REPORT wird Open-Access-Zeitschrift
Richtungswechsel als Chance
Sowohl die Ergebnisse aus Nutzerumfragen und Gesprächen im KollegInnenkreis als auch die wissenschaftspolitische Forderung nach mehr Open Access hätten den Richtungswechsel vorangetrieben, so Jung. Erfreulich sei dabei vor allem die Offenheit, die LeserInnen dem neuen Medium entgegenbringen würden - keine Selbstverständlichkeit in einer Disziplin wie der Erwachsenenbildung, in der die Affinität für das gedruckte Wort bzw. die klassische Zeitschrift recht hoch sei. Allerdings sei sich das Publikum bewusst, dass der Weg über die gedruckte Zeitschrift im Hinblick auf Zeit und Kosten einen Umweg darstelle, sagt Jung. Auch die Leibnitz-Gemeinschaft, ein Zusammenschluss 89 deutscher Forschungseinrichtungen, zu dem das DIE gehört, unterstütze die Open-Access-Idee der einfachen Zugänglichkeit von Forschungsergebnissen.
Verlagswechsel soll Reichweite erhöhen
Mit der Neuausrichtung als Open-Access-Journal ist auch ein Verlagswechsel zu SpringerLink verbunden. Hauptgrund für den Wechsel sei laut Thomas Jung vor allem die große Reichweite des Portals im wissenschaftlichen Bereich, wodurch man sich eine größere Sichtbarkeit der Beiträge erwarte. "Mehr Sichtbarkeit bringt dann auch häufigere Zitationen der Beiträge mit sich. Und dies führt zu einer größeren Reputation der Zeitschrift selbst. Dann wird die Zeitschrift wiederum für die Autorinnen und Autoren zu einem Forum, in dem man weiterhin gerne publiziert", so Jung. Im Gegensatz zur Zeitschrift setze das DIE bei Buchpublikationen aber weiterhin auf die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem W. Bertelsmann Verlag.
Übergangszeit mit Open-Access- und Printausgabe
Die Zeitschrift, die ab 2015 unter dem neuen Titel "Zeitschrift für Weiterbildungsforschung" (ZfW) als Open-Access-Journal erscheinen wird, soll während einer Übergangszeit von ca. drei Jahren den bisherigen LeserInnen auch als gedruckte Subskriptionszeitschrift zur Verfügung stehen. Erschien die Zeitschrift bisher viermal jährlich, so sind in Zukunft drei Hefte pro Jahr geplant.
Redaktionelle Verbesserungen
Eine wichtige Neuerung ist die Erweiterung des Beirats der Zeitschrift - zehn neue, international angesehene WissenschafterInnen werden sie in Zukunft unterstützen. Während sich der Peer Review-Prozess nicht maßgeblich ändern wird, soll durch eine "Continuous Publishing"-Strategie eine schnellere Bearbeitung der Beiträge gewährleistet werden. Die Redaktion wird dabei durch ein digitales Redaktionssystem unterstützt.
Der Aufbau der Zeitschrift wird im Wesentlichen gleich bleiben: Jedes Heft ist einem Schwerpunktthema aus der Weiterbildung gewidmet, daneben stellt die Rubrik "Forum" eine Plattform für aktuelle Themen außerhalb des Schwerpunktthemas dar. Ein Rezensionsteil rundet die Publikation ab und informiert über Neuerscheinungen rund um die Weiterbildungsforschung. Wie bisher wird das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung auch in Zukunft die Zeitschrift redaktionell betreuen.
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