrgang aus drei Modulen besteht, die auch einzeln besucht werden können. Wenn ich neu im Training oder in der Lehre tätig bin, dann würden wir alle drei Module empfehlen. Denn im ersten Modul geht es um die Grundlagen des Lehrens und Lernens und des Seminardesigns. Für Personen, die schon länger im Training /in der Lehre oder in sozialen pädagogischen Arbeitsfeldern tätig sind, kann das Modul 3 passend sein. Da geht es z.B. darum, wie ich Lern- und Seminarunterlagen barrierefrei gestalten kann. Wie kann ich mit Technik arbeiten, wie visualisieren? Daraus ergibt sich eben die Zielgruppe: Der Lehrgang richtet sich sowohl an Personen, die bereits als Lehrende tätig sind, als auch an Personen, die in sozialen oder pädagogischen Handlungsfeldern arbeiten und Training und Lehre auch als Teil ihrer Arbeit haben.

 

Zum Lehrgang Vielfalt.Training

Im Fokus des Lehrgangs steht der Ansatz, unterschiedliche Zugänge, Erfahrungen, Ressourcen und Lerngeschichten im Kontext von Lernen und Lehren zu berücksichtigen. Es geht darum, gemeinsame Lernprozesse zu gestalten und gleichzeitig individuelles Lernen zu fördern. Inhalte des Lehrgangs sind:

  • Grundlagen für die Arbeit als TrainerIn/Lehrende in unterschiedlichen Kontexten und mit heterogenen Zielgruppen
  • methodische und didaktische Grundlagen für die Gestaltung von Seminaren/Trainings mit unterschiedlichen Zielgruppen
  • barrierefreie Gestaltung von Lernprozessen

Ein modularer Aufbau ermöglicht es, den Lehrgang nach Bedarf anzupassen. Der Lehrgang wird von der wba mit 9,5 ECTS akkreditiert.

Weitere Informationen:
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