UNESCO Weltbericht zur Erwachsenenbildung

31.10.2013, Text: Katharina Velik, Online-Redaktion
Der zweite Bericht der UNESCO zu Lernen und Weiterbildung Erwachsener prüft die Umsetzung geplanter Ausbau- und Entwicklungsmaßnahmen.
Österrreich hinsichtlich LLL-Strategie positiv bewertet
Cover: (C) UNESCO Institute for Lifelong Learning
Die Weichen für den kürzlich veröffentlichten zweiten "Global Report on Adult Learning and Education" sind im Zuge der 6. Internationalen Konferenz über Erwachsenenbildung in Belém, Brasilien im Jahr 2010 (CONFINTEA VI) gestellt worden. Damals veröffentlichte die UNESCO den ersten Weltbericht zur Situation der Erwachsenenbildung. Im Abschlussdokument der CONFITEA VI, dem Belém Framework for Action, haben Mitgliedstaaten gemeinsam Maßnahmen und Programme zur Förderung der Erwachsenenbildung vereinbart. Zudem wurde festgehalten, dass die Mitgliedstaaten alle drei Jahre über die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen und Programme berichten und die UNESCO auf Basis dieser Berichte regelmäßig den Global Report veröffentlicht.


Spezialthema Analphabetismus
Da der Belém Framework for Action den Stellenwert der Alphabetisierung innerhalb der Erwachsenenbildung betont, ist Grund- und Basisbildung als Spezialthema des zweiten Global Reports ausgewählt worden. In diesem Zusammenhang prüft die UNESCO, wie viele Staaten das EFA (Education for All) Ziel 4 erreicht haben. Dieses sieht vor, eine Alphabetisierungsrate von 50% bis 2015 zu erreichen. Dem Bericht zufolge wird insgesamt ein signifikanter Fortschritt hinsichtlich der Erreichung dieses Ziels verzeichnet. Dennoch besteht Aufholbedarf unter anderem bei Frauen, die weltweit zwei Drittel aller AnalphabetInnen darstellen, Menschen in Krisengebieten und Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Die UNESCO gelangt zum Schluss, dass das Fokussieren des Lebenslangen Lernens die vielversprechendste Maßnahme ist, um diesem Bildungsproblem entgegen zu wirken. 


Österreich sehr engagiert, arabische Staaten Nachholbedarf
Bezüglich der bildungspolitischen Strategien und Initiativen stehen Europa und Nordamerika an der Spitze. Insbesondere Österreich und Serbien werden hervorgehoben aufgrund ihrer nationales Strategien zum lebenslangen bzw. lebensbegleitenden Lernen. Bei den arabischen Staaten ist der politische Einsatz im Vergleich dazu jedoch gering. Hier haben nur fünf Staaten bildungspolitische Maßnahmen für die Erwachsenenbildung beschlossen. 


Finanzkrise drückt den Eifer bei Investitionsmaßnahmen
Bereits der erste Global Report aus dem Jahr 2010 dokumentiert, dass Erwachsenenbildung in den meisten Staaten chronisch unterfinanziert ist. Von 82 Staaten investieren 55 unter 6 Prozent in Erwachsenenbildung, bei 27 Staaten sind es hingegen unter einem Prozent. Laut UNESCO investieren viele Entwicklungsländer primär in die Basisbildung und vernachlässigen so andere Bereiche der Erwachsenenbildung. Zudem haben einige Staaten im Zuge der Finanzkrise ihre finanziellen Mittel gekürzt, führt die UNESCO weiter aus.  


Fazit: keine signifikanten Veränderungen seit CONFINTEA VI
Die UNESCO kommt zu dem Schluss, dass seit der CONFINTEA VI im Jahr 2009 keine bedeutsamen Veränderungen stattgefunden haben. Ziel für die post-2015 Entwicklungsagenden sei daher, sicherzustellen, dass dem Lernen Erwachsener innerhalb des Lebenslangen Lernens ein größerer Stellenwert als bisher eingeräumt werde, so die UNESCO.

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