Benya-Preis 2016: BFI gleich doppelt ausgezeichnet

15.10.2016, Text: Michaela Schneider, BFI Österreich
Das BFI konnte sich jüngst über einen Haupt- und einen Einzelpreis des Anton-Benya-Stiftungsfonds zur Förderung der Facharbeit freuen.
Stolz präsentiert das BFI Steiermark seinen Benya-Preis
Foto: © Michael Mazohl, ÖGB-Verlag
Berufliche Chancen durch Bildung


Seit seiner Gründung 1959 ist es erklärtes Ziel des Berufsförderungsinstituts (BFI), mit qualitativ hochwertigen und leistbaren Bildungsangeboten die berufliche wie persönliche Entwicklung von ArbeitnehmerInnen zu unterstützen. Ein Schwerpunkt ist dabei die berufliche Aus- und Weiterbildung, ein anderer die Vorbereitung auf schulische Abschlüsse. Die Arbeitslosenstatistiken belegen eines deutlich: Je höher der Bildungsabschluss, desto besser die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Allein im (bundes)gesetzlich geregelten Segment boten die BFIs 2015 beispielsweise 47 Ausbildungen in verschiedenen Branchen an, ebenso zahlreiche Fort- und Weiterbildungen in den Fachbereichen Gesundheit/Soziales/Wellness, Logistik/Transport/Verkehr, Management/Wirtschaft, Pädagogik/Beratung und Technik/Ökologie/Sicherheit. Auf dem Gebiet der formalen Bildungsabschlüsse engagiert sich das BFI seit Jahrzehnten für das Nachholen des Hauptschulabschlusses und von Lehrabschlüssen. Außerdem ist das BFI einer der größten Anbieter von Berufsreifeprüfung und Lehre mit Matura.

 

Das Ansehen der Facharbeit erhöhen


Der 1972 eingerichtete Anton-Benya-Stiftungsfonds würdigt alle zwei Jahre Personen und Projekte, die Bedeutendes für die Förderung der Facharbeit leisten. Dies soll in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein für den Wert der Facharbeit erzeugen und ihr Prestige heben. Die diesjährige Preisverleihung fand am 11. Oktober im Festsaal des Wiener Rathauses statt. Im Beisein vieler Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft überreichten der Präsident und die Vizepräsidentin des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB), Erich Foglar und Renate Anderl, die Auszeichnungen.

 

Mit Hauptschulkursen gegen Jugendarbeitslosigkeit


Einen Einzelpreis konnte Oswald Zangerle, Leiter des Berufskundlichen Hauptschulkurses am BFI Tirol, für sein beispielhaftes Engagement und seine außergewöhnlichen Leistungen im Umgang mit und in der Förderung von benachteiligten Jugendlichen entgegennehmen. Seit über 24 Jahren setzt er sich am BFI Tirol für Jugendliche aus teils schwierigsten Verhältnissen ein. Unter seiner Leitung, die er mittlerweile seit 22 Jahren innehat, und seiner verantwortungsvollen Führung absolvierten insgesamt rund 1.200 Jugendliche den Vorbereitungslehrgang für den Hauptschulabschluss positiv. Erst dadurch fanden sie den Einstieg in eine fundierte Ausbildung zum Facharbeiter/zur Facharbeiterin und damit die Aussicht auf ein qualifiziertes Berufsleben. Michael Sturm, Geschäftsführer am BFI Österreich, gratuliert: "Die berufskundlichen Hauptschulkurse sind eine wirksame Maßnahme zur nachhaltigen Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit. Es zeigt sich einmal mehr, dass niederschwellige Angebote auch im zweiten Bildungsweg eine unerlässliche Grundlage für alle weiterführenden Berufsausbildungen darstellen."

 

Innovatives Aus- und Weiterbildungsprojekt: Video


Einen Hauptpreis erhielt das Fahrsicherheitszentrum für Gabelstapler des BFI Steiermark in Graz-Süd. Am 28. Mai 2015 war das in nur zwei Monaten Bauzeit errichtete Fahrsicherheitszentrum in Betrieb gegangen – als erstes seiner Art in Österreich. Entstanden ist es in Kooperation mit der Linde Fördertechnik GmbH, dem europäischen Marktführer im Bereich Flurfördertechnik, und der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA). Im Fahrsicherheitszentrum können StaplerfahrerInnen ihren Fachkenntnisnachweis für das Führen von Hubstaplern erwerben und auch Fahrpraxistrainings oder Spezialtrainings absolvieren. Die modernst ausgestattete Halle simuliert die realen Gegebenheiten in den Betrieben und stellt damit höchsten Praxisbezug in der Schulung von jährlich mehr als 2.200 StaplerfahrerInnen sicher.

 

Wie im realen Berufsalltag


Spezielles Hightech-Ausbildungsequipment mit elektronischer Distanzmessung und virtuellen Regalsystemen ermöglicht es, die Bedienung der Fahrzeuge ohne Gefährdung zu trainieren. Die TeilnehmerInnen üben mit Gütern wie Langrohren oder Flüssigkeiten und erlernen das Stapeln von Materialien in bis zu acht Meter hohen Hochregalen. Weitere Inhalte sind Wartung und Instandhaltung von Gabelstaplern sowie das Arbeiten mit unterschiedlichen Anbaugeräten.

 

Weniger Unfälle dank gezielter Schulung


Die langjährige einschlägige Trainingserfahrung des BFI Steiermark floss in das innovative Konzept mit der vertieften Ausbildung und einer Reihe von Weiterbildungsangeboten ein. Die Qualifizierungen decken sich mit den Intentionen der AUVA, indem sie für mehr Fahrsicherheit und weniger Arbeitsunfälle sorgen. Statistisch gesehen rangieren nämlich Stapler bei Arbeitsunfällen mit Gütertransportfahrzeugen ganz vorne. Spezielle Stapler-Fahrpraxistrainings reduzieren das Unfallrisiko deutlich und beugen Personen- wie Sachschäden vor. Auch dazu leistet das Fahrsicherheitszentrum des BFI Steiermark einen wichtigen Beitrag.

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