Volkshochschulen: Tief betroffen vom Ableben Barbara Prammers
Hinreichende Basisbildung als besonderes Anliegen
Bildung war für Barbara Prammer gleichbedeutend mit dem Ergreifen von Chancen und der Beteiligung am gesellschaftlichen Leben. Ein breites Angebot an Grundbildung und des Zweiten Bildungsweges war der VHS-Präsidentin daher ein besonderes Anliegen, denn ohne eine hinreichende Basisbildung können die Menschen nicht verstehen, was sich in der heutigen Gesellschaft tut und warum welche Entwicklungen stattfinden. Basisbildung, so Prammer bei der letzten Hauptversammlung des Verbandes im März 2013, ist eine "wichtige Säule zur sozialen Teilhabe und damit auch für das Funktionieren der Demokratie essenziell". Die Aufgabe von Volkshochschulen sah Barbara Prammer darin, den Menschen Orientierung zu geben und sie durch vielfältige Aktivitäten zu unterstützten, selbstbewusst, selbstbestimmt und solidarisch ihren Lebensweg zu gehen.
Politische Bildung für selbstständige und kritische BürgerInnen
Prammer hat sich für eine offene Form der staatsbürgerlichen und politischen Bildung eingesetzt, die keinesfalls belehrend sein darf, sondern die Menschen als aktive und kritische Bürgerinnen und Bürger versteht. In diesem Sinne schreibt Barbara Prammer in ihrem 2013 erschienen Buch "Wir sind Demokratie", dass die Demokratie "kritische, aktive BürgerInnen" erfordere, die bereit sind, "sich zu engagieren und einzubringen". Ihr Menschenbild "hat den selbstständig agierenden und mündigen Erwachsenen zum Mittelpunkt. Ein solches Menschenbild ist gerade für die Volkshochschulen konstituierend", stellt der Generalsekretär, Dr. Gerhard Bisovsky, fest.
Arbeit der Volkshochschulen sehr unterstützt und wertgeschätzt
Die international denkende Präsidentin Prammer hat auch die internationale Arbeit des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen sehr unterstützt. Sie trägt wesentlich dazu bei, dass wir unsere Bildung verbessern können und unsere Fortschritte in der Erwachsenenbildung anderen Ländern als Beispiele guter Praxis präsentieren können.
Barbara Prammer hat immer wieder betont, dass es dort, wo es um Gleichheit und Gerechtigkeit geht, noch viel zu tun gibt und die Ideale und Ziele der Volkshochschulen hier aktueller denn je sind. Barbara Prammers Beitrag zur Verbesserung der Gerechtigkeit in der Gesellschaft gilt auch für die Erwachsenenbildung, die sie immer mit allen Kräften unterstützt hat.
Stadtrat Dr. Michael Ludwig, Vorstandsvorsitzender des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen: "Mit Barbara Prammer verlieren wir einen großartigen Menschen. Ihre Energie, ihre Offenheit und Toleranz wird uns weiterhin Richtschnur für die Arbeit der Volkshochschulen bleiben".
Quelle: Presseaussendung des Verbands Österreichischer Volkshochschulen, 4. August 2014
- Presserückfragehinweis:
Gerhard Bisovsky
01/216 4226 - Verband Österreichischer Volkshochschulen