Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen

21.02.2014, Text: Wilfried Hackl (seit 2016: Wilfried Frei), Redaktion/CONEDU
Projekt "Anerkannt!" bringt mit Tagungsdokumentation Licht ins Dickicht der problematischen Anerkennungspraxis und Dequalifikation.
Tagung Anerkannt! - ExpertInnen am Podium
Tagung schuf Orientierung im Labyrinth der Anerkennungspraxis
Foto: Verein Inspire Thinking
Die Dokumentation einer Fachtagung  des steirischen Projektes  "Anerkannt!" vom 6. November des Vorjahres stellt Wirtschaft und Beschäftigung zur Diskussion. Wie schon die Tagung selbst, spiegelt das fast fünfzigseitige Kompendium die komplexe Lage bei der Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen - dazu zählen bspw. Nostrifizierungen und Gleichhaltungen - wider. Die Dokumentation ist seit Kurzem auf der Website des Verein Inspire Thinking zum kostenlosen Download verfügbar.


Dequalifikation jetzt auch auf politischer Agenda zu finden
"Nicht zufällig äussert sich auch das österreichische Bundesregierungsprogramm 2013-2018 mehrfach zur sehr problematischen Dequalifikation, also dem Kompetenzverlust von teils sehr gut ausgebildeten MigrantInnen", erzählt Edith Zitz, Projektverantwortliche beim Verein Inspire. Vorgesehen sei darin sogar erstmals ein eigenes österreichisches „Anerkennungsgesetz“, um das Dickicht an hochkomplexen Bestimmungen zu lichten. Auch die EU setzt in den kommenden beiden Jahren massiv auf eine bessere Anerkennung. Die Dokumentation selbst vertieft die Thematik aus dem Blickwinkel des Bundeslandes Steiermark. Dieser wird eng in Verbindung mit der europäischen Perspektive sowie einem Blick auf die kommenden Jahre gebracht. 


Was drinnen steht
Die vorliegende Dokumentation der Fachtagung bietet zu den erwähnten Themen einen interdisziplinären Überblick. Im online verfügbaren Dokument stellt beispielsweise der Soziologe August Gächter die gesellschaftspolitischen Implikationen der (mangelnden) Berufsanerkennung vor. Integrationsexpertin Mioara Girlasu präsentiert die Erkenntnisse aus dem steirischen Zwei-Jahres-Projekt Anerkannt!. Auf die deutsche Lage fokussiert der Beitrag der deutschen „Anerkennungspionierin“ und Expertin Martina Wacker-Müller. Heinz Kasparovsky vom Wissenschaftsministerium bietet einen Blick auf die österreichische Hochschullandschaft. Die Workshopergebnisse, die mit ExpertInnen entwickelt wurden, werden ebenfalls kompakt vorgestellt.


Das Projekt "Anerkannt!"
Unter „Anerkannt!“ firmiert das nach Angaben von Inspire Thinking österreichweit einzigartige Projekt der Integrationspartnerschaft Steiermark mit Unterstützung des Integrationsressorts des Landes Steiermark, des Arbeitsmarktservice und der Wirtschaftskammer Steiermark, mit dem Ziel einer erleichterten Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen.

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