FORUM- Jahrestagung 2015
Emotionalisierung und Polarisierung: im Spannungsfeld des politisch- religiösen Lebens der Gegenwart
Die Aktualität der diesjährigen Thematik wurde nicht zuletzt durch die dramatischen Ereignisse und lebhaften Diskussionen der jüngsten Vergangenheit sichtbar - man denke nur an die seit Monaten andauernde Migrationsdynamik, öffentliche Diskussionen über Religionszugehörigkeit von Zuwandernden, oder die aktuellen Geschehnisse in Paris. Der Fokus wurde dabei aus Sicht der Erwachsenenbildung auf die Hintergründe für solche Prozesse gesetzt. Umrahmt wurde das Tagungsprogramm von zwei Feierlichkeiten – der Verleihung des Preises der Katholischen Erwachsenenbildung und 10 Jahre MARKE Elternbildung.
Religion löst Emotionen aus – Schwerpunkte des Programms
Den Einstieg ins Thema bildeten zwei Referate aus sozialethischer und soziologischer Perspektive. Paloma Fernandez de la Hoz (Katholische Sozialakademie Österreichs) ging in erster Linie den Emotionen und ihren (kulturell verankerten) Auswirkungen auf menschliches und politisches Handeln auf den Grund. Der „reine Appell an die Vernunft“ bringe daher auch nichts, wie sie konstatiert.
Diesem Statement folgte letztlich auch der Zweitredner Gert Pickel (Uni Leipzig), der von der Säkularisierung und Pluralisierung der modernen europäischen Gesellschaft sprach. Von ganz entscheidender Bedeutung: „Religion löst Emotionen aus“. Diese auf eine positive Ebene zu lenken, sei Aufgabe der Erwachsenenbildung.
In einem zweiten Tagungsblock wurde das Thema im Rahmen eines offenen Gesprächs dann auch aus der Anonymität gehoben. Die vier RednerInnen und ImpulsgeberInnen Amani Abuzahra (KPH Wien), Paloma Fernandez de la Hoz (ksoe), Regina Petrik (Die Grünen Burgenland) sowie Gert Pickel (Uni Leipzig) gaben Fällen einen Namen und präsentierten konkrete Fallbeispiele und Ansätze für Veränderungen in der gemeinsamen gesellschaftlichen Praxis.
Verleihung des Preises der Katholischen Erwachsenenbildung
Ein weiterer Höhepunkt der Tagung war die Verleihung des Preises der Katholischen Erwachsenenbildung. Prämiert wurde ein Projekt des Katholischen Bildungswerkes Vorarlberg. Im Rahmen von „Purzelbaum Eltern-Kind-Gruppen im Flüchtlingshaus“ wird hier Elternbildung mit Flüchtlingsfamilien betrieben. Gemeinsam mit der Caritas kann die katholische Erwachsenenbildung somit niederschwellige Elternbildungsangebote an die Zielgruppen herantragen, die auf herkömmlichem Weg nicht zu erreichen wären.
MARKE Elternbildung feiert 10- Jahresjubiläum
Seit nunmehr 10 Jahren steht MARKE in der Elternbildung für: Mit Achtung und Respekt kompetente Eltern. Diese Grundlage prägt österreichweit die Angebote der katholischen Elternbildung in Eltern-Kind-Gruppen, Seminaren, Workshops, Vorträgen, Gesprächsrunden und Webinaren. Im Rahmen der Feierlichkeiten kamen nicht nur Entscheidungsträger aus der Elternbildung zu Wort, es wurde zurück und viel mehr in die Zukunft geblickt.
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