Call for Papers: ErwachsenenbildnerInnen im Fokus

19.12.2014, Text: Birgit Aschemann und Kurt Schmid, Redaktion: Bianca Friesenbichler, Redaktion/CONEDU
Vergisst die Erwachsenenbildung ihre AkteurInnen? Meb 26 fragt nach den blinden Flecken im Professionalisierungsdiskurs. Redaktionsschluss ist am 1. Juni 2015.
Foto: (C) Anna Rauchenberger
Wie leben und arbeiten ErwachsenenbildnerInnen? Artikel dazu einreichen!
Foto: (C) Anna Rauchenberger
Die Erwachsenenbildung konsolidiert sich immer stärker über Formalisierungsprozesse und sorgt für Qualitätsinstrumente und eine spezifische Handlungskompetenz von Kursleitenden. Gleichzeitig bleibt der Blick auf Unterrichtende unvollständig, solange sie nur als "Humanressource" in die Rechnung eingehen. Das Magazin erwachsenenbildung.at (Meb) fordert AutorInnen auf, bis 1. Juni 2015 Beiträge zu folgenden Fragen einzureichen: Wie leben und arbeiten ErwachsenenbildnerInnen wirklich? Wo finden sie sich im Professionalisierungsdiskurs wieder? Mit welchen beruflichen Selbstkonzepten machen sie ihre Arbeit, und welche Rolle spielen dabei (fehlende) Strukturen?

 

Aktuelle Situation von KursleiterInnen und TrainerInnen

Die Berufsgruppe "ErwachsenenbildnerInnen" konnte sich bisher nicht wie manch andere Berufsgruppen sozial verfestigen. Es gibt keine Interessenvertretung, keine Berufslizenz, kaum Hauptamtlichkeit in den Arbeitsverhältnissen usw. Statt dessen wurde "Professionalität" im Sinne gekonnten beruflichen Handelns zur Leitgröße und die Entwicklung von Professionalität als individuelle Leistung gefordert. Und es kam in den letzten Jahren auch zu einem Professionalisierungsschub - auf individueller Ebene durch Kompetenzanerkennung und -zertifizierung wie auch auf institutioneller Ebene durch Qualitätsstandards für Weiterbildungseinrichtungen.

 

Doch dieser Professionalisierungsprozess bleibt insofern einseitig, wenn der Blick auf die Kursleitenden auf einem Auge blind ist: Zwar geht es um deren Kompetenzen, aber die (beispielsweise) prekärer werdenden Beschäftigungsverhältnisse scheinen kein Professionalisierungsthema zu sein. Qualitätsvorgaben enthalten keine Aussagen zu den Arbeitsbedingungen des Personals usw.

 

Fragestellungen der Ausgabe

Welche Befunde liegen also zur Situation von ErwachsenenbildnerInnen in Österreich vor? Mit Blick in die Zukunft ist darüber hinaus von Interesse, welche Entwicklungsszenarios in puncto struktureller Professionalisierung denkbar oder vielleicht bereits erkennbar sind. Oder umgekehrt gefragt: Wer oder was verhindert eine stärkere strukturelle Professionalisierung und mit welchem Hintergrund?

 

Kurz gefasst fokussiert der Call somit auf Beiträge zu folgenden Themenfeldern:

  • Professionalisierungsdiskurs
  • Arbeits- und Lebensrealitäten
  • Berufliche Identitäten
  • Organisierte Vertretung

 

Einreichung und redaktioneller Ablauf
Die Redaktion veröffentlicht Beiträge von AutorInnen aus Wissenschaft, Praxis und Bildungspolitik. InteressentInnen werden gebeten, vorweg Arbeitstitel und Fragestellung der Einreichung an die Online-Redaktion zu senden. Alle Einreichungen werden einem Review unterzogen und bei Aufnahme in die Ausgabe verpflichtend lektoriert.

 

Inhaltliche Überschneidungen mit ÖGPB-Projektförderung 2015

Zwischen der Ausgabe 26 und den Förderschwerpunkten der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung könnten sich Synergien ergeben: Die ÖGPB fördert 2015 Projekte im Bereich der politischen Bildung, die sich mit aktuellen Entwicklungen in der Arbeitswelt und mit neuen Arbeitsformen auseinandersetzen und Lösungsansätze bezüglich Prekarisierung und Ausschluss.



Magazin erwachsenenbildung.at
Das "Magazin erwachsenenbildung.at", kurz Meb, ist das österreichische Fachmedium für Erwachsenenbildung und Weiterbildung. Es erscheint dreimal jährlich online und parallel dazu in Druckform und richtet sich an LeserInnen, die in der Erwachsenenbildung bzw. Weiterbildung und im Feld lebenslangen Lernens tätig sind. Alle Artikel können kostenlos heruntergeladen und die Druckausgabe zum Selbstkostenpreis erworben werden. Das Magazin wird aus Mitteln des BMBF gefördert.

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