Das BFI beteiligt sich am Förderprogramm KMU DIGITAL

06.11.2017, Text: Katharina Moser, BFI Österreich
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) können Förderungen für 160 EDV- und IKT-Qualifizierungen an den Berufsförderungsinstituten (BFIs) in Anspruch nehmen.
Das BFI bietet 160 förderbare IT-Qualifizierungen an.
Foto: Unique/© Christof Wagner

Das Programm

Im Zusammenhang mit der zunehmenden Automatisierung und Digitalisierung sämtlicher Dienstleistungs- und Produktionsbereiche steigen auch die Herausforderungen für KMU in Österreich. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, fördert das Programm KMU DIGITAL die Qualifizierung von Erwerbstätigen in österreichischen KMU in den Bereichen Digitalisierung, elektronische Datenverarbeitung (EDV) sowie Informations- und Kommunikationstechnik (IKT). Kostenlos angeboten werden außerdem ein Online-Check des digitalen Status der Unternehmen und eine darauffolgende Potentialanalyse durch zertifizierte DigitalisierungsberaterInnen. Weiterführende Beratungen werden bis zu einer Maximalsumme von 1.000 Euro zu 50 % gefördert. KMU DIGITAL ist eine Initiative der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) und des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) und läuft seit September 2017. Insgesamt stehen für die Jahre 2017 und 2018 Fördermittel von 10 Mio. Euro zur Verfügung.

 

Zielgruppe und Fördersummen für Schulungen

Das Programm richtet sich an Unternehmen mit Sitz in Österreich, weniger als 250 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von höchstens 50 Mio. Euro bzw. einer Jahresbilanzsumme von maximal 43 Mio. Euro. Weitere Voraussetzungen sind eine Gewerbeberechtigung und die Mitgliedschaft bei der WKO. Die maximale Fördersumme für Schulungen und Beratungen beträgt 4.000 Euro pro Unternehmen. In diesem Rahmen dürfen beliebig viele Kurse beantragt werden. Pro Unternehmen können bis zu vier Personen teilnehmen. Besuchen können die Schulungen sowohl die UnternehmerInnen selbst als auch alle MitarbeiterInnen, die in einem vollversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis stehen. Die Förderung von 50 % der Kurskosten bis maximal 600 Euro pro Kurs und TeilnehmerIn bezieht das Unternehmen. Die Förderzusage gilt für sechs Monate, der Mindestförderbetrag liegt bei 100 Euro.

 

Förderbare Qualifizierungen

Durch anerkannte Qualitätsnachweise zertifizierte Erwachsenenbildungseinrichtungen haben die Möglichkeit, Aus- und Weiterbildungen zur Förderung einzureichen, die dem Erwerb digitaler Kompetenzen in der "klassischen" Informationstechnologie (Netzwerk- und Systemadministration, Softwareentwicklung, IT-Security, ...) sowie in den Bereichen der technischen, kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen oder kreativ-kommunikativen Informationstechnologie dienen. Von der Förderung ausgeschlossen wurden Grundlagenkurse und Grundausbildungen, reine Produktschulungen sowie Vertiefungskurse für IT-SpezialistInnen. Eingereichte Schulungen, die den Förderkriterien entsprechen, werden in eine Liste der förderbaren Kurse aufgenommen, die auf der Website www.kmudigital.at abrufbar ist (s. Link am Textende). Anmelden kann man sich direkt auf der Website.

 

Angebote der Berufsförderungsinstitute

Die Berufsförderungsinstitute in allen neun Bundesländern haben sich an dem Programm mit insgesamt 160 Qualifizierungen in den unten genannten vier Kategorien beteiligt. Die meisten förderbaren Aus- und Weiterbildungen werden von den BFIs Wien (48) und Steiermark (40) angeboten, gefolgt von Tirol (21), Oberösterreich (18) und Salzburg (16). Die BFIs in den anderen vier Bundesländern sind mit je zwei bis acht Kursangeboten dabei.

  • Auf dem Gebiet Informationstechnologie können BFI-Qualifizierungen in IT-Technik und IT-Informatik, verschiedene Schulungen für PC-Technik, Netzwerk- und Serveradministration sowie Programmierkurse in C, C#, Java, Java 8, Python, PHP und MySQL gefördert werden. Auch einige IT-bezogene Projekt- und Qualitätsmanagementausbildungen, Aus- und Weiterbildungen im Bereich Datenschutz und IT-Sicherheit stehen auf der Liste der förderbaren Ausbildungen.
  • Im Bereich technische Informationstechnologie bieten die BFIs u. a. förderbare Qualifizierungen für die Programmierung von Elektronik und Licht- und Haustechnik, 3-D-Konstruktion, -Scan und -Druck, SPS-Programmierung und den Umgang mit CAD-Anwendungen. Die modulare Ausbildung "Smart Factory" macht fit für die Industrie 4.0. Auch für den Besuch der BFI-Werkmeisterschule für Mechatronik in Tirol kann eine Förderung gewährt werden.
  • Im kaufmännischen IT-Bereich sind verschiedene BFI-Kurse für Website- und Suchmaschinenoptimierung, Geo- und Videomarketing, Content-Marketing und Social Media, Ausbildungen zum/zur Medienfachmann/-frau, zur zertifizierten Social-Media-Fachkraft und zum/zur E-Commerce-ExpertIn sowie ein Diplomlehrgang für Onlinemarketing förderbar.
  • Im Bereich kreative und kommunikative IT bietet das BFI förderbare Schulungen für die fortgeschrittene Anwendung von Microsoft- und Adobe-Software sowie für App-Entwicklung. In diesen Bereich fallen auch Zertifikatsausbildungen zum/zur WebdesignerIn, DTP-Fachkraft oder WebentwicklerIn und die Qualifizierungen zum/zur DigitaltrainerIn und zum/zur InnovationsmanagerIn.

 

Die digitalen Herausforderungen bewältigen

"Allein diese Auflistung stellt einen Kompetenznachweis dar und unterstreicht, dass die BFIs die Erwerbstätigen dabei unterstützen können, die Herausforderungen der digitalen Transformation bestmöglich zu bewältigen", stellt der Geschäftsführer des BFI Österreich, Michael Sturm, abschließend fest.

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