Nachlese: Hybride Veranstaltungen als Thema beim DigiCafé
Anschließend verteilten sich die Teilnehmenden auf verschiedene Breakoutrooms und tauschten sich je nach Interessensschwerpunkt über Didaktik, Technik oder Moderation in Hybrid-Veranstaltungen aus. Als Diskussionsimpulse bekamen sie je einen kleinen Foliensatz zum Mitnehmen und konnten auf Wunsch die Veranstalter*innen als "living books" aus dem Hauptraum anfordern. Ein interessantes Detail dabei: das Thema der Hybrid-Didaktik zog im DigiCafé die größte Zahl an Diskutant*innen an.
Didaktik hybrider Veranstaltungen
Damit eine hybride Veranstaltung gelingt, sind spezifische didaktische Überlegungen wichtig. Der sogenannte "Hybriditätsgraben" muss überbrückt werden, damit alle Teilnehmenden interagieren können. Das setzt voraus, für jede Sequenz und jede Sozialform in der Veranstaltung gezielt eine "Brücke" zu planen. Besonders wichtig ist das im Fall, dass der Präsenzraum nicht vollumfänglich audiovisuell aufbereitet ist (sodass alle einander ständig sehen und hören).
Moderator*innen können als "Brücke" für Umfragen, gemeinsame Aufgaben oder Reflexionen Smartphone-Tools nutzen, die leicht und ohne Anmeldung zugänglich sind: So kommen quasi Flipchart und Pinnwand für alle auf das eigene Mobilgerät.
Auch auf die Technik kommt es an
Ein weiteres Standbein einer gelungenen hybriden Veranstaltung ist die passende Technik, und hier insbesondere die Mikrofonierung. Die Erfordernisse an das Equipment variieren je nach Interaktivität und nach Größe der Veranstaltung. Die Praxis wird stark durch die finanziellen Mittel der Anbieter mitbestimmt. Zahlreiche Tipps sowie weiterführende Ressourcen zur technischen Umsetzung hybrider Veranstaltungen können auf der Themenwebsite von erwachsenenbildung.at eingesehen werden.
Die Frage nach der Ausstattung und ihrer Finanzierung wurde über Bildungssektoren hinweg diskutiert. Sie scheint auch im Hochschulbereich zurzeit noch nicht vollumfänglich gelöst. Als Anliegen wurde identifiziert, die Möglichkeiten der Kommunikation weiter zu entwickeln, sodass auch die Bandbreite menschlicher Emotionen in Online-Settings besser spürbar wird.
Das A und O der Hybrid-Moderation
Als Herausforderung mit Blick auf die Moderation wurde die Einbindung der Online-Gruppe benannt. Insbesondere Anfänger*innen in der Hybrid-Moderation tendieren dazu, die Online- Teilnehmenden zu "übersehen". Dagegen hilft jede physische Repräsentation derselben, sie es als Projektion der Webcam-Bilder auf einem eigenen Screen, sei es als Namenskärtchen oder andere Platzhalter im Präsenzraum.
Generell hängt die Form der Moderation von der tontechnischen Aufbereitung des Präsenzraums ab. Je schlechter diese technisch gelöst ist, desto mehr Wortmeldungen (oder Chatbeiträge) müssen von der Person, die moderiert, wiederholt oder besser paraphrasiert werden.
Hybrid: für Teilnehmende nicht selbsterklärend
Ein Tipp bezog sich auf die Ankündigung hybrider Formate. Empfehlenswert ist für Ausschreibung Folgendes: zu spezifizieren was im konkreten Fall unter "hybrid" jeweils gemeint ist, anzuführen wie viel Interaktion vorgesehen und wieviel auch für Online-Teilnehmende möglich ist und zu informieren, wenn von allen eine Kooperation per Smartphon erwartet wird. All das sorgt für Klarheit und hilft dabei, eventuelle Enttäuschungen zu vermeiden.
Auf einer eigens zum Thema hybride Veranstaltungen in der Erwachsenenbildung eingerichteten Seite finden Interessierte eine Sammlung ausgewählter Ressourcen und können so die eigenen Erfahrungen mit hybriden Events um wertvolle Informationen anreichern.
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