Die App IRMGARD hilft Erwachsenen dabei, lesen und schreiben zu lernen
So funktioniert's
Das Programm besteht derzeit aus fünf Levels. Diese sind aufeinander aufbauend und beinhalten unterschiedliche Module, welche erfolgreich abgeschlossen sein müssen, um das nächste freischalten zu können. Alle Aufgabenstellungen werden mündlich vorgetragen. Zudem unterstützen Videosequenzen und Bilder die unterschiedlichen Übungen.
In Level 1 werden die Lernenden mit den Vokalen und anschließend mit den Konsonanten vertraut gemacht. IRMGARD stellt die Buchstaben durch Vorsprechen mit passenden Bildern vor. In den nächsten Aufgabenstellungen dieses Levels sollen die Lernenden zum Beispiel anhand der Abbildung des Großbuchstabens den dazugehörigen Kleinbuchstaben finden. Um die Handschrift zu üben, verwenden die UserInnen für einige Aufgaben Stift und Papier. In den nächsten Schritten wird die Zusammensetzung von Silben mit Hilfe von Hörübungen vermittelt. Auf dem Bildschirm ist beispielsweise zu lesen: B+I = BI. Darunter befinden sich vier Felder mit Tonaufzeichnungen, auf denen jeweils eine unterschiedliche Silbe zu hören ist. Die Herausforderung besteht nun darin, das richtige Feld zu wählen.
Der Schwierigkeitsgrad innerhalb der Levels steigt von Übung zu Übung. So gilt es unter anderem im vierten Level, Eigenschaftswörter in einem Text zu erkennen und das dazugehörige Pendant zu benennen. Lernende sollten in diesem Fall bereits in der Lage sein, dem Wort "warm" das Wort "kalt" zuzuordnen.
App soll zu inklusiver Gesellschaft beitragen
Laut Statistik Austria waren im Jahr 2014 17,1% der 16- bis 65-Jährigen in Österreich von niedriger Lesekompetenz betroffen - das entspricht rund einer Million Menschen, die meist nur eingeschränkt gesellschaftlich partizipieren können. Laut Irmgard Schwiderski, der Mitbegründerin und Namensgeberin der App, gibt es viele Vorurteile gegenüber Menschen mit geringer Literalität. Mitunter werden Betroffene als "dumm" oder "faul" abgestempelt, besonders wenn es sich um Menschen handle, die eine deutschsprachige Schule besuchen konnten. Frau Schwiderski plädiert für eine inklusive Gesellschaft, die den Menschen mit geringer Lese- und Schreibkompetenz offen und mit weniger Vorurteilen gegenübertreten soll. Die Einrichtung KOPF, HAND + FUSS, die die App anbietet, setzt sich für Menschen mit Behinderung und Benachteiligung ein.
Erweiterung der App soll heuer folgen
Weitere Level sollen noch heuer verfügbar sein. In den kommenden Levels 6 bis 9 werden künftig weitere komplexe grammatikalische Themen erarbeitet.
Die App kann über den Google Play Store heruntergeladen werden. Beim Öffnen der App erwartet Irmgard Schwiderski die UserInnen in einem Begrüßungsvideo und erklärt die einfach zu handhabende Navigation der App.
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