„Die Erwachsenenbildung braucht eine digitale Grundhaltung“

11.12.2018, Text: Karin Kulmer (seit 05/2023: Karin Lamprecht), Redaktion/CONEDU
Über die Rolle der Erwachsenenbildung im Zusammenhang mit Digitalisierung diskutierten Gaby Filzmoser, Christian Kloyber, Helmut Peissl und Joachim Sucker im wEBtalk. Jetzt online nachsehen.

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Video: „Die Erwachsenenbildung braucht eine digitale Grundhaltung“
Aufzeichnung: wEBtalk "Erwachsenenbildung im digitalen Wandel"

wEBtalk erwachsenenbildung.at | CC BY 4.0 CONEDU November 2018

 

Was braucht die Erwachsenenbildung – abgesehen von technischem und didaktischem Know-How – um in der Digitalisierung eine gute aktive Rolle zu spielen? Diese Frage stand im Zentrum des 12. wEBtalks von erwachsenenbildung.at am 6. November 2018.

 

 

 

„Die Erwachsenenbildung muss den digitalen Wandel erst verstehen"

Die Erwachsenenbildung müsse angesichts des gesellschaftlichen Wandels gegen Angst bilden und Demokratie fördern, so Joachim Sucker. Digitalisierung sei dabei ein primäres Handlungsfeld, jedoch müsse die Erwachsenenbildung den digitalen Wandel erst verstehen.

 

„Die Erwachsenenbildung braucht eine digitale Grundhaltung", betonte auch Gaby Filzmoser. Um eine solche zu entwickeln, plädierte Helmut Peissl für einen verstärkten Austausch zwischen verschiedenen AkteurInnen; außerdem brauche es Räume zum Experimentieren und Ausprobieren. Die öffentliche Hand sei gefragt, die Erwachsenenbildung dabei zu unterstützen, so Christian Kloyber.

 

Menschen unterstützen: der Auftrag an die Erwachsenenbildung

Christian Kloyber betonte, dass die Digitalisierung sich maßgeblich auf die Gesellschaft, auf die Lernenden, deren Selbstverantwortung und autonomes Handeln auswirke. Helmut Peissl strich heraus, dass die mediale „Alphabetisierung" der BürgerInnen eine Voraussetzung sei, damit jede/r an der Gesellschaft partizipieren könne. „Medien durchdringen den Alltag immer stärker", so Peissl. Der Erwachsenenbildung komme die Aufgabe zu, einen Beitrag zu leisten, damit alle Menschen Medienkompetenz entwickeln können.

 

Digitalisierung erfordert Organisationsentwicklung

Auch Bildungseinrichtungen müssen sich durch digitale Entwicklungen verändern, so Gaby Filzmoser. So erfordere die Digitalisierung beispielsweise eine veränderte Rolle der Lehrenden, aber auch neue Organisationsstrukturen. „Menschen informieren sich heute zuerst online – erst, wenn sie dort keine Antworten finden, kommen sie in Bildungseinrichtungen." Letztlich münde das Thema in einer veränderten Organisationskultur. Christian Kloyber betonte: „Das emanzipatorische Gedankengut der Erwachsenenbildung soll auch in die veränderten Organisationsprozesse einfließen."

 

Digitalisierung bleibt zentrales Thema

Neben Innovation gehe es darum, das Erprobte in die Breite zu bringen, so Moderatorin Birgit Aschemann. Im Rahmen von erwachsenenbildung.at sind in den nächsten Monaten zahlreiche weiteren Entwicklungen im Bereich der digitalen Professionalisierung geplant.

 

Interessierte ErwachsenenbildnerInnen tauschten sich am 5. und 6. Dezember beim #ebcamp18, dem ersten Barcamp für die Erwachsenenbildung in Österreich, zu verschiedenen digitalen Themen aus.

 

Diese und weitere Entwicklungen zeigen ganz deutlich: Digitalisierung wird die Erwachsenenbildung auch 2019 und darüber hinaus weiter beschäftigen. Dabei bleibt eines zentral, wie Joachim Sucker zusammenfasste: „Die Neugierde für digitale Themen zu wecken – ohne Neugierde geht es nicht."

Weitere Informationen:

 

 

Die Veranstaltung wurde gefördert aus Mitteln der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung (ÖGPB) und des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF).

Creative Commons License Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

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