Neue Aus- und Weiterbildungen für die Basisbildung

15.10.2015, Text: Birgit Aschemann, Redaktion/CONEDU
Aktiven ebenso wie angehenden BasisbildnerInnen stehen ab sofort neue und mehr fachspezifische Angebote zur Aus- und Weiterbildung zur Verfügung.
Foto: (C) Anna Rauchenberger
Zahlreiche Weiterbildungsangebote ergänzen die neuen Ausbildungen.
Foto: (C) Anna Rauchenberger
BasisbildnerIn ist ein Beruf mit zunehmender gesellschaftspolitischer Bedeutung und einem aktuell wachsenden Bedarf. Die Arbeit in der Basisbildung erfordert spezielles Knowhow.  Dafür bieten nun verschiedene Träger österreichweit neue Aus- und Weiterbildungen an.

Kurse, Fachkräfte, Ausbildungen: ein wachsender Bedarf
Schon bisher waren mehrere Ausbildungslehrgänge am Bundesinstitut für Erwachsenenbildung und ein Lehrgang der Wiener Volkshochschulen als fachspezifische Ausbildungen für BasisbildnerInnen anerkannt. Dabei zeigte sich, dass viele InteressentInnen auf Geduld und Wartelisten angewiesen waren, wenn sie zum Zug kommen wollten. Nun hat der Bund mit Cofinanzierung des Europäischen Sozialfonds (ESF) und der Länder das Angebot an Basisbildungskursen aufgestockt. Dadurch steigt auch der Bedarf an zusätzlichen, gut ausgebildeten TrainerInnen.

Fachspezifische Ausbildungen: Ähnlichkeiten und Unterschiede
Aktuell hat das Bildungsministerium auf Basis eines Calls eine Reihe von weiteren fachspezifischen Ausbildungen für BasisbildnerInnen bewilligt. Diese Ausbildungen sollen mit Förderung von BMBF und ESF bis 2018 mehrfach durchgeführt werden.

Die Ausbildungen sprechen aktive und künftige BasisbildnerInnen an, im Einzelfall bevorzugt Migrantinnen. Sie beginnen teilweise schon 2015 oder Anfang 2016. Die Ausbildungsorte sind auf Wien, Linz, Strobl und Graz verteilt. Weitere Angebote sind noch in Entwicklung und sollen - teilweise mithilfe von eLearning-Elementen - die regionale Streuung vergrößern.  Ähnlich wie für Basisbildungskurse selbst gilt also auch für die Ausbildung von BasisbildnerInnen: die Diversität der Angebote ist groß und wird noch größer.

Gemeinsam ist diesen fachspezifischen Ausbildungen, dass sie neben klassischen Lehrgangsmodulen auch Trainingssequenzen, Praxisreflexionen und schriftliche Arbeiten beinhalten. Thematisch decken sie nicht nur Inhalte wie Deutsch, Mathematik, IKT und Lernen ab, sondern auch politische Bildung, Mehrsprachigkeit und eine Reflexion der Rollen- und Machtverhältnisse.

Basisbildung: mehr als Skills
BasisbildnerInnen sollen befähigt werden, die Lernenden auf ihrem Weg hin zu mehr Autonomie und Teilhabe zu fördern. Dass es dafür politische Bildung, eine Aufwertung unterschiedlicher Erstsprachen und Herkunftskulturen, sowie eine kritische Betrachtung von Machtverhältnissen braucht, liegt nahe. Mit dieser Ausrichtung geht die österreichische Basisbildung über die Skills hinaus, welche mit PIAAC erhoben wurden. Sie entspricht vielmehr einem ganzheitlichen Verständnis, wie es die UNESCO-Mitgliedsländer 1997 in Hamburg formulierten: "Grundbildung für alle bedeutet, dass Menschen ungeachtet ihres Alters die Möglichkeit haben, als Einzelne oder in der Gemeinschaft ihr Potenzial zu entfalten."

BasisbildnerInnen haben die Wahl
Zahlreiche und bunte Weiterbildungsangebote ergänzen die neuen Ausbildungen und werden zurzeit entwickelt oder bereits angeboten. Damit wird es den BasisbildnerInnen im Rahmen der IEB möglich sein, ihre Weiterbildungs-Verpflichtung von jährlich 16 Unterrichtseinheiten zu erfüllen, und zwar entsprechend ihren spezifischen Interessen.   

Die aktuellen Aus- und Weiterbildungen sind in Form einer zentralen Sammlung auf der Website der Initiative Erwachsenenbildung verfügbar. Dort werden auch laufend weitere Bildungsangebote veröffentlicht, sobald ihre Details bekannt sind.

 

Quelle:
EPALE E-Plattform für Erwachsenenbildung in Europa

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