Active Citizenship durch Filmemachen

28.08.2013, Text: Bianca Friesenbichler, Redaktion/CONEDU
FILM-IN produzierte mit Lernenden aus verschiedenen Ländern Kurzfilme und wurde dafür mit dem Grundtvig-Award 2013 ausgezeichnet. (Serie EU-Jahr 2013, 3)
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Filme können Instrumente für soziale Inklusion, für die Stärkung der kulturellen Aufmerksamkeit und des kulturellen Ausdrucks, aber auch für das Lernen europäischer Sprachen sein. Das Projekt "FILM-IN" nutzte diese Möglichkeiten und machte Lernende aus sechs verschiedenen Ländern zu FilmemacherInnen. Ergebnis sind 72 Kurzfilme, die das Herkunftsland vorstellen, Probleme aufzeigen und Aufmerksamkeit schaffen. Das Projekt wurde mit dem diesjährigen Grundtvig-Award, der vom Europäischen Verband für Erwachsenenbildung (EAEA) vergeben wird, ausgezeichnet.

 

Projekt FILM-IN: Lernende machen Filme

Filme sind ein fester Bestandteil des kollektiven Bewusstseins. Die Kunst des Filmemachens selbst eine sehr undemokratische, weil sie viel an Fachwissen und Techniken für Produktion und Dreharbeit wie auch Ressourcen - etwa für ein Produktionsteam - voraussetzt. Im Rahmen des Projekts FILM-IN wurden Lernende aus sechs verschiedenen Ländern dazu ermutigt, zunächst Filmgeschichte und -Praxis zu studieren und dann selbst Kurzfilme zu produzieren, und zwar vom Drehbuch bis zur Aufnahme.

 

Ziel: Förderung von Active Citizenship

Hauptziel des Projekts war es, die Lernenden in einer Aktiven BürgerInnenschaft zu fördern. Der Abbau von Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus waren weitere, indirekte Ziele. Der Projektkoordinator Jone ??snait? aus Litauen sieht diese Ziele als erreicht. Denn die Lernenden produzierten insgesamt 72 Kurzfilme, in denen sie die Probleme ihrer Länder aufzeigen. Die Filme wurden im jeweiligen Land gedreht und dann in internationalen Gruppen diskutiert. Einige Filme wurden auch gemeinsam im Rahmen von sechs internationalen Workshops produziert.

 

Auch Sprach- und IKT-Kompetenzen trainiert

Durch das Projekt wurden länderübergreifende Freundschaften geschlossen. Damit konnten Vorurteile nach und nach abgebaut werden. Der Austausch der Lernenden erfolgte in Englisch, auch die Filmsprache ist Englisch. Um die Kurzfilme zu verbreiten, boten sich soziale Medien an. So wurde etwa mit YouTube und anderen Online-Ressourcen wie Weblog und Facebook gearbeitet. Damit wurden quasi nebenbei auch Sprach- und IKT-Kompetenzen der ProjektteilnehmerInnen trainiert.

 

Grundtvig-Award 2013

Jährlich vergibt der Europäische Verband für Erwachsenenbildung (EAEA) den Grundtvig-Award. Er will damit innovative und herausragende Projekte der Erwachsenenbildung auszeichnen. Anlässlich des Europäischen Jahres der Bürgerinnen und Bürger hatte er 2013 "Active Citizenship und transnationale Solidarität - Erwachsenenbildung als Mittel gegen Nationalismus, Chauvinismus und Fremdenfeindlichkeit" zum Thema. In der Europäischen Kategorie wurde das Projekt FILM-IN ausgezeichnet, in der internationalen Kategorie gab es 2013 keinen Gewinner. 

 Weitere Informationen:

 

 

Serie: Europäisches Jahr 2013