Österreichische Betriebe halten Weiterbildungsbudgets konstant

04.06.2015, Text: Bianca Friesenbichler, Redaktion/CONEDU
Anlässlich des Tag der Weiterbildung am 10. Juni stellte die Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung (PbEB) jüngst Ergebnisse einer Unternehmensbefragung vor.
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Die Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung (PbEB) präsentiert anlässlich des von ihr veranstalteten österreichweiten Tags der Weiterbildung am 10. Juni 2015 die Studie "Weiterbildung 2015". Das Marktforschungsinstitut MAKAM Research hat dazu im Auftrag der PbEB 500 Personalverantwortliche und GeschäftsführerInnen österreichischer Unternehmen mit über 20 Beschäftigten zu Weiterbildungstrends, zum Stellenwert der Weiterbildung im Unternehmen und zu deren Beitrag zum Unternehmenserfolg befragt.

Weiterbildung als Wettbewerbsfaktor für Unternehmen
Österreichs Unternehmen sind nicht ganz sicher, wie 2015 verlaufen wird, so ein Ergebnis der Studie. 37% erwarten sich gegenüber 2014 ein schwierigeres Geschäftsjahr, 34% ein gleichbleibendes und 27% erwarten im Vergleich zu 2014 eine positive Entwicklung. "Sicher ist aber: Wem die Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens wichtig ist, der investiert in Weiterbildung", so Alice Fleischer vom WIFI Österreich, die seit April 2015 Sprecherin der PbEB ist. Denn die Studie zeige: Fast drei Viertel der befragten Unternehmen setzen Weiterbildung primär ein, um das Unternehmen zu stärken und wettbewerbsfähig zu machen. MitarbeiterInnen zu motivieren, ist nur für 16% der Unternehmen der Hauptgrund für Weiterbildung, sie zu halten für lediglich 9%.

Weiterbildungsbudgets bleiben konstant
Wie schon 2014 sollen auch 2015 die Weiterbildungsbudgets großteils konstant bleiben: 70% der befragten Unternehmen haben für 2015 gleich hohe Ausgaben wie im Vorjahr vorgesehen, 15% wollen das Budget für Weiterbildung erhöhen, 9% (2014 waren es noch 13%) reduzieren. Fleischer dazu in einer Aussendung: "Wir sehen die Entwicklung der Weiterbildungsbudgets positiv." Dass 2015 weniger Unternehmen ihre Budgets reduzieren, sei zumindest ein klares Signal, dass den Firmen die Bedeutung von Weiterbildung nach Jahren des Sparens wieder bewusst werde.

Marketing- und Verkaufstrainings wichtig für Konkurrenzvorsprung
Top-Thema der Weiterbildung von MitarbeiterInnen ist für die Unternehmen Verkaufstraining und Marketing, so ein weiteres Ergebnis der Studie. Den Grund dafür sieht Fleischer im härter werdenden Kampf um Marktanteile. Die Unternehmen würden Marketing- und Verkaufstrainings als Beitrag zum Konkurrenzvorsprung sehen und sie daher zu den wichtigsten Weiterbildungsbereichen zählen, so Fleischer. Technik und Produktion, Persönlichkeitsentwicklung sowie Informatik und EDV-Anwendungen sind der Studie zufolge für die Unternehmen weitere Inhalte von Weiterbildung und rangieren auf den Plätzen 2 bis 4. Vor allem der Bereich Informatik ist im Jahresvergleich signifikant gestiegen, was Fleischer u.a. damit begründet, dass Abläufe immer effizienter gestaltet werden müssen, wofür Informatik eine Schlüsselrolle spiele.

Auch Sicherheit und Gesundheit sind Top-Themen
Beim genannten Ranking von Weiterbildungsbereichen (Marketing- und Verkaufstraining vor Technik und Produktion vor Persönlichkeitsentwicklung usw.) handelt es sich um jene Bereiche, die Unternehmen als wichtig erachten. Reiht man die Weiterbildungsbereiche aber nach der Häufigkeit, in der sie die Unternehmen anbieten, so liegen Sicherheit, Gesundheit und Arbeitnehmerschutz nur knapp hinter Marketing- und Verkaufstrainings und noch vor Technik und Produktion sowie vor Persönlichkeitsentwicklung. Diese Weiterbildungen werden Fleischer zufolge u.a. deshalb so häufig angeboten, um gesetzliche Auflagen zu erfüllen.
Weitere Informationen:

 

Quelle: EPALE E-Plattform für Erwachsenenbildung in Europa.

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