Magazin erwachsenenbildung.at
Autor*innen: Andrea Widmann

Offen werden für demokratiepolitische Themen. Politische Bewusstseinsbildung in verpflichtenden Gender-Trainings trotz persönlichen Widerstands

Widmann, Andrea (2016): Offen werden für demokratiepolitische Themen. Politische Bewusstseinsbildung in verpflichtenden Gender-Trainings trotz persönlichen Widerstands. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 28, 2016. Wien. Online im Internet: http://www.erwachsenenbildung.at/magazin/16-28/meb16-28.pdf. Druck-Version: Books on Demand GmbH: Norderstedt. Erschienen unter der Creative Commons Lizenz CC BY 4.0: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de
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Wie kann in Seminaren zu Genderkompetenz Offenheit erzeugt werden, wenn die Teilnehmenden sich nicht freiwillig für den Besuch entschieden haben und daher mit Desinteresse oder Widerwillen reagieren? Der vorliegende Beitrag beschreibt ein didaktisches Vorgehen, das den persönlichen Widerstand von Teilnehmenden aufzulösen vermag und letztlich ein Problembewusstsein für soziale Ungleichheit initiiert. Zentral sind hierfür die Reflexion persönlicher Erfahrungen und ideologischer Diskussionen, die Ungleichheitsthemen meist mit sich bringen. Das vorgestellte didaktische Vorgehen im Gender-Training, das u.a. Kompetenzerwartungen an Führungskräfte im Bildungsbereich entlang Geschlechterstereotypien aufdeckt, ist auch für andere Themen der politischen Bildung einsetzbar. Um also ein politisches Bewusstsein über Hierarchisierungs- und Diskriminierungsprozesse zu befördern, ist es wichtig, Ausschließungsprozesse im Alltag erlebbar zu machen und zu erkennen, wer vom Ausschluss anderer profitiert, wer die Ausschlusskriterien festlegt und dass unterschiedliche Kriterien dafür geeignet sind. (Red.)

English Abstract

How can openness be achieved in seminars on gender competence if the participants did not freely decide to attend and thus react with indifference or reluctance? This article describes a didactic approach that manages to eliminate the personal opposition of participants and ultimately raises awareness of the problem of social inequality. Central to this approach is reflection on personal experiences and ideological discussions that usually involve topics related to inequality. The didactic approach presented in gender training, one that reveals competence expectations for leaders in the area of education that are based on gender stereotypes, can also be used for other topics in political education. To promote political awareness of processes of stratification and discrimination, it is important to make it possible to experience the process of exclusion in everyday life as well as to recognize who benefits from the exclusion of others, who determines the criteria for exclusion and that different criteria are suitable to this end. (Ed.)
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