Bildungsberatung Österreich gründet gemeinsame Koordinationsplattform

07.05.2015, Text: Sabine Schnepfleitner u. Wilfried Hackl, Redaktion/CONEDU
Bildungsberatung Österreich will in der neuen ESF-Programmperiode die gemeinsame Dachmarke sowie Beratung in Theorie und Praxis weiterentwickeln.
Jetzt neu: die Koordinationsplattform Bildungsberatung Österreich
Foto: CONEDU
Auf Einladung des BMBF formierte sich in den vergangenen Monaten eine neue Koordinationsplattform für Bildungsberatung in Österreich. Sie setzt sich aus VertreterInnen aller neun Landesnetzwerke der Bildungsberatung sowie einer VertreterIn aus dem sogenannten "Innovationskreis" zusammen, in dem überregionale Projektvorhaben und ExpertInnen für Querschnittsthemen der Bildungsberatung versammelt sind.
Ziel ist es, sich über das Vorgehen der Netzwerke und einzelner Vorhaben auszutauschen und in wichtigen Anliegen gemeinsam vorzugehen - etwa in der Stärkung der gemeinsamen Außenwahrnehmung als "Bildungsberatung Österreich".

Plattform sucht das Gemeinsame in der Vielfalt
In der Koordinationsplattform steht die Abstimmung und Zusammenarbeit der Landesnetzwerke im Vordergrund. Von den Landesnetzwerken wurden neun KoordinatorInnen nominiert, die ihr Bundesland in der Koordinationsplattform vertreten.

 

Dreimal im Jahr trifft sich die Koordinationsplattform, um Fragen zur gemeinsamen Strategie der Bildungsberatung Österreich zu bearbeiten und Erfahrungen aus den bundeslandspezifischen Umsetzungen weiterzugeben.

 

Die Schwerpunkte und Innovationen in den jeweiligen Bundesländern passen die Landesnetzwerke individuell auf die Bedarfe der Bildungsinteressierten in ihrem Einzugsbereich an. Die neuartigen Vorhaben für die nächsten drei Jahre sind vielfältig: Geplant sind in den Bundesländern unter anderem ein Bildungsradar (als Monitoring für Trends und Problembereiche); systematische Rückmeldungen über Bedarfe, und zwar für Weiterbildungsanbieter (sog. "Sondenfunktion") aber auch innovative Beratungsansätze mit Peer-Projekten oder einem Bildungsbus.

Innovationskreis verbindet überregionale Vorhaben und Netzwerke
Im Innovationskreis sind überregionale Vorhaben des gemeinsamen ESF-Projektes versammelt. Es sind dies Projekte von Organisationen, die sich intensiv mit Querschnittsthemen und -interessen der Bildungsberatung befassen und eng mit den Bildungsberatungsnetzwerken in den Bundesländern zusammenarbeiten. Zu den Themen gehören unter anderem Gender und Diversity, Online Bildungsberatung, Weiterbildung der BildungsberaterInnen, Mobilisierung von Älteren oder auch die Mobilisierung von Bildungsbenachteiligten.

Zahl der Beratungskontakte soll verdoppelt werden
Formate der Bildungsberatung - online, telefonisch oder im persönlichen Austausch - sind in den letzten Jahren sehr vielfältig geworden. Neben Informationsgesprächen und klassischer Beratung gibt es jetzt auch die "Kompetenz+Beratung", in deren Rahmen persönlich-biographisches Arbeiten und gleichzeitig ein Reflektieren in der Gruppe im Vordergrund stehen.

 

In den vergangenen Jahren wurden jährlich in etwa 50.000 Beratungskontakte gezählt. "Es ist geplant diese Zahl in der neuen Periode nahezu zu verdoppeln" erläutert Regina Barth, die Leiterin der Abteilung Erwachsenenbildung des BMBF. In den kommenden drei Jahren sollen insgesamt nahezu 283.000 Beratungen durchgeführt werden, die den Ratsuchenden aufgrund der Förderung kostenlos zur Verfügung stehen.

Bildungsberatung Österreich: 9 Bundesländer und mehr als 80 Einrichtungen
"Hinter den Leistungen der Bildungsberatung Österreich stehen mehr als 80 Einrichtungen" zeigt Peter Schlögl, geschäftsführender Institutsleiter des Österreichischen Instituts für Berufsbildungsforschung und Sprecher des Gesamtprojekts, den Umfang des Netzwerks auf.

 

Mit der Gründung der Koordinationsplattform und des Innovationskreises wird eine neue Form der Zusammenarbeit etabliert. Die Stakeholder der Bildungsberatung Österreich tauschen sich auf unterschiedlichen Netzwerk-Ebenen aus und arbeiten somit eng mit dem BMBF für eine gemeinsame Bildungsberatung Österreich zusammen.

Das ESF-Projekt
Die Ländernetzwerke sowie die überregionalen Netzwerke sind Teil des ESF-Projekts zur Förderung des gleichen Zugangs zum lebenslangen Lernen, zur Steigerung des Wissens sowie der Fähigkeiten und Kompetenzen der Arbeitskräfte, mit dem Schwerpunkt der zielgruppenorientierten Weiterentwicklung der anbieterneutralen Bildungsberatungsangebote. Finanziert wird das Projekt für die Periode 2015 - 2017 überwiegend aus Mitteln des  Europäischen Sozialfonds und des BMBF.

Weitere Informationen

 


  

Erstellung des Artikels gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Frauen und des Europäischen Sozialfonds.

 

CC BY CONEDU, auf erwachsenenbildung.at 2015

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