What works? Erfolgsbedingungen für die Basisbildung

07.10.2015, Text: Birgit Aschemann, Redaktion/CONEDU
Eine aktuelle OECD-Studie verrät, was in guten Basisbildungs-Angeboten wirkt. Ein Überblick.
Foto: (C) Creative Commons/Cheryl/flickr.com
Wann sind Basisbildungsangebote erfolgreich?
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Der Basisbildungsbedarf steht spätestens seit Veröffentlichung der PIAAC-Ergebnisse 2013 europaweit im Fokus der Erwachsenenbildung. Die EU-Staaten generieren oder verändern laufend ihre entsprechenden Angebote. Um öffentliche Mittel wirksam einzusetzen, fragt die Politik: Was wirkt in der Basisbildung? Wie müssen Basisbildungsangebote oder -programme gestaltet sein, damit sie Erfolg erzielen? Antworten finden sich in mehreren neuen Policy-Papieren.

Neue OECD-Studie verrät, was wirkt

Ein OECD-Arbeitspapier vom Juli 2015, verfasst von Hendrickje Catriona Windisch, gibt einen Überblick über das, was in guten Basisbildungs-Angeboten wirkt. Hier das Wichtigste im Überblick:

... motivieren und einladen

Die Motivation und Initiative zum Kursbesuch sind die erste und vielleicht größte Hürde. Zwar gibt es viele äußere Lernmotive - wie etwa Migration oder Arbeitslosigkeit - und auch persönliche Lernwünsche. Menschen mit geringen Lese- und Rechen-kompetenzen überschätzen aber oft ihre Fähigkeiten oder lassen sich von Schamgefühlen vom Kursbesuch abhalten. Es braucht daher aktive Bewusstseinsbildung und Kampagnen, aber auch Information und Guidance, um den Weg zum Lernen zu ebnen.

... den Unterschieden gerecht werden

Gering qualifizierte Erwachsene kommen aus unterschiedlichen Ausgangslagen und sind als Gruppe heterogen. Es gibt keine gemeinsame Lösung für alle. Junge SchulabbrecherInnen oder MigrantInnen, Langzeitarbeitslose oder WiedereinsteigerInnen profitieren von spezifischen Angeboten.

... Hindernisse ausräumen

Kinder brauchen Betreuung, Kursorte müssen gut erreichbar sein und ein Kursbesuch darf keinen finanziellen Verlust bewirken. Alle diesbezüglichen Unterstützungen erleichtern die Teilnahme und erhöhen den Programmerfolg. Beratung zu Beginn und im Laufe der Kurse sind dafür besonders wichtig.

... Drop out - Drop in

Grundkompetenzen werden nicht nur in Kursen erlernt, sondern auch informell weiter geübt. Basisbildung ist ein Langzeitprojekt, und aus Sicht der Lernenden machen Unterbrechungen oft Sinn. "Dropouts" sollten daher die Möglichkeit zum "Drop-in"- also zum Wiedereintritt - bekommen. Um Selbstlernphasen zu unterstützen, empfiehlt die Autorin auch Lernberatung und Blended Learning.

... Lernen im größeren Kontext

Gelernt wird am besten mitten im Leben - in der Familie, am Arbeitsplatz oder in einer regionalen Gemeinschaft. Auch "embedded learning" ,die Einbettung von Basisbildung in andere Ausbildungsprogramme, wird erfolgreich praktiziert. Sie alle haben gemeinsam, dass sie "kursferne" Lernende ansprechen, und dass sie alltagstaugliche Inhalte bieten.

Weitere Informationen:

 

Quelle:
EPALE E-Plattform für Erwachsenenbildung in Europa

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