Staatspreis für Erwachsenenbildung 2012

Am 03. Dezember wurde von Bundesministerin Dr. Claudia Schmied im Beisein von rund 130 geladenen Gästen der Österreichische Staatspreis für Erwachsenenbildung 2012 in vier Kategorien verliehen. Die hochkarätig besetzte Jury hatte zuvor aus zahlreichen Einreichungen die PreisträgerInnen gewählt; eine Kategorie wurde direkt als Jury-Preis vergeben.


PreisträgerInnen 2012


Einreichungen, Beteiligung und Preisvergabe

 

Weitere Informationen

PreisträgerInnen 2012

Die Nominierten des Staatspreises für Erwachsenenbildung 2012

Kategorie "ErwachsenenbildnerIn 2012: Dr.in Ursula Kubes-Hofmann

Ursula Kubes-Hofmann ist seit 1977 in der Erwachsenenbildung tätig. Sie ist Gründerin und Geschäftsführerin des ROSA-MAYREDER-COLLEGES/Die Wiener Volkshochschulen GmbH, einer europaweit gesehen einzigartigen Einrichtung. Sie ist seit Beginn an wissenschaftliche Leiterin der Lehrgänge "Feministisches Grundstudium" und "Internationale Genderforschung und feministische Politik". Ihr Name steht für die Realisierung eines modernen Ansatzes frauenpolitischer Bildungsarbeit und die Errichtung einer strukturellen Schnittstelle zwischen Universität und Erwachsenenbildung.

Kategorie "Innovation 2012": abz*austria – Verein zur Förderung von Arbeit, Bildung und Zukunft von Frauen"

abz*austria ist eine Non-Profit Frauenorganisation in Wien, die sich seit ihrer Gründung 1992 die Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt zur Aufgabe macht. Rund 100 Mitarbeiterinnen, Beraterinnen und Trainerinnen arbeiten ressourcenorientiert und bieten den Teilnehmerinnen individuelle Lernkonzepte entlang der Grundprinzipien Teilhabe und Prävention sowie Aktivierung und Qualifizierung von Frauen. Dabei gelingt es seit 20 Jahren, am Puls der Zeit zu bleiben und arbeitsmarktspezifische Herausforderungen rechtzeitig zu erkennen. Das Preisgeld beträgt 5.000,-- EUR.

Kategorie "Themenschwerpunkt 2012: Intergenerationelles Lernen": "Gemeinsam schlau im Gemeindebau - Ausbildung von älteren LernbegleiterInnen im Gemeindebau" der Wiener Volkshochschulen GmbH

Das 2011 entstandene Projekt „Gemeinsam schlau im Gemeindebau – Ausbildung von älteren LernbegleiterInnen im Gemeindebau“ ist eine Reaktion auf den hohen Bedarf an Lernhilfe von Kindern in Wiener Gemeindebauten. Eltern können die nötige Lernunterstützung oft nicht leisten, und Nachhilfe ist zu teuer. Gleichzeitig gibt es aber eine große Anzahl an Personen, Nachbarn und PensionistInnen, die ihre Zeit gerne im Rahmen der Nachbarschaftshilfe sinnvoll einbringen möchten. Die Wiener Volkshochschulen GmbH qualifiziert daher im Rahmen eines Lehrgangs ehrenamtliche LernbegleiterInnen für Kinder im Gemeindebau. Das Preisgeld beträgt 5.000,-- EUR.

Kategorie "Wissenschaft und Forschung 2012": Mag.a Dr.in Solveig Haring für ihren Artikel "Neue Medien - 'alte' Frauen. Medienkompetenz für ein Aufweichen von Klischees"

Solveig Haring beschäftigt sich mit der Präsenz bzw. Unsichtbarkeit älter werdender Frauen (Frauen über 60) in den Neuen Medien. Die zumeist von der Jugend vorgenommenen und nur zu oft negativ konnotierten Alterszuschreibungen formen und festigen gesellschaftliche Altersbilder und die Wirklichkeiten der Älterwerdenden - ältere Frauen werden an "ihren" Platz verwiesen, ein Platz jenseits der Net-Generation. Haring zeigt Möglichkeiten einer selbstbestimmten virtuellen Präsentation des individuellen Älterwerdens jenseits der vorherrschenden Fremdbestimmung und Klischees. Ihre Arbeit wird mit einem Preisgeld von 3.000,-- EUR belohnt.

Publikumsbeteiligung und Preisvergabe

Festliche Verleihung im Kunsthistorischen Museum Wien

Rund 130 geladene Gäste nahmen an der festlichen Verleihung durch Bundesministerin Dr. Claudia Schmied teil. Vor dem mit Spannung erwarteten Teil des Abends - der Bekanntgabe der diesjährigen PreisträgerInnen - wurde den Gästen eine Exklusivführung durch die ständigen Sammlungen des KHM geboten, zudem war die einmalige "Klimt-Brücke" für die BesucherInnen geöffnet. Der ((superar)) Kinderchor gestaltete das musikalische Rahmenprogramm.

Interesse und Beteiligung enorm

Im fünften Jahr der Neukonzeption und zum 50. Mal überhaupt seit seiner Gründung im Jahr 1956 wurde der Staatspreis für Erwachsenenbildung verliehen. Das Interesse ist ungebrochen, das spiegeln etwa die Beteiligungszahlen am Online-Voting wider: Über 5.000 Stimmen wurden von Personen in und aus der Erwachsenenbildung abgegeben. Immerhin ist das Ergebnis des Publikumsvotings gleichbedeutend mit der Stimme eines Jurymitglieds bei der finalen Entscheidung. Und nur zu oft - das zeigt ein Rückblick auf die vergangenen Jahre - liegt das Publikum mit der Wahl seiner FavoritInnen goldrichtig.

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