Das plant die KEBÖ für 2018

24.01.2018, Text: Julia Rodlauer, Online-Redaktion
Umsetzung von NQR und Validierungsstrategien sowie verstärkte Auseinandersetzung mit der digitalen Transformation der Erwachsenenbildung – das sind die Schwerpunkte, die sich die KEBÖ für 2018 gesetzt hat.
Vorschau der Ziele und Pläne der KEBÖ für 2018
Foto: CC0 Pixabay.com/darkmoon1968
Alice Fleischer, Vorsitzende der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ), erläutert im Gespräch mit der Online-Redaktion Ziele und Herausforderungen der KEBÖ für das Jahr 2018.

 

Julia Rodlauer: Welche Schwerpunkte verfolgt die KEBÖ 2018?

Alice Fleischer: Schwerpunkte werden heuer die Umsetzung des NQR (Nationaler Qualifikationsrahmen) für den non-formalen Bereich, Validierungsstrategien sowie Digitalisierung sein. Die Umsetzung von NQR und Validierungsstrategien leistet wesentliche Beiträge, lebensbegleitendes Lernen zu stärken. Der Fokus rückt zum Menschen und seinen Lernergebnissen - also darauf, was dieser kann und in der Lage ist zu tun, unabhängig davon, wo gelernt wurde.

 

Die KEBÖ Verbände verfügen über umfassende Erfahrungen in den Bereichen Validierung und Kompetenzorientierung und begrüßen ihre konsequente Einbindung bei der raschen Umsetzung. Durch das - letztlich - vollständige Bild der der österreichischen Qualifikationslandschaft werden nicht-formale Bildungsabschlüsse sichtbar gemacht und aufgewertet. Diese Transparenz fördert die Durchlässigkeit der Bildungssysteme und unterstützt das lebensbegleitende Lernen.

 

Ende 2018 sollen die NQR Servicestellen ihre Arbeit aufnehmen können, bei denen Einrichtungen der Erwachsenenbildung ihre Qualifikationen einreichen und sichtbar machen können. Wichtig ist uns, dass diese Verfahren möglichst rasch und unbürokratisch abgewickelt werden können, um den Lernenden rasch zunutze zu kommen.

 

Worum wird es in der diesjährigen Jahrestagung der KEBÖ gehen?

Die diesjährige KEBÖ-Jahrestagung wird sich den Themen Lernstrategien und Medienkompetenz näher widmen. Die digitale Transformation ist keine Entwicklung, die wir einfach "durchtauchen" können, in der Hoffnung, sie ginge einmal vorüber. Vielmehr sind wir mitten in den Veränderungsprozessen, die durch die digitalen Möglichkeiten laufend befeuert werden.

 

Mit der KEBÖ Jahrestagung 2017 setzten wir einen ersten Startschuss, um uns als Erwachsenenbildung mit den entstehenden Anforderungen an die Menschen und ihre digitalen Kompetenzen auseinanderzusetzen. Bei der KEBÖ Jahrestagung 2018 wollen wir diesen Diskurs fortsetzen. Noch stecken wir in der Planung der Tagung und können noch keine Details verraten. Datum und Ort sind bereits fixiert - 19.9.2018 in der WKÖ.

 

Welche Aufgaben stellen sich im Jahr 2018 auf Bundesebene für die KEBÖ?

In diesem Jahr erfolgen die Verhandlungen mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) zu den Leistungsvereinbarungen für die neue Periode 2019-2021. Diese Leistungsvereinbarungen zwischen Bund und KEBÖ-Verbänden und das Förderungsgesetz über die Erwachsenenbildung bilden die Grundlage für die Bildungsarbeit.

 

Darüber hinaus ist aufgrund des Meldepflichtänderungsgesetzes (BGBl. I Nr. 79/2015) die Umsetzung der monatlichen Beitragsgrundlagenmeldung geplant. Der Start erfolgt am 01.01.2019. Dies führt zu Anpassungen bei der sozialversicherungsrechtlichen Melde- und Abrechnungspraxis nebenberuflich Lehrender. Gemeinsam mit dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger erarbeiten die KEBÖ Verbände die entsprechenden Umsetzungsmöglichkeiten.

 

Gesetzliche Änderungen strebt die KEBÖ 2018 keine an.

 

Welche Aufgaben stellen sich auf europäischer Ebene?

Eine große Herausforderung stellt die Sicherstellung europäischer Mittel für den Erwachsenenbildungsbereich dar. Eine Vielzahl von Bildungsprojekten in der Erwachsenenbildung werden mit Mitteln der Europäischen Union kofinanziert - so werden etwa mithilfe des ESF (Europäischer Sozialfonds) eine Vielzahl von Bildungsmaßnahmen in der Erwachsenenbildung gefördert, die von sozialer Inklusion über Mobilitätsprogrammen bis hin zu konkreten Aus- und Berufsbildungsprogrammen reichen und lebenslanges Lernen wirksam unterstützen. Es gilt, diese EU-Mittel mittel- und langfristig sicherzustellen und gleichzeitig Bürokratie und Verwaltungsaufwand im Rahmen EU-geförderter Projekte so gering wie möglich zu halten.

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