So gelingt mobiles Lernen mit dem Smartphone in der Basisbildung
Erfahrungen aus der Basisbildung
Elisabeth Lasser vom Kärntner Bildungswerk teilte im Rahmen des DigiTalks ihre Erfahrungen aus dem ESF-Projekt „Basisbildung neu denken". Dabei wurde das Smartphone sowohl im Präsenzunterricht als auch im Distance Learning eingesetzt. Die Teilnehmenden nutzten Lern-Apps wie Anton oder Quizlet, kommunizierten über eine Messenger-App mit der Kursleitung sowie untereinander und nahmen an Videokonferenzen und Audiodiktaten teil.
Daniela Zwierschitz arbeitet seit Jahren mit dem Smartphone – digitale Kompetenzen sind in den Frauenprojekten des Vereins Danaida Querschnittmaterie. Sie stellte im DigiTalk ihr bewährtes Kursformat vor, das sich aus den Elementen Messenger-App, Ort im Web, Live-Online-Meetings, Lern-Apps und „analogem" Zusatzmaterial wie z.B. Buchstabenkärtchen zusammensetzt.
Ilka Koppel forscht an der Pädagogischen Hochschule Weingarten zu Gelingensbedingungen für den Einsatz digitaler Medien in der Grundbildung (Projekt GediG). Sie erklärte eingangs den „Digital Inclusion Pathway" als Modell für digitale Inklusion: dabei geht es nicht nur um die benötigten Kompetenzen, sondern um die Hürden, die es zu überwinden gilt. So müssen Teilnehmende zunächst Zugang zu digitalen Medien haben („access barrier") und einen medienbezogenen Geschmack entwickeln („taste barrier"), bevor sie sich mit dem Umgang mit Geräten und Programmen beschäftigen können („readiness barrier"). Der Einsatz von Smartphones können helfen, Zugangshürden zu überwinden und Teilnehmende bei ihren Nutzungsgewohnheiten abzuholen.
Distance Learning als Ausgangspunkt des mobilen Lernens
Messenger-Gruppen und Lern-Apps wurden sowohl bei Danaida als auch beim Kärntner Bildungswerk bereits vor dem ersten Corona-bedingten Lockdown genutzt. Dies ermöglichte im März 2020 einen nahtlosen und fließenden Übergang ins Distance Learning. Förderlich war dabei einerseits eine stabile Kursstruktur und andererseits der Fokus auf Kommunikation und Austausch mit den Teilnehmenden. Als herausfordernd beurteilten die Diskutantinnen das Lernen am kleinen Display sowie das große Ablenkungspotential in den Familien. Gleichzeitig erfuhren die Teilnehmenden auch viel Unterstützung aus ihren Familien, etwa bei technischen Zwischenfällen.
Auch die Kursleitenden waren und sind gefordert, wie Ilka Koppel deutlich machte – sie sind diejenigen, die bei immer neuen technischen Entwicklungen auf dem Laufenden bleiben müssen und ihre Teilnehmenden ermutigen müssen, sich mit neuen Dingen auseinanderzusetzen. Fehlende technische Ausstattung und knappe Zeitressourcen stellen zusätzliche Herausforderungen auf struktureller Ebene dar. „Auch Trainerinnen können nicht unbegrenzt erreichbar sein und müssen sich selbst schützen", stellte Daniela Zwierschitz klar.
Basisbildung wird auch weiterhin digitale Kompetenzen beinhalten
„Man kann das Smartphone aus der Basisbildung nicht wegdenken", resümierte Elisabeth Lasser. Auch in Präsenzformaten bzw. als begleitendes Kommunikationswerkzeug werde der Stellenwert des mobilen Lernens künftig hoch bleiben. Die Welt werde schließlich immer digitaler, sagte Daniela Zwierschitz – der Umgang mit dem Smartphone und dessen Einsatz zum Lernen sollte jedenfalls Teil der Basisbildung bleiben. „Damit sind wir ein Stück weiter bei der Lebensweltorientierung angekommen", ergänzte Ilka Koppel, „das führt zu einer Motivationssteigerung." Somit bleibe zu hoffen, dass das Smartphone dazu beiträgt, entspannt und wirksam lernen zu können.
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