Bildungsstatistik 2013: BFI weiter im Aufwind

15.04.2014, Text: Katharina Moser, BFI Österreich
Über 230.000 Bildungshungrige aller Altersgruppen absolvierten im Vorjahr 19.130 verschiedene Aus- und Weiterbildungen am BFI - so viele wie noch nie zuvor.
Teilnahmen an BFI-Kursen
Diagramm: BFI Österreich
Neue Rekordzahlen bei den Kursteilnahmen
2013 erreichten die Schulungszahlen der Berufsförderungsinstitute (BFIs) einen neuen Rekordwert: 233.450 Personen nahmen österreichweit an 19.130 verschiedenen Bildungsveranstaltungen teil, um 6,4 % mehr als 2012. Die Anzahl der Unterrichtseinheiten, die die tatsächliche Betriebsleistung abbildet, konnte sogar um 6,9 % auf über 2,5 Mio. gesteigert werden - mehr als an allen anderen heimischen Weiterbildungsinstituten. Zuwächse gab es sowohl bei den öffentlich geförderten als auch bei den frei finanzierten Kursen. Auf erstere entfielen rund 98.000, auf letztere über 135.000 Teilnahmen. Das deutlichste Wachstum verzeichnete das BFI Wien, gefolgt von den Berufsförderungsinstituten in Kärnten, Salzburg und Tirol.

 

Verschiebungen in den Geschlechterverhältnissen
Erstmals waren bei den Kursteilnahmen die Männer mit einer Quote von je 52 % sowohl im öffentlich als auch im frei finanzierten Kurssegment in der Überzahl. Ihr Anteil erhöhte sich zwar am stärksten in der typischen Männerdomäne Logistik/Transport/Verkehr, legte aber auch in den Bereichen Gesundheit/Soziales/Wellness, Pädagogik/Beratung, Sprachen und Persönlichkeitsbildung zu. Bei der überbetrieblichen Lehrausbildung stieg der Überhang der männlichen Jugendlichen von 57 % auf 62 %. In den BFI-Werkmeisterschulen verdoppelte sich hingegen der Frauenanteil von acht auf beachtliche 16 %.

 

Zweiter Bildungsweg bleibt einer der wichtigsten Fachbereiche
20 % der Teilnahmen und 12 % der Unterrichtseinheiten entfielen auf den zweiten Bildungsweg. Insgesamt 47.500 Personen absolvierten am BFI Vorbereitungskurse für den Pflichtschulabschluss, die Berufsreifeprüfung (BRP), die Lehre mit Matura oder eine außerordentliche Lehrabschlussprüfung - um 4.200 mehr als im Jahr davor. Im Wintersemester 2013/14 bereiteten sich österreichweit rund 9.600 KursteilnehmerInnen am BFI auf die Berufsreifeprüfung vor. Der Anteil der Lehre mit Matura wächst kontinuierlich und betrug 2013 bereits 45 %, also fast die Hälfte der BRP-Kursteilnahmen an den BFIs. Die Erfolgsquote konnte durch Beratung, Orientierungstests und auf das Einstiegsniveau der Jugendlichen abgestimmte Lernprogramme mit Lernateliers und Tutorien von 72 % bei der Einführung der Lehre mit Matura 2008 auf 80 % gesteigert werden und lag in den letzten Jahren nur noch knapp unter jener der Erwachsenen. Immer mehr Personen mit Berufspraxis oder abgebrochener Ausbildung ergriffen auch die Möglichkeit, sich am BFI auf die außerordentliche Lehrabschlussprüfung in einem von über 50 Berufen vorzubereiten und damit von der Hilfs- zur Fachkraft aufzusteigen.

 

Steigende Nachfrage in den Bereichen Gesundheit, Soziales und Tourismus
Neben dem Nachholen von Bildungsabschlüssen und den vielfältigen technischen Fachausbildungen gewinnt auch der Dienstleistungssektor zunehmend an Bedeutung: 13.500 Bildungswillige entschieden sich für eine der zahlreichen BFI-Aus- und Weiterbildungen im zukunftsträchtigen Bereich Gesundheit/Soziales/Wellness, das waren um 1.300 bzw. 11 % mehr als im Jahr davor. Die Angebote in der Sparte Tourismus und Gastronomie stießen ebenfalls auf wachsendes Interesse. Hier stieg die Anzahl der KursbesucherInnen sogar um mehr als 70 %.

 

Plus bei Sprachkursen, Rückgang bei EDV und IT
Die Sprachkurse blieben mit 17 % aller Lehrveranstaltungen und 14 % der Teilnahmen wie in den Vorjahren einer der drei stärksten Fachbereiche. Hier verbuchte das BFI mit 32.600 TeilnehmerInnen ein Plus von 3 %. Leicht rückläufig waren hingegen die Schulungszahlen im EDV- und IT-Bereich. Der steigenden Nachfrage nach innovativen Angeboten wie dem Einstieg in den 3D-Druck, nach Kompaktkursen rund um Foto, Grafik und Layout oder Schulungen an der Schnittstelle zum Marketing wie Suchmaschinen-, Social-Media- und Onlinemarketing steht ein langsamer Rückgang bei klassischen Office- und Computerschulungen gegenüber, welche jedoch noch immer den Hauptanteil des Geschäftsfeldes ausmachen. Dazu gehörten auch zahleiche Einstiegskurse für bislang technologieferne Zielgruppen wie Frauen mit Migrationshintergrund oder ältere Personen, die sehr gut angenommen wurden.

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